In der großen Überblicksschau „KONKRET Kunst. Von Alditüte bis Zero“ zeigt das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) vom 25. März bis zum 3. September hochkarätige Werke der geometrischen Abstraktion und macht damit geometrische Kunst zum Erlebnis. Die rund 150 Gemälde und Graphiken, die auf zwei Etagen des Museums präsentiert werden, stammen aus der bedeutenden saarländischen Privatsammlung von Ulrike und Dieter Scheid. Zu sehen sind Werke unter anderem von Josef Albers, Donald Alberti, Frank Badur, Max Cole, Adolf Luther, Julia Mangold, Russell Maltz, Vera Molnar, Günther Uecker, Dirk Rausch und vielen weiteren deutschsprachigen wie internationalen Künstlerinnen und Künstler. Bereichert wird die Schau an einigen Stellen durch Werke aus dem umfangreichen Bestand des mpk, die mit den Leihgaben der Privatsammlungen anregende Dialoge eingehen.
Die Ausstellung wird am Freitag, 24. März, um 19 Uhr eröffnet. Neben einem Gespräch zwischen dem Sammler Dieter Scheid, Direktor Steffen Egle sowie dem Ausstellungskurator Dr. Sören Fischer werden verschiedene Texte zur Konkreten Kunst von Ildiko Filies und Lea Brückner vom Studio für Sprechkunst der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Stuttgart, vorgetragen. „Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine faszinierende Welt aus farbigen Formen, spannungsvollen Diagonalen, scheinbar mathematisch geordneten Rastern und optischen Illusionen“, sagt der Kurator der Schau, Dr. Sören Fischer. Die Ausstellung ist in mehrere Kapitel gegliedert, die wichtige Themen der Konkreten Kunst vorstellen. Ein Highlight ist der Auftaktraum, der der Farbfeldmalerei mit Werken von Josef Albers und Frank Badur gewidmet ist. Weitere Kapitel der Sonderausstellung stellen optische Wahrnehmungsphänomene, geometrische Systeme innerhalb der Konkreten Kunst, die Ausdruckskraft der Nicht-Farbe Weiß sowie Werke der progressiven ZERO-Gruppe aus den 1960er Jahren vor. Eine hohe Popularität erlangte der ZERO-Künstler Günther Uecker, der in seinen Bildern unzählige Nägel ins Holz schlug. Ueckers Kunstwerke stehen für die Überwindung des klassischen Bildbegriffs, für die Lösung von Konventionen und alten Denkmuster, nach 1945.
Die Sonderausstellung thematisiert, wie sehr die Konkrete Kunst die Wahrnehmung herausfordert und unsere Körpersinne anspricht, beispielsweise wenn ein Gemälde des Malers Serge Charchoune gemeinsam mit der Bach-Motette „Jesu meine Freude“ visuell und akustisch erlebt werden kann. Herausragend sind auch die Werke der französischen Künstlerin Aurelie Nemours. „Mit dem Erwerb einer Arbeit von ihr im Jahr 1979 ist der rechte Winkel für meine Frau und mich ein wichtiges Kriterium für den Sammlungsankauf geworden“, so der Sammler Dieter Scheid in Vorbereitung der Ausstellung. Um die kunsthistorische Stellung von Aurelie Nemours zu würdigen und ihre Position in der Sammlung Scheid deutlich zu machen, ist ein Raum ganz dezidiert allein ihr gewidmet.
Die Ausstellung knüpft an einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt des mpk an. Seit vielen Jahrzehnten sammelt und präsentiert das Museum Werke der Konkreten Kunst. Nicht mehr die Abbildung der Welt steht in ihr im Zentrum; sondern vielmehr die Mittel der Malerei selbst – Farbe, Linie und Fläche – werden ins Zentrum neuer Bildkonzepte gerückt. Die Wirkung dieser künstlerischen Revolution war nachhaltig, auch auf die Alltagswelt, wie Günter Fruhtrunks berühmter Entwurf der Aldi-Tüte aus den 1970er Jahren mit ihrem ikonischen Design aus blauen und weißen Streifen belegt.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, der von Sören Fischer und Dieter Scheid kuratiert ist. Das Buch enthält Beiträge von Reinhard Ermen, Sören Fischer und Annette Reich sowie ein Vorwort von Steffen Egle. Die Publikation stellt alle Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung in exemplarischen Abbildungen vor. Das mpk bietet ein umfangreiches Begleitprogramm an. Highlight ist die Tanzperformance FUGA, mit der das Pfalztheater im April und Mai zu Gast im Museum ist. Zu live gespielter Barockmusik improvisieren die Tänzerinnen und Tänzer des Theaters im Oberlichtsaal des mpk. Im Mai findet anlässlich der Ausstellung erstmals das neue Format mpk:clubbing statt, mit dem die Ausgehszene in Kaiserslautern angesprochen ist. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet; an Karfreitag bleibt das Haus geschlossen, ist aber an Ostermontag und Pfingstmontag offen. Weitere Informationen unter www.mpk.de.
Bu:
Acrylgemälde aus Privatbesitz: Günter Fruhtrunks „Weißer Hiatus“ von 1974
(Privatsammlung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023)
Ort
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
Museumsplatz 1, 67657 Kaiserslautern
Eröffnung
24. März 2023, 19 Uhr
Ausstellungsdauer
25. März bis 3. September 2023
Öffnungszeiten
Dienstag 11 – 20 Uhr, Mittwoch – Sonntag 10 – 17 Uhr, Feiertage 10 – 17 Uhr;
Karfreitag geschlossen, Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet
Information
www.mpk.de, info@mpk.bv-pfalz.de, Tel: +49(0)631 3647-201, Fax: +49(0)6313647-202
Eintritt
Sammlungen 3 Euro, Sonderausstellungen 5 Euro, Kombikarte (Sammlungen und Sonderausstellung) 6 Euro, Familienkarte 10 Euro, Jahreskarte 20 Euro, freier Eintritt für Kinder und Schüler bis 16 Jahren
Kurator und Kuratorin
Dr. Sören Fischer, Telefon 0631 3647-204, E-Mail: s.fischer@mpk.bv-pfalz.de
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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern
www.bv-pfalz.de
Kaiserslautern, 10.03.2023
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