Rheinland-Pfalz steht für Innovation
Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat den Innovationspreis 2023 verliehen. Insgesamt wurden neun Unternehmen ausgezeichnet. Sechs erhielten Preise, drei eine Anerkennung. Mit dem Sonderpreis der Wirtschaftsministerin wurden mit der MST-Graffe GmbH und der Lohmann GmbH & Co. KG gleich zwei Unternehmen für ihre innovativen Ansätze zur CO2-Reduktion ausgezeichnet. Der Innovationspreis ist mit 60.000 Euro dotiert und wurde zum 35. Mal verliehen. Die Ehrung fand in diesem Jahr im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer der Pfalz in Kaiserslautern statt.
„Die ausgezeichneten Unternehmen sind der Beweis: Rheinland-Pfalz steht für Innovation. Ich bin der Überzeugung, dass wir gerade in diesen herausfordernden Zeiten auf die Stärkung der Innovationskraft unserer Unternehmen angewiesen sind. Innovationen begründen Wachstum und Wertschöpfung. Innovationen sind Motor für Fortschritt und Garant für Erfolg am Markt. Sie erhalten und schaffen Arbeitsplätze und machen widerstandsfähig für schwierige Zeiten“, sagte Schmitt. „In der Politik konzentrieren wir uns darauf, auch in Zukunft wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für starke, innovative und leistungsfähige Unternehmen zu ermöglichen. Gerade in Zeiten der Transformation sind sie die Basis für einen handlungsfähigen Staat.“ Von Förderprogrammen über Netzwerke bis hin zur Innovationsagentur, die in Kürze ihre Arbeit aufnehmen wird, biete das Land bereits ein umfangreiches Instrumentarium.
Die beiden Unternehmen, die in diesem Jahr mit dem Sonderpreis der Ministerin ausgezeichnet wurden, seien ideale Beispiele für die Bedeutung von Innovationen bei allen Transformationsprozessen: „Wir brauchen Unternehmen, die vorangehen und Lösungen für die Vereinbarkeit von ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit anbieten“, so Schmitt.
In der Kategorie Unternehmen ging der Preis an die MK Technology GmbH aus Grafschaft für ihren Hochtemperatur-Prüfstand TTB, der Turbinenschaufeln für Flugzeugtriebwerke bei Betriebstemperaturen von bis zu 1.700°C testet. Dank einer kaskadenförmigen Filmkühlung und einem komplexen 3D-Druck-Verfahren, das bisher unmöglich erschien, können verbesserte Teile jetzt effektiver und in deren Betrieb CO2-sparsamer gebaut werden.
Die Löschigel GmbH aus Andernach erhielt eine Anerkennung in der gleichen Kategorie für ihren zylinderförmigen Schlauchaufsatz, der auf Feuerwehrleitern befestigt werden kann und Brände effektiv bekämpft. Das Gerät hat auch andere Anwendungen wie die Niederschlagung von giftigen Dämpfen oder die Kühlung von Behältern und kann im Bergbau oder bei Sprengungen eingesetzt werden.
In der Kategorie Handwerk wurde die KÜBLER GmbH aus Ludwigshafen mit ihrem vollständig digitalisierten Heizungs- und Beleuchtungssystem FUTURA Multi-Energie-Infrarotheizung ausgezeichnet. Das System ermöglicht eine CO2-neutrale Wärmeversorgung von Industrie- und anderen Hallengebäuden und kann hocheffizient zwischen verschiedenen Energieträgern hin und her schalten.
„Ich freue mich, dass immer wieder kleine und mittelständische Unternehmen – und besonders auch Handwerker – zu den innovativen Kräften in unserer Gesellschaft gehören. Und das, obwohl diese Unternehmen in der Regel nicht über eigene Forschungsabteilungen verfügen und mit hohem zeitlichen, finanziellen und personellen Aufwand neue Produkte und Verfahren entwickeln. Dabei ist die Zusammenarbeit des Handwerks mit den Kammern, Forschungseinrichtungen und Hochschulen hilfreich. Am Ende kommt es darauf an, dass wissenschaftliche Ergebnisse für die Praxis umsetzbar und dort anwendbar sein müssen“, sagte Dirk Fischer, Präsident der Handwerkskammer der Pfalz.
In der Kategorie Kooperation werden die Robot Makers GmbH aus Kaiserslautern und die Köppl GmbH aus Saldenburg/Entschenreuth ausgezeichnet. Sie haben gemeinsam einen Nachrüstsatz namens „SelfDrive“ entwickelt, der bewährte mobile Arbeitsmaschinen zu autonomen Robotern aufwertet. Dadurch können Arbeiten wie Mähen, Mulchen, Kehren, Streuen, Reinigen und Säen automatisiert und effizient erledigt werden. Der innovative Nachrüstsatz leistet einen messbaren Beitrag zum Artenschutz und der nachhaltigen Bewirtschaftung von Flächen.
Den Sonderpreis Industrie erhält die Lohmann GmbH & Co. KG aus Neuwied. Sie hat das weltweit erste UV-lichtaktivierbare Klebeband namens DuploLUX entwickelt, das ohne Wärmezufuhr aushärtet. Durch den Einsatz von UV-Licht kann das Klebeband in Sekunden aktiviert werden, was zu schnellerer Aushärtung, weniger Energieverbrauch und mehr Prozessautomatisierung führt. Das Klebeband ist besonders für die Verbindung von thermisch empfindlichen Bauteilen, wie z.B. elektronischen Sensoren, geeignet und zeigt durch Farbumschlag an, wenn es chemisch reagiert hat.
Die Anerkennung in dieser Kategorie geht an die Holzwerke van Roje GmbH & Co. KG, die für ihre ressourceneffiziente Anlage zur Herstellung von Holzbauelementen mit Recyclinganteilen ausgezeichnet wurde. Die Anlage kann Holzverschnitt aufbereiten und wieder in den Fertigungsprozess zurückführen, was zu einer deutlichen CO2-Einsparung beiträgt.
Den Sonderpreis der Wirtschaftsministerin 2023: CO2-Reduktion durch innovative Verfahren und Produkte erhalten – wie eingangs erwähnt –die MST-Graffe GmbH aus Langenlonsheim und die Lohmann GmbH & Co. KG aus Neuwied. MST-Graffe hat eine Stickstoffanlage entwickelt, die Strom in Stickstoff umwandelt und damit den CO2-Verbrauch um ca. 27 Tonnen pro Jahr verringert. Lohmann hat mit der „TwinMelt“-Technologie ein neues Anlagenkonzept für die Klebebandherstellung entwickelt, das den Energieverbrauch um bis zu 66% pro Quadratmeter reduziert und dabei auf Lösungsmittel verzichtet. Die EPG Ehrhardt Partner Group aus Boppard-Buchholz erhielt eine Anerkennung für ihre Software-Lösung „Greenplan Routenplanung“, die auf einem Algorithmus basiert und grüne Routenplanung für Logistikunternehmen ermöglicht.
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Quelle Text/Bild:
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Mainz, 05.05.2023