Gravierende personalbedingte Qualitätsverschlechterungen des Zugangebotes im Süden von Rheinland-Pfalz

Verbandsvorsteher Landrat Dr. Brechtel fordert von Bahnchef Lutz rasche Beseitigung der personellen Engpässe in der Pfalz

Wegen der zahlreichen Zugausfälle und insgesamt mangelhaften Qualität im Personenverkehr hat sich Landrat Dr. Fritz Brechtel direkt an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Dr. Richard Lutz gewandt.
„Die Personalsituation bei DB Netz ist ein Dauerbrenner, der für die Kunden und Kundinnen unerträgliche Maße annimmt. Schon seit vielen Monaten fallen in der Pfalz Züge aus, weil das für die Steuerung vieler Strecken im südlichen Rheinland-Pfalz zuständige Stellwerk im Neustadt/W unterbesetzt ist“.
In Ludwigshafen kommt es seit Monaten immer wieder zu Arbeitsschutzpausen, weil auch dieses Stellwerk unterbesetzt ist und dann – zum Teil mitten im Berufsverkehr – eine Stunde lang kein Zug fährt. Allein dies ist an der Schnittstelle zwischen dem gesamten pfälzischen Bahnverkehr und dem Knotenbahnhof Mannheim ein, so Landrat Dr. Brechtel, „unhaltbarer Zustand. Mit dem Lahmlegen des Bahnverkehrs an einem ganzen Wochenende hat die DB Netz kürzlich unfreiwillig bewiesen, dass die Situation dramatisch ist“.
In der letzten Woche folgten dann wieder die Arbeitsschutzpausen, weil ein Fahrdienstleiter alleine nicht nonstop arbeiten darf und kann. In der Praxis bleiben dann alle Züge vor Ludwigshafen eine Stunde stehen und hinterher herrscht ein komplettes Chaos, weil sich die Züge gegenseitig im Wege stehen und die Arbeitszeiten der Lokführer nicht mehr zu den Zügen passen, die fahren sollen.



„Ich erwarte von DB–Chef Lutz, dass er die Personalknappheit in der Pfalz vom Vorstand aus in den Fokus nimmt. Die Versuche, regional gegenzusteuern, reichen offenkundig nicht aus. Das Versprechen, mit freigesetztem Personal aus der Modernisierung der Stellwerke in Wörth, Germersheim und Speyer zusätzliche Personale für Ludwigshafen und auch Neustadt/W zu gewinnen, hat sich in Luft aufgelöst – dies hat sich als wertlose Beruhigungspille erwiesen“, macht der Verbandsvorsteher deutlich und ergänzt: „Hinzu kommen die Zugausfälle wegen fehlender Fahrzeugpersonale. Auf mehreren Strecken in Süd- und Vorderpfalz fallen nun geplant wochenlang Züge aus. Das Image des Bahnverkehrs leidet unter diesen gravierenden Mängeln. Ich fordere deshalb von der Deutsche Bahn AG, eine Verstärkung im Bemühen, den Personalpool für die Stellwerke Ludwigshafen und Neustadt/W zu vergrößern. Gleichzeitig muss, mit Blick auf die dauerhaft hohe Krankheitsquote, den Ursachen dieser Entwicklung intensiv nachgegangen werden. Ein zuverlässiger Betrieb ist mit einem derart volatilen Personalbestand nicht möglich“.

Für Landrat Dr. Brechtel steht der Schienenverkehr mit der bevorstehenden Sperrung der Riedbahn nicht nur in der Pfalz vor einem großen Risiko: „Kommt es während der Sperrung der Riedbahn zu Störungen in Ludwigshafen, hat dies bundesweite Auswirkungen. In knapp fünf Wochen startet die erste Sperrphase. Da muss die Bahn zeigen, was sie kann. Scheitert dies, droht auch das Konzept der Sanierung der Hochleistungskorridore zu scheitern. Ich hoffe, der DB-Vorstand ist sich des hohen Risikos bewusst, welches die aktuell zu kurze Personaldecke für das Stellwerk in Ludwigshafen bedeutet“.

Quelle Text/Bild:
Zweckverband öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd
Bahnhofstraße 1, 67655 Kaiserslautern

www.zoepnv-sued.de
www.rolph.de

Kaiserslautern: 02.12.2023

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