Landesweite Streiks im ÖPNV am Donnerstag und Freitag werden fortgesetzt

ver.di stellt Ultimatum bis 29.01.2024 für Tarifeinigung. Danach werde die Urabstimmung eingeleitet.

Im Tarifkonflikt zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz e.V. ruft ver.di am Donnerstag, den 18.01.2024 die Tarifbeschäftigten der privaten Omnibusbetriebe ab 03:00 Uhr zum zweitägigen Streik auf. Er endet mit dem Ende der letzten Schicht am Freitag.

Betroffen davon sind u.a. sämtliche Betriebe und Standorte der DB Regio Bus Mitte GmbH, der DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH, der Palatina Bus GmbH, der SVG Scherer Verkehrs GmbH, der Scherer Reisen Omnibus Gesellschaft mbH, der Stemmler-Bus GmbH, der Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH, der MB Moselbahn mbH, der Westerwaldbus des Kreises Altenkirchen GmbH, der VRW, der MVB, der Zickenheiner GmbH, der Stadtbus Zweibrücken GmbH, der Jörg Orthen GmbH, der Martin Becker GmbH sowie der Nahverkehrsbetriebe Birkenfeld GmbH.

Weite Teile des Landes dürften von den Streikmaßnahmen betroffen sein. Ebenso betroffen ist der gesamte Überlandverkehr in den betroffenen Regionen und Gemeinden. Auch der Berufspendler- und der gesamte Schülerverkehr wird in vielen Teilen des Landes nicht mehr stattfinden können. Der Landeselternsprecher wurde umgehend von ver.di über die bevorstehenden Einschränkungen informiert.



„Die Arbeitgeberseite allein hat erneut diese Streikmaßnahmen zu verantworten“, erklärt der zuständige Verhandlungsführer von ver.di, Marko Bärschneider. Bereits im Dezember 2023 wurde im Rahmen der Tarifverhandlungen den Kolleginnen und Kollegen ein völlig unzureichendes Angebot von der Arbeitgeberseite vorgelegt, was nach den Worten der Beschäftigten „unterirdisch“ war und eine reine „Provokation“ darstellte. „Für den Fahrdienst legte uns die Arbeitgeberseite 2,45 % und 1,9 % auf den Tisch und setzte diese Provokation auch am heutigen Verhandlungstag fort. Man war ebenfalls nicht bereit, im Linien- und Schülerverkehr das Angebot nachzubessern und hat auch klargestellt, dass kein weiterer Spielraum einer Erhöhung vorhanden sei. Im Bereich der Werkstätten und der Verwaltung legten die Arbeitgeber indes ein Angebot vor, welches grundsätzlich eine Basis für weitere Verhandlungen darstellt, allerdings ist man auch hier noch von einer Gesamteinigung weit entfernt. Insbesondere hatte man zu der geforderten Einmalzahlung überhaupt kein Angebot vorgelegt.

Mit Entsetzen nehmen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Fahrdienst zur Kenntnis, dass man im Fahrerbereich keinerlei Kompromissbereitschaft signalisiert. „Im Kern geht es den Beschäftigten darum, die Folgen der hohen Inflation durch eine gerechte und angemessene Tariflohnerhöhung auszugleichen. Deshalb haben die Kolleginnen und Kollegen völlig zurecht im Gesamtpaket 500 € mehr Lohn- und Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 3000 € gefordert, um den inflationsbedingten Verlust der letzten Jahre zu kompensieren“, so Bärschneider weiter. „Dies ist auch durch großes Engagement der Beschäftigten in vielen Tarifbereichen, insbesondere auch gerade im ÖPNV um uns herum und in angrenzenden Bundesländern in den letzten Monaten gelungen. So verdient ein vergleichbarer Busfahrer im Fahrdienst des privaten Busgewerbes in Baden-Württemberg etwa 700 € mehr,“ erklärt der Tarif- und Branchenexperte von ver.di Christian Umlauf.

Angesichts der völlig fehlenden arbeitgeberseitigen Kompromissbereitschaft im Fahrdienst hat die Tarifkommission beschlossen, der Arbeitgeberseite nun ein Ultimatum zu setzen. “Wenn uns bis zum nächsten Verhandlungstermin am 29.01.2024 kein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt, werden wir in die Urabstimmung gehen. Damit könnten dann längere Streiks in der gesamten Fläche drohen und sich auch weitere Betriebe der Arbeitsniederlegung anschließen“, bekräftigt Christian Umlauf abschließend.



Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz

www.verdi.de

Mainz, 17.01.2024