Mehr Straftaten auf der einen Seite und eine Aufklärungsquote auf gleichbleibend hohem Niveau auf der anderen Seite – das ist sozusagen das „Fazit“ aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Polizeipräsidiums Westpfalz für das Jahr 2022.
Die Statistik belegt: Es wurden im vergangenen Jahr rund 31.000 Straftaten erfasst und bearbeitet. Das sind rund 2.800 Fälle mehr als im Vorjahr. Das Niveau der Fallzahlen liegt damit noch unter dem vor der Corona-Pandemie.
Gleichzeitig ist den Ermittlern gelungen, mehr als zwei Drittel aller Delikte zu klären. Die Aufklärungsquote liegt bei fast 70 Prozent. Parallel ist die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent gestiegen.
Unterscheidet man nach den verschiedenen Deliktsbereichen entfällt der größte Anteil der Straftaten mit fast 26 Prozent auf die „sonstigen Straftatbestände“. Dazu gehören unter anderem Sachbeschädigung, Beleidigung, Umweltdelikte, Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt sowie Erpressungsdelikte.
An zweiter Stelle folgen die „Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit“. Sie haben an der Gesamtverteilung einen Anteil von 19,7 Prozent, was 6.116 Vorfällen entspricht. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 1.080 Fälle mehr und entspricht einem Plus von 21,45 Prozent – bei einer Aufklärungsquote von 90,3 Prozent.
An dritter Stelle stehen mit 16,5 Prozent die „Diebstähle ohne erschwerende Umstände“ (5.122 Fälle). Dazu gehören beispielsweise Ladendiebstähle oder auch Diebstähle aus unverschlossenen Fahrzeugen.
Auf dem vierten Platz liegen die „Vermögens- und Fälschungsdelikte“ mit 15,5 Prozent (4.806 Fälle), gefolgt von den „Strafrechtlichen Nebengesetzen“ mit 14,3 Prozent (4.436 Fälle). Bei den Nebengesetzen haben – wie schon in den Vorjahren – Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz den größten Anteil mit 64,47 Prozent. Hier gingen die Fallzahlen allerdings leicht zurück.
Bei den Entwicklungen im Vergleich zu den Vorjahren fallen zwei Bereiche besonders auf: Zum einen die sogenannten Opferdelikte. Hier gab es einen Anstieg um 21,22 Prozent (= 1.175 Fälle mehr als im Vorjahr), was vor allem auf die Steigerung der Rohheitsdelikte (plus 1.080 Fälle) zurückzuführen ist. Dadurch erreicht der Wert mit insgesamt 6.711 Fällen einen neuen Höchststand.
Parallel dazu gab es auch einen deutlichen Anstieg bei der „Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte“. Hier wurde ein Plus von 26,69 Prozent registriert, das waren 55 Fälle mehr als im Vorjahr.
Weitere Informationen, Statistiken und Zahlen zur Kriminalitätslage in der Westpfalz finden Sie in der angehängten pdf-Datei. Die Polizeiliche Kriminalstatistik des Landes und der anderen rheinland-pfälzischen Polizeipräsidien sowie die Statistiken der vergangenen Jahre können Sie auf der Internetseite der Polizei Rheinland-Pfalz unter https://s.rlp.de/SU1 abrufen. |cri
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Kaiserslautern, 07.03.2023