Nachdem gestern, am 16. Oktober 2023 die sechste Tarifverhandlung für den rheinland-pfälzischen Einzel- und Versandhandel wiederholt ergebnislos beendet wurde, hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für heute, 17. Oktober 2023, im Rahmen der Warnstreiks im Handel, zu einer Streikdelegiertenkonferenz eingeladen, an der über 70 Kolleginnen und Kollegen teilgenommen haben. Am Ende der Konferenz war das Ergebnis eindeutig: „Die Verbandsempfehlung der Arbeitgeber von 5,3 % für den Einzelhandel und 5,1 % für den Großhandel ab dem 01. Oktober 2023 reichen uns nicht. Wir sind ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenserfolge, deshalb steht uns ein ganzes Stück vom Kuchen zu und nicht nur die Krümel. Ohne uns kein Geschäft, deshalb streiken wir weiter. Auch im Weihnachtsgeschäft und wenn es sein muss, nehmen wir Ostern auch noch mit“, so die einstimmige Meinung von den aus den Betrieben entsandten Streikdelegierten.
Im Rahmen der Konferenz wurde ebenfalls beraten, in welchen Wochen und an welchen Tagen die Abläufe in den Einkaufsgeschäften und in den Großlägern besonders gestört werden könnten. Außerdem wurde sich dafür ausgesprochen, zentrale Kundgebungen überall dort abzuhalten, wo Unternehmensführungen Beschäftigte, wegen der Ausübung ihres Grundrechts zu streiken, maßregeln. ver.di-Verhandlungsführerin Monika Di Silvestre berichtet hierzu: „Die Maßregelungen reichen von grundloser Schikane, über Schlechtstimmungsmachungen von Vorgesetzten, dass die Nichtstreikenden für die Streikenden mitarbeiten und Überstunden machen müssten, bis hin zu ungerechtfertigten Abmahnungen. Sie spalten die Belegschaften und vergessen völlig, dass die Streiks irgendwann vorbei sind und dann müssen alle wieder miteinander auskommen und arbeiten. Die ver.di-Kolleg*innen stehen solidarisch zusammen. Überall dort, wo ein oder eine ver.di-Kolleg*in ungerecht behandelt wird, stehen wir am nächsten Tag vor der Tür“.
Die nächsten Verhandlungen finden am 2. November 2023 für Groß- und Außenhandel, am 10. November 2023 für den Einzel- und Versandhandel in Rheinland-Pfalz und am 23. November für den Einzel- und Versandhandel im Saarland statt.
„Die Arbeitgeber könnten jederzeit die Streiks beenden, indem sie endlich ein faires Angebot auf den Tisch bringen. Seit Beginn der Tarifrunden im ver.di-Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland sind über 1.100 Handelsbeschäftigte in unsere Gewerkschaft eingetreten um unseren Kampf für mehr Einkommen zu unterstützen. Die Arbeitgeber müssen dieses klare Zeichen endlich wahrnehmen“, so Monika Di Silvestre abschließend.
Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz
www.verdi.de
Mainz, 17.10.2023