Erfolgreiche Methoden gegen Schockanrufe

Eine Welle von sogenannten Schockanrufen ist am Donnerstag einmal mehr durch die Westpfalz „gerollt“. Über den Tag verteilt gingen bei den Polizeidienststellen zahlreiche Meldungen zu den versuchten Betrügereien ein (wir berichteten: https://s.rlp.de/E4bAe).
Insbesondere versuchten es die Täter mit zwei verschiedenen Versionen, um ihre Opfer hereinzulegen: Einerseits die Geschichte der angeblich schweren Erkrankung eines nahen Verwandten, der dringend teure Medikamente aus dem Ausland benötige, andererseits die Variante des tödlichen Unfalls, der durch ein Familienmitglied verursacht wurde, und nun eine Kaution zu bezahlen sei.
Die positive Bilanz: Alle bislang gemeldeten Betrugsversuche blieben ohne Erfolg, weil die Angerufenen die Masche erkannten. Als einfachste und wirkungsvollste Masche, um den betrügerischen Geschichten zu begegnen, erwies sich auch diesmal, das Telefonat zu beenden, ohne auf die Forderungen einzugehen. Einige der ausgewählten „Opfer“ gingen allerdings zunächst auf das Gespräch ein, stellten aber geschickt Gegenfragen, um die Betrüger damit aus ihrer Deckung zu locken.

So fragte eine Frau aus dem Landkreis Kaiserslautern, der vorgelogen wurde, dass ihr Sohn einen tödlichen Unfall verursacht habe, die Anrufer erst einmal nach dem Namen des Sohnes. Als die Betrüger dann behaupteten, den Namen müsse sie „zwecks Datenabgleich“ selbst angeben, war der Otterbergerin alles klar – sie entgegnete darauf nur: „Aha, Trickbetrüger oder was?“ Die Gegenseite antworte mit „Ja, so ist es“ und legte auf…



Mit der Frage nach dem Namen führte auch ein Mann aus Mehlingen die Betrüger an der Nase herum. Als er den Anruf seiner angeblichen Tochter erhielt, die weinend von einem Unfall berichtete, durchschaute der Mehlinger sofort die Betrugsmasche. Er machte sich aber einen Spaß daraus, überlegte sich spontan einen Namen und fragte: „Bist du’s Uschi?“, was die Anruferin natürlich bejahte. Offenbar merkten die Täter aber dann, dass ihr Opfer sie nicht ernst nimmt. Weitere Anrufe gingen nicht ein.
Auch einem Mann aus dem Landkreis Kusel wollten die Betrüger weismachen, dass seine Tochter jemanden überfahren habe. Weil sie sich als Polizisten ausgaben, forderte der Wolfsteiner kurzerhand eine Kopie des Dienstausweises per E-Mail. Nach kurzem Meckern beendete der vermeintliche Polizeibeamte das Gespräch. |cri

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Kaiserslautern, 24.02.2023