Die Menschen in Rheinland-Pfalz gehen im Vergleich mit den Bewohnerinnen und Bewohnern anderer Bundesländer selten zum Zahnarzt. Das zeigt der BARMER-Zahnreport. Demnach waren im Jahr 2021 lediglich zwei von drei Menschen aus Rheinland-Pfalz beim Zahnarzt (66,5 Prozent). Nur in Bremen (64,0 Prozent) und im Saarland (63,5 Prozent) war der Anteil geringer (Bundesschnitt: 69,6 Prozent). Den höchsten Anteil verzeichnete Sachsen (74,5 Prozent). „Der regelmäßige Zahnarztbesuch hilft Zahnprobleme frühzeitig zu erkennen und senkt die Kosten für den Eigenanteil zum Zahnersatz. Für die Zahngesundheit ihrer Kinder tragen besonders Eltern eine große Verantwortung“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland.
Junge Kinder aus Rheinland-Pfalz zu selten beim Zahnarzt
Die Auswertungen für den Zahnreport zeigen auch, dass nicht mal jedes dritte Kind aus Rheinland-Pfalz im Alter von bis zu vier Jahren im Jahr 2021 beim Zahnarzt zur Vorsorge vorgestellt wurde (31,1 Prozent). Auch hier war der Anteil nur im Saarland (25,3 Prozent) und in Bremen (25,2 Prozent) niedriger (Bundesschnitt: 35,4 Prozent). Den höchsten Anteil verzeichnete Bayern (40,5 Prozent). „Bereits mit zwei Jahren ist das Milchgebiss von Kindern komplett, aber bereits ab dem ersten Zahn anfällig für Karies und Zahnfäule. Untersuchungen belegen, dass sich bleibende Zähne nur optimal entwickeln können, wenn sie auf der Grundlage gesunder Milchzähne entstehen.“ Seien die Milchzähne gesund, verringere sich zudem das Risiko von Zahn- und Kieferfehlstellungen, die später zu einer Behandlung in der Kieferorthopädie führen könnten.
Quote älterer Kinder und Jugendliche beim Zahnarzt gering
Der BARMER-Zahnreport belegt überdies, dass nur etwa zwei von drei rheinland-pfälzischen Kindern und Jugendlichen im Alter von fünf bis 19 Jahren im Jahr 2021 zur Prophylaxe beim Zahnarzt waren (62,8 Prozent). Im Vergleich aller Bundesländer lag die Quote nur in Berlin (62,5 Prozent), Niedersachen (62,1 Prozent), im Saarland (57,0 Prozent) und in Bremen (56,0 Prozent) niedriger (Bundeschnitt: 65,6 Prozent). „Ältere Kinder profitieren vom regelmäßigen Zahnarztbesuch genauso wie jüngere Kinder. Die von den gesetzlichen Krankenkassen geförderte Gruppenprophylaxe in Kitas sowie Grund- und Förderschulen, bei der Zahnärzte unter anderem zur Zahnhygiene aufklären und die Zähne der Kinder kontrollieren, ist eine wichtige Ergänzung der Individualprophylaxe in der Zahnarztpraxis.“ Die Teilnahme an der Gruppenprophylaxe sei für Kitas und Schulen freiwillig.
Anteil der Menschen ohne neue Zahnfüllung gering in Rheinland-Pfalz
Der Zahnreport untersucht auch, wie es um die Zahngesundheit der Menschen steht. So lag der Anteil der Personen aus Rheinland-Pfalz im Alter von 25 bis 34 Jahren, die vom Jahr 2012 bis zum Jahr 2021 ohne neue Zahnfüllung auskamen, bei 14,0 Prozent (Bundesschnitt: 15,0 Prozent). Am geringsten war der Anteil in Baden-Württemberg (10,4 Prozent), am höchsten in Berlin (19,6 Prozent). Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den 45- bis 54-Jährigen. Hier lag der Anteil der Menschen ohne neue Füllung in Rheinland-Pfalz bei 12,2 Prozent (Bundesschnitt: 13,1 Prozent). Am geringsten war der Anteil in Bayern (9,2 Prozent), am höchsten in Berlin (19,0 Prozent). Auch bei den 65- bis 74-Jährigen lag der Anteil in Rheinland-Pfalz (21,2 Prozent) unter dem Bundesschnitt (23,1 Prozent) und weit hinter Spitzenreiter Berlin 30,7 Prozent.
„Prävention zahlt sich für Patientinnen und Patienten aus“
Nach den Worten von BARMER-Landesgeschäftsführerin Kleis ist neben dem regelmäßigen Zahnarztbesuch auch eine zahngesunde Ernährung und Zahnhygiene entscheidend für die Zahngesundheit: „Durch die Pflege von Zähnen, Zahnfleisch und regelmäßige Prophylaxe-Maßnahmen können viele Zahnprobleme vermieden oder frühzeitig erkannt und effektiv bekämpft werden. Das hilft nicht nur, Schmerzen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sondern trägt auch dazu bei, langwierige und kostspielige Eingriffe zu verhindern.“ Prävention zahle sich für Patientinnen und Patienten und die Solidargemeinschaft gleichermaßen aus und sorge im Idealfall für ein gesundes und strahlendes Lächeln sowie für mehr Lebensqualität beim Essen und bei der Kommunikation.
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Quelle Text/Bild:
BARMER Landesvertretung Rheinl.-Pfalz/Saarland
Gutenbergplatz 12
55116 Mainz
www.barmer.de
Kaiserslautern, 25.10.2023
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