Kaiserslauterer Didaktiker koordiniert Verstetigung von fächerübergreifendem Netzwerk

Für eine bessere Hochschullehre

Von 2011 bis 2021 haben der Stifterverband und die Baden-Württemberg Stiftung im Programm „Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre“ Hochschullehrerinnen und -lehrer für ihre Unterrichtskonzepte ausgezeichnet und gefördert. Aus dem Programm ist das bundesweite hochschul- und fächerübergreifende „Netzwerk der Fellows für Innovationen in der Hochschullehre“ hervorgegangen. Auf dem Weg in eine dauerhafte Struktur fördert die Stiftung Innovation in der Hochschullehre es nun für drei Jahre mit rund 250.000 Euro. Koordiniert wird der Prozess von Juniorprofessor Dr. Hannes Saas aus den Sozialwissenschaften an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau.

Lehre gehört wie die Forschung zur Kernaufgabe einer jeden Hochschule. Junge Menschen werden hier für ihre berufliche Zukunft fit gemacht. Doch nur mit exzellenten Lehrveranstaltungen wird der akademische Nachwuchs auch für das Fach begeistert und damit neuen Spitzenkräften der Weg geebnet. Umso wichtiger ist es, dass Hochschullehre sich stets weiterentwickelt und neue Formate sowie Techniken nutzt, um Lernstoff zu vermitteln. „Das Thema Digitalisierung beispielsweise ist nicht erst durch Corona für die universitäre Lehre von immenser Bedeutung“, sagt Netzwerkkoordinator Dr. Hannes Saas, der an der RPTU in Kaiserslautern als Juniorprofessor für Berufsbildung lehrt. „Auch davor gab es in diesem Bereich verschiedene innovative Projekte, um neue Technologien für die Lehre zu erproben und dauerhaft zu nutzen. So haben zwei Fellows im Tandem schon vor fünf Jahren einen durch Künstliche Intelligenz gesteuerten Tutor entwickelt, der Studierende interaktiv während Großveranstaltungen im Hörsaal individuell unterstützt. Um die Lehre weiterzuentwickeln, spielen aber auch andere Ideen und Vorhaben eine Rolle, wie neue Lernräume oder kreative Konzepte der Wissensvermittlung.“ Dazu zähle beispielsweise, dass Studierende lernen, ihr universitäres Wissen adäquat für die künftige berufliche Praxis anzuwenden oder der Einsatz digitaler Lernplattformen, in denen Studierende während der Vorlesung Notizen machen und Dozierende direkt Rückmeldung geben können.

Das „Netzwerk der Fellows für Innovationen in der Hochschullehre“ besteht aus über 100 Hochschullehrerinnen und -lehrern aus unterschiedlichen Fachrichtungen. „Das Fellowship-Programm und dessen zentrale Koordination durch den Stifterverband ist zwar 2021 ausgelaufen, wir arbeiten in unserem Netzwerk aber schon länger mit zunehmender Eigenverantwortung zusammen“, sagt der Didaktiker weiter. „Wir tauschen uns regelmäßig zu Fragen rund um die Lehre aus, wie beispielsweise zur Weiterentwicklung von Lehrformaten oder auch zum Transfer von Forschungsprojekten in die universitäre Lehre.“



Auf Fellowtreffen werden die Mitglieder des Netzwerkes nun weiterhin zweimal im Jahr zusammenkommen, um sich über Fächergrenzen hinweg über neue Lehrkonzepte zu informieren und darüber zu diskutieren. Das Netzwerk wird zudem öffentliche Lehr-Lernkonferenzen zu aktuellen Herausforderungen in der universitären Lehre veranstalten, etwa wie Lehren und Lernen für eine nachhaltige Entwicklung gestaltet werden kann. Auf der Agenda stehen weiterhin eine Akademie der Hochschullehre, ein Nachwuchsprogramm zur Erhöhung der Reichweite sowie eine Strategie für Publikationen zur Verbesserung der Sichtbarkeit. Hinzu kommt die gemeinsame politische Positionierung im aktuellen Diskurs der Hochschulpolitik.

Im Laufe der Jahre ist mit den Lehrfellows eine Community entstanden, die sich durch ein überaus starkes Engagement für die Lehre auszeichnet. Mit der dreijährigen Förderung durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre haben die Fellows nun die Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit in eine dauerhafte Struktur zu überführen. Koordiniert wird dieser Prozess vom Kaiserslauterer Juniorprofessor für Berufsbildung Dr. Hannes Saas, der im Fachgebiet Pädagogik lehrt und forscht.

Juniorprofessor Dr. Hannes Saas.
Foto: Sebastian Quanz

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Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 16.02.2023

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