(Triggerwarnung Vergewaltigung) Soforthilfe nach sexuellen Übergriffen am Westpfalz-Klinikum

Sexualisierte Gewalt bleibt weiterhin ein relevantes Thema. Mittlerweile hat sich Kaiserslautern zur Unterstützung des Vereins „Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt e.V.“ bekannt, aber auch in den städtischen Strukturen gibt es einiges an Verbesserungspotential. Deswegen hatte die Grüne Stadtratsfraktion den Aufbau einer forensischen Ambulanz am Westpfalz-Klinikum angestrebt. Nach Gesprächen mit der Geschäftsleitung, dem Organisationsmanagement und der Beschwerdestelle des Klinikums, hat dieses seine eigenen Prozesse überprüft und optimiert. Grünen Fraktionsvorsitzende Lea Siegfried war nun vor Kurzem im Westpfalz-Klinikum zu Gast, um sich die neu implementierten Strukturen anzuschauen.

Gemeinsam mit Dr. med. Alexander Ast, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Andrea Strasser, Leitende Oberärztin des Perinatalzentrums, Michael Marschall, Leiter des Geschäftsbereiches Organisation, Paula Wynne, Teamleitung der Abteilung Qualitäts-, Risiko- und Prozessmanagement, und Meike Camby, Vorsitzende des Vereins „Gemeinsam gegen sexualisiere Gewalt e.V.“ sprach Lea über das neue System und eventuelles Verbesserungspotential. Bisher mussten Betroffene zur Spurensicherung und zwecks Aufnahme eines Verfahrens direkt nach der Tat immer zur Polizei gehen. Dies kann unter anderem zu einer Retraumatisierung führen. „Viele Betroffene können kurz nach der Tat oftmals noch nicht die Entscheidung treffen, ob sie zur Polizei gehen möchten, werden so aber gezwungen, sich direkt mit dem Geschehenen auseinander zu setzen. Einige von ihnen sind zu dem Zeitpunkt noch hoch traumatisiert, können oft nicht mal das Wort „Vergewaltigung“ aussprechen oder haben Erinnerungslücken. Eine sortierte Ausdrucksweise fällt auch vielen Betroffenen schwer. Sowohl für den Patient*innenschutz, als auch für den Erfolg eines geregelten Verfahrens ist es somit extrem wichtig, dass den Betroffenen andere Anlaufstellen als nur der sofortige Polizeikontakt, geboten werden“, so Siegfried weiter.



„Den meisten ist es direkt nach der Tat außerdem am wichtigsten, erst mal medizinisch versorgt und begutachtet zu werden. In einer forensischen Ambulanz kann dies bspw. durch Abstriche, die Pille danach u.ä. geleistet werden. Zudem kann hier parallel die Spurensicherung erfolgen, welche auch eingelagert werden. Betroffene können dann ohne Druck entscheiden, ob und wie sie diese polizeilich nachverfolgen wollen“, so Lea Siegfried.

Die neuen Strukturen zur medizinischen Soforthilfe wurden gemeinsam mit der Rechtsmedizin der Uni Mainz umgesetzt. Die Spuren werden in Kaiserslautern gesichert und dann nach Mainz geschickt, wo

Quelle Text/Bild:
Bündnis 90 / Die Grünen
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Kaiserslautern, 09.01.2024