Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. 13.573 Fälle von häuslicher Gewalt weist die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2022 in Rheinland-Pfalz auf. In rund 70 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen – und das aus allen sozialen Schichten.
Die UN-Kampagne „Orange the World“ generiert jedes Jahr 16 Tage lang Aufmerksamkeit und fordert ein Ende geschlechtsspezifischer Gewalt. Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz rät zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen: Wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie von Gewalt betroffen sind oder Ihnen Gewalt angedroht wird! In akuten Bedrohungssituationen wählen Sie die Notrufnummer 110.
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Sie kann sich in Demütigungen, Beleidigungen, Einschüchterungen, körperlichen Angriffen oder sexuellen Übergriffen äußern. Gewalt kann jedoch auch digital, beispielsweise über Online-Plattformen oder Messenger-Dienste, stattfinden.
Oft schweigen die betroffenen Frauen aus Scham, Hilflosigkeit, Angst oder weil sie Schuldgefühle haben. Aber auch das Umfeld sieht oftmals weg. Betroffene Frauen sollen wissen, dass sie auf dem Weg aus der Gewalt nicht alleine sind, die Polizei hilft und Unterstützungsangebote geben oder diese vermitteln kann.
Das gesamte polizeiliche Vorgehen richtet sich dabei gegen den Täter. Frauen können zum Beispiel in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und der Täter wird der Wohnung verwiesen und bekommt beispielsweise ein Kontaktaufnahmeverbot. Der Opferschutz hat bei der Polizei eine ganz besondere Bedeutung. Frauen werden schon vor Ort von den Kolleginnen und Kollegen beraten und über ihre Möglichkeiten informiert.
In Rheinland-Pfalz gibt es bereits seit Jahren die Polizeiliche Opferberatung (https://www.polizei.rlp.de/die-polizei/opferschutz). Bei den hauptamtlichen Opferberaterinnen handelt es sich nicht um Polizeibeamte, sondern um qualifizierte Mitarbeiterinnen mit erforderlicher Fachqualifikation in Sozialwesen oder der Psychologie, die auch im Umgang mit Kindern geschult sind.
Eine Beratungsstelle ist auch das Hilfetelefon, welches rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr in mehreren Sprachen unter der Nummer 116 016 oder online auf https://www.hilfetelefon.de/ zu erreichen ist. In akuten Notsituationen oder Bedrohungen wählen Sie die Notrufnummer 110.
Weitere Informationen zum Thema, sowie Anlaufstellen für Betroffene finden sich unter:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gewalt/gewalt-im-sozialen-nahbereich/ https://mffki.rlp.de/themen/frauen/gewalt-gegen-frauen-und-maedchen
Beratungsstellen: https://www.interventionsstellen-rlp.de/ Kinderinterventionsstellen: https://www.interventionsstellen-rlp.de/interventionsstellen Frauenhäuser: https://www.frauenhaeuser-rheinlandpfalz.de/
Quelle Text/Bild:
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle
www.polizei.rlp.de/lka
Mainz, 24.11.2023