Im Vortrag „125 Jahre Eisengießerei am gleichen Ort: Vom Guss- und Armaturwerk zu ACO Guss Kaiserslautern“ geht Jürgen Keddigkeit am Mittwoch, 7. Juni, um 19 Uhr im Vortragssaal des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) in Kaiserslautern, Benzinoring 6, auf einen wichtigen Industriezweig in der Pfalz ein. Die Veranstaltung findet im Rahmen der monatlichen Vortragsreihe von IPGV und Bezirksgruppe Kaiserslautern im Historischen Verein der Pfalz statt (Eintritt frei).
Der vielleicht schönste Hinweis auf die recht lange Gießereitradition Kaiserslauterns und der Pfalz ist sicherlich eine Gießpfanne am 1987 von Gernot Rumpf geschaffenen „Kaiserbrunnen“ am Ostende der Kaiserslauterer Steinstraße. In der Tat sind im pfälzischen Raum Eisenbergbau, Eisenerzeugung und Eisenverarbeitung in der Spätantike, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit nicht unbekannt. Doch Industriebetriebe im heutigen Sinne, die in der Pfalz Erze verhütteten, bestehen erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vor allem die an pfälzischen Standorten vertretenen „Gienanth‘schen Eisenwerke“ oder ACO Guss Kaiserslautern sind noch vielen ein Begriff. Vor nunmehr 125 Jahren gegründet, ist die letztgenannte Gießerei das drittälteste der noch bestehenden Großunternehmen Kaiserslauterns.
Jürgen Keddigkeit, langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter und Abteilungsleiter am IPGV, stellt in seinem Vortrag die Geschichte des Kaiserslauterer Gusswerks von seinen Anfängen im ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Insolvenz im Jahr 1997 vor. Er spannt dabei den Bogen vom Aufbau der Aktiengesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Weiterführung des Werks als Familienunternehmen in der NS-Zeit und der Beschäftigung von Zwangsarbeitern hin zur Wiederaufbauphase in der Nachkriegszeit. Außerdem widmet sich der Referent der Übernahme und Fortführung der Geschäfte Ende der 1990er Jahre durch die Rendsburger ACO-Gruppe, die den „Sanierungsfall Guss- und Armaturwerk“ zu einer der führenden Eisengießereien Europas weiterentwickelte.
BU: Briefkopf von 1899: Guss- und Armaturwerk Kaiserslautern (Abb.: Stadtarchiv Kaiserslautern)
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Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 24.05.2023
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