Mit der Übergabe ihrer Tarifforderungen für bessere Arbeitsbedingungen leiten die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsbetriebe heute auch in Rheinland-Pfalz die Tarifrunde TV-N 2024 ein, welche ab dem 01.01.2024 in allen sechszehn Bundesländern startet. Hiervon sind in Rheinland-Pfalz die Verkehrsunternehmen, Mainzer Mobilität aus der Landeshauptstadt, die KRN Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH aus Bad Kreuznach, die SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG, die SWT Stadtwerke Trier Verkehrs GmbH sowie die Stadtwerke Pirmasens Verkehrs GmbH betroffen. In allen Betrieben wurden die Beschäftigten zu ihren Arbeitsbedingungen befragt. „Die Ergebnisse sind erschreckend. 89% der Befragten im Fahrdienst haben angegeben, dass sie sich mit Blick auf den massiven Personalmangel einer starken Belastung ausgesetzt sehen, die offensichtlich bislang viel zu wenig kompensiert wurde“, so der zuständige Tarifverhandlungsführer Marko Bärschneider der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für Rheinland-Pfalz.
Es wird auch seitens der Unternehmen kein Hehl daraus gemacht, dass diese derzeit in einer ihrer schwierigsten Personalgewinnungssituationen stecken. Daher müssen die Arbeitsbedingungen in der Branche aufgewertet und für die dringend notwendige Attraktivität im Nahverkehr gesorgt werden, damit viele junge Menschen sich dazu entscheiden in diesem Bereich eine Ausbildung zu beginnen.
Ganz großer Unmut besteht in der Landeshauptstadt Mainz. Dort muss ein Großteil der Beschäftigten auf erhebliche Anteile des Weihnachtsgeldes sowie Zulagen verzichten. Darüber hinaus müssen die Beschäftigten auch noch den bis zu zehnfachen Arbeitnehmeranteil in die betriebliche Altersversorgung aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen. „Zwar war dies der Preis der Überleitung der Beschäftigten vom privaten in den kommunalen Nahverkehr, doch dieser Preis ist längst bezahlt“, so Harry Kirschsieper, zuständiges Tarifkommissionsmitglied von ver.di“.
„Der Bedarf an Verbesserungen der Arbeitsbedingungen ist groß. Neben der allgemeinen Erhöhung der Zuschläge, des Weihnachts- und Urlaubsgeldes sollen aber auch künftig Fahrzeugverspätungen nicht zu Lasten des Fahrpersonals gehen dürfen, sondern fair und gerecht bezahlt werden. Ebenso die sog. Wendezeiten. Wer auf dem Fahrzeug sitzt oder für dieses verantwortlich ist, der muss auch voll bezahlt werden“, ergänzt Bärschneider.
Die Übergabe der Forderungen wird heute auch durch Aktivisten von Fridays For Future begleitet. „Wir unterstützen die Beschäftigten in ihrem Einsatz für attraktive Arbeitsbedingungen. Wir sind überzeugt: Nur mit guter Arbeit kann der ÖPNV, den notwendigen Beitrag zur Klimawende schaffen“, so Andreas Gieringer von Fridys For Future Mainz.
Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz
www.verdi.de
Mainz, 05.12.2023