Bund zu Gast bei der Handwerkskammer der Pfalz Handwerkskammer der Pfalz

Vollversammlung: Handwerkskammer der Pfalz erhält Fördermittel von Bund und Land zum geplanten Neubau eines Bildungszentrums und verabschiedet neuen Wirtschaftsplan

In der Sitzung der Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz am 7. Dezember erläuterte Kammerpräsident Dirk Fischer die weitere Vorgehens- weise zum geplanten Neubau eines Berufsbildungs- und Technologiezentrums in Neustadt. Zu Gast waren vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Ale- xandra Kurz, Leiterin des Bereichs „Überbetriebliche Berufsbildungsstätten“ sowie Marlies Otto und Stefanie Maldonado aus dem gleichen Fachbereich. Gemeinsam mit Ruth Boekle aus dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminis- terium legten sie den Vollversammlungsmitgliedern die Fördermodalitäten von Bund und Land für den Neubau des Bildungszentrums transparent und ausführlich dar.

Kurz führte aus, dass alle Voraussetzungen für die Förderung durch den Bund vorlägen. Sie bezeichnete den Neubau der Bildungsstätte als alternativlos, da dies die wirtschaftlichste Variante im Vergleich zur Sanierung darstelle. Sie be- scheinigte der Handwerkskammer, einen guten Weg beschritten zu haben, um ein großes und wichtiges Projekt für die Ausbildung künftiger Fachkräfte zeit- nah voranzubringen. Der Bund hat in Aussicht gestellt, Zuschüsse für den Neu- bau in Höhe von 45 Prozent der Bausumme zu gewähren. Nun stehe laut Kam- merpräsident Fischer dem Bauvorhaben in Neustadt nichts mehr im Wege, da auch bereits der entsprechende Beschluss der Vollversammlung für den Er- werb des Grundstücks vorliege. Bei der heutigen Sitzung der Vollversammlung schlossen sich die Mitglieder den Ausführungen der Experten an und beschlos- sen einstimmig die Änderung des Bauwirtschaftsplans mit der Neuerrichtung eines Berufsbildungs- und Technologiezentrums am Standort Neustadt, in dem die derzeitigen Bildungszentren Ludwigshafen und Landau zusammenge- legt werden.



Im Vorfeld standen sorgfältige und umfangreiche Untersuchungen zur perspekti- vischen Nutzung, der Wirtschaftlichkeit, den Kosten und der Förderfähigkeit des Projektes. Es wurde eingehend geprüft, ob eine Sanierung des bestehenden Ge- bäudes oder ein energetisch gut aufgestellter Neubau die bessere Variante sei. Nach dem Vorliegen unabhängiger Gutachten haben sich Bund und Land für die Neubauvariante ausgesprochen, zumal die in Aussicht gestellten Fördergelder nur für eine Modernisierung und nicht für eine Sanierung gewährt werden. Die Gäste vom BIBB sicherten ihre Unterstützung bei der Finanzierung und Umset- zung des Vorhabens zu. Auch das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit einer zu- sätzlichen 20-prozentigen Förderung des Bauprojektes. Rückfragen aus dem Ple- num zum bisherigen Planungsverlauf, den Förderbedingungen und zur Wirt- schaftlichkeit wurden von den Planungsverantwortlichen der Handwerkskammer und den Experten von Bund und Land beantwortet. Am Altenhof 15
67655 Kaiserslautern

Nun stehe im neuen Jahr der Erwerb des Grundstückes und ein Architekturwett- bewerb an, um ein geeignetes Architekturbüro zu finden, erklärte Kammerpräsi- dent Dirk Fischer. Zur Steuerung und Begleitung des Bauprojektes würden Exper- ten zur bau- und vergaberechtlichen Betreuung hinzugezogen. „Bei dem Neubau handelt es sich um ein „Generationenhaus“, das dem Handwerk in der Pfalz für die nächsten Jahrzehnte als zukunftsweisender und attraktiver Bildungsstandort dient“, sagte Fischer. Durch regelmäßige Prüfungen der Kosten in allen Baupha- sen werde man alles daransetzen, die Finanzierung im geplanten Rahmen zu hal- ten.

Der Beschluss, ein neues Bildungszentrum zu bauen, fiel in einem aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, erklärte Fischer. Das Bauhauptgewerbe bereite zurzeit große Sorgen. Dies habe die jüngste Konjunkturumfrage erge- ben. Knapp die Hälfte der befragten Baubetriebe meldete einen geringeren Auftragsbestand als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dennoch sei eine Insolvenzwelle bisher ausgeblieben; der Bestand der eingetragenen Mitglieds- betriebe habe sich im ablaufenden Jahr insgesamt sogar leicht erhöht. Auch bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen gebe es einen leichten Aufwärtstrend. Dennoch bliebe das Thema Nachwuchs- und Fachkräftesiche- rung das Megathema im Handwerk. Anschließend wurde der Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 von der Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz mit einem Volumen in der Erfolgsrechnung von rund 27,4 Mio. und im Finanz- plan von 10,4 Mio. Euro verabschiedet.

Für mindestens 25 Jahre Verdienste um das pfälzische Handwerk wurden die Mit- glieder der Gesellenprüfungsausschüsse Hermann Enkler, Konditor aus Kirch- heimbolanden und Michael Tzigiannis, Zahntechniker aus Kaiserslautern, mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

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Quelle Text/Bild:
Handwerkskammer der Pfalz
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Kaiserslautern, 07.12.2023