Die Tarifkommissionen des Einzel- und Versandhandels in Rheinland-Pfalz und Saarland haben sich am 10.11. in einer gemeinsamen Sitzung darüber beraten, wie sie in dieser Tarifauseinandersetzung weiter verfahren sollen. Hierbei standen die seit Mai andauernden Streiks und die bundesweiten Absagen der bereits terminierten Verhandlungstermine seitens der Arbeitgeberverbände. Ergebnis der Konferenz war, dass sich beide Tarifkommissionen einstimmig für Streiks im Weihnachtsgeschäft ausgesprochen haben.
Die Verhandlungsführerin der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Monika Di Silvestre sagt: „Die Kommissionsmitglieder haben es sich nicht einfach gemacht und haben sehr kritisch, aber auch sehr bedacht die aktuelle Situation bewertet. Wir haben seit Monaten eine konstante Streikbeteiligung, weil die Beschäftigten im Handel sich keine Sparmaßnahme als Tarifergebnis leisten können. Hinzu kommt das Verhalten der Arbeitgeberverbände, alle Verhandlungstermine abzusagen, so dass gar keine Chance auf eine Befriedung der Tarifauseinandersetzung besteht. Das ausgerechnet jetzt, vor dem Weihnachtsgeschäft, wo jeder Unternehmer auf die Beschäftigten angewiesen ist und wegen des erhöhten Arbeitsaufkommens alle Hände gebraucht werden. Am Ende war klar, dass weitere Streiks die einzige Antwort darauf sind.“
Neben der Beratungskonferenz der Tarifkommissionen versammelten sich rund 300 Streikende zu einem Demo-Zug durch die Innenstadt in Mainz mit einer anschließenden Kundgebung auf dem Ernst-Ludwig-Platz. „Die Stimmung war kämpferisch. Die Kolleginnen und Kollegen haben den Beschluss der Tarifkommissionen begrüßt. Somit müssen die Kundinnen und Kunden dieses Weihnachten mit leeren Regalen, noch weniger Service auf den Verkaufsflächen und längeren Warteschlangen an den Kassen rechnen,“ so die ver.di-Verhandlungsführerin abschießend.
Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz
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Mainz, 10.11.2023