Die Blockadehaltung der Arbeitgeber hält weiter an. Trotz 22 Wochen durchgehender Streiks im Einzel- und Versandhandel in Rheinland-Pfalz konnte auch heute kein Tarifabschluss mit den Arbeitgebern vereinbart werden. Nach der verkündeten Verbandsempfehlung der Arbeitgeber von 5,3 % Erhöhung der Einkommen im Einzel- und Versandhandel ab dem 1. Oktober 2023, legten die Arbeitgeber kein neues verbessertes Angebot vor. Stattdessen baten sie die Beschäftigten um Verständnis, dass die Unternehmen sich nicht mehr leisten könnten.
Monika Di Silvestre, Verhandlungsführerin der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) berichtet hierzu: „Es ist eine Unverschämtheit die ihresgleichen sucht, was den Beschäftigten zugemutet wird und in welcher abschätzigen Art und Weise die Arbeitgeber die hervorragende Arbeit ihrer Beschäftigten nichtwertschätzen. Die 5,3 % Erhöhung bedeuten in der Ecklohngruppe (Verkäufer*in im letzten Tätigkeitsjahr) gerade mal rund 90 Cent je Arbeitsstunde. Zudem sind die Tarifverträge bereits zum 30. April 2023 ausgelaufen, heißt, die Arbeitgeber kassieren mal gerade so fünf Nullmonate ein. Das lassen wir uns nicht gefallen. Die Kolleginnen und Kollegen benötigen dringend nachhaltige tabellenwirksame Einkommenserhöhungen, damit sie die Kosten für das normale tägliche Leben bezahlen können“.
Die ver.di-Tarifkommission des Einzel- und Versandhandels in Rheinland-Pfalz fordert für ihre Mitglieder:
Erhöhung der Einkommen um 2,50 € je Arbeitsstunde (ca. 14 % in der Ecklohngruppe)
Erhöhung der Auszubildenden um 250 € je Ausbildungsjahr
12 Monte Laufzeit der Tarifverträge
Gemeinsame Initiative zur Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE)
Auf die Frage, wie es jetzt weitergeht antwortet Monika Di Silvestre: „Die Kolleginnen und Kollegen haben deutlich gemacht, dass ihnen die 5,3 % Erhöhung nicht reichen. Deshalb treffen wir uns am Dienstag, 17. Oktober ab 10:00 Uhr im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern mit unseren Streikdelegierten aus den Streikbetrieben zu einer Streikdelegiertenkonferenz und bereiten die Streiks für das kommende Weihnachtsgeschäft vor“.
Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz
www.verdi.de
Mainz, 17.10.2023