Die Leiche der 48-jährigen Diana Bodi ist am 14. Dezember 2020 in der Staubörnchenstraße in Kaiserslautern gefunden worden. Bis heute sind die Umstände ihres Todes ungeklärt und die Ermittlungen dauern an. Polizeisprecher Bernhard Christian Erfort: „Diana Bodi ist Opfer eines Gewaltdelikts geworden, das gilt es aufzuklären. Die Ermittlungen gehen nach wie vor weiter.“
Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass Diana Bodi vorsätzlich getötet wurde. Es war der Montag nach dem dritten Advent, als Passanten spätabends die Leiche der damals 48-Jährigen fanden. Sie war zu einem Bündel verpackt. Die Identität der Frau stand zunächst nicht fest. Sie konnte erst durch einen europaweiten Abgleich mit gemeldeten Vermisstenfällen geklärt werden. Im Februar 2021 stand dann fest: Bei der Toten handelte es sich um Diana Bodi aus Ozd (Ungarn). Ihre Mutter hatte sie bei den ungarischen Behörden als vermisst gemeldet.
Eine Sonderkommission beim Polizeipräsidium Westpfalz ermittelte und versuchte, die letzten Tage im Leben der 48-Jährigen zu rekonstruieren.
Nach dem Stand der Ermittlungen war die ungarische Staatsangehörige seit November 2020 als Pflegekraft in der Nähe von Stuttgart tätig. Am 7. Dezember 2020 zeichnete eine Überwachungskamera Diana Bodi an einem Geldautomaten der Kreissparkasse Böblingen in Aidlingen bei Stuttgart auf.
Am 11. Dezember 2020 sollte die 48-Jährige eine neue Arbeitsstelle in Trier-Saarburg antreten. Sie fuhr dann um 14.51 Uhr mit dem ICE von Stuttgart nach Mannheim und von dort aus mit der Regionalbahn über Ludwigshafen am Rhein, Neustadt an der Weinstraße bis nach Kaiserslautern. An diesem Freitag hatte der Zug auf der Strecke zwischen Mannheim und Kaiserslautern wegen eines Brandes im Bereich einer Eisenbahnbrücke Verspätung, weshalb die Bahn erst 100 Minuten später in Mannheim losfuhr. Gegen 18 Uhr traf der Zug in Kaiserslautern ein. Die Polizei geht davon aus, dass Diana Bodi am Hauptbahnhof ausstieg und sich seitdem in Kaiserslautern aufhielt.
Mit ihrer Kreditkarte wurden am Samstagmorgen, 12. Dezember 2020, zwei Abhebeversuche an einem Geldautomaten im Hauptbahnhof unternommen. Bis heute ist nicht geklärt, ob Diana Bodi selbst oder eine andere Person versuchte, Geld abzuheben.
Schließlich veröffentlichte die Polizei im Juli 2021 ein Video (siehe: https://s.rlp.de/D4tiP). Die Ermittler waren auf eine heiße Spur gestoßen. Sie hatten etliche Aufzeichnungen von Überwachungskameras im Stadtgebiet ausgewertet. Die Aufnahme einer Kamera des Parkhauses Central in der Rosenstraße erweckte die Aufmerksamkeit der Beamten. Das Parkhaus befindet sich in der Nähe zum Fundort der Leiche. Das Videomaterial vom Abend des 12. Dezember 2020 zeigt einen Mann, wie er mehrfach vor dem Parkhaus hin und her geht. Schließlich zieht der Unbekannte einen Einkaufswagen hinter sich her. Auf der unteren Ablage des Wagens transportiert er einen größeren, weißen Gegenstand. Hierbei könnte es sich um die verpackte Leiche von Diana Bodi handeln. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Gegenstand in der Nähe des Parkhauses aufgeladen wurde. Für sie steht deshalb fest, dass sich die Person an der Örtlichkeit auskennt, regelmäßig dort aufhält oder ihren Wohnsitz im Nahbereich hat. „Bei dem Mann auf dem Video muss es sich nicht um den Täter handeln“, so Erfort. Die Identität des Unbekannten ist weiterhin nicht geklärt.
Im Mai 2022 stellte Rudi Cerne den Fall und das Video in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vor. Noch während der Ausstrahlung meldete sich eine Frau aus den Niederlanden. Sie hatte den Fernsehbeitrag gesehen und konnte Hinweise geben. Die Zeugin war am 11. Dezember 2020 am Hauptbahnhof in Kaiserslautern Diana Bodi begegnet. Sie fragte nach einem Handy, die 48-Jährige wollte telefonieren. Bislang steht nicht fest, mit wem Diana Bodi telefonierte. Die Ermittlungen in diese Richtungen sind noch nicht abgeschlossen.
Nach dem Telefonat wandte sich die Ungarin an eine Personengruppe. Bei der Gruppe könnte es sich um zufällig vorm Bahnhof anwesende Personen handeln. Ob und in welcher Beziehung Diana Bodi zu diesen stand, hierzu liegen der Polizei keine Erkenntnisse vor. Fest steht: Diana Bodi kam am 11. Dezember 2020, gegen 18 Uhr, am Hauptbahnhof in Kaiserslautern an. Ihr Gepäck, ein großer dunkler Stoff-Trolley, eine Umhängetasche, eine Einkaufstasche mit mehreren Paar Schuhen sowie ihr Handy und ihre Geldbörse sind seit der Tat verschwunden. Am Morgen des 12. Dezember 2020 fand an einem Geldautomaten im Hauptbahnhof zwei Abhebeversuche mit der Kreditkarte der 48-Jährigen statt. Am Abend des gleichen Tags zog ein unbekannter Mann einen Einkaufswagen mit einem Bündel durch die Rosenstraße. Etwa 180 Meter weiter, in der Staubörnchenstraße, fanden am 14. Dezember 2020 Passanten Diana Bodi tot.
„Auch, wenn die Sonderkommission mittlerweile aufgelöst ist, wir bleiben an der Aufklärung des Falls dran. Es sind noch längst nicht alle Fragen geklärt. Unser Ziel ist es, den Mörder von Diana Bodi ausfindig zu machen“, so der Polizeisprecher. Beim Polizeipräsidium Westpfalz ist das Kommissariat 11 zuständig für Tötungsdelikte, dort werden die Ermittlungen weitergeführt.
Diana Bodi wurde 48 Jahre alt. Sie war 1,66 Meter groß und 63 Kilogramm schwer. Sie hatte braune Augen und dunkelbraunes, lockiges, schulterlanges Haar. Am rechten Unterschenkel hatte sie eine Tätowierung in der Form von Blumen. Die Ungarin war zuletzt mit einer weißen Winterjacke und einer roten Jogginghose der Marke Puma bekleidet. Die Hose hat seitlich an den Beinen jeweils einen weißen Streifen. Außerdem trug sie ein schwarzes Langarmshirt und gefütterte, schwarze Damenstiefel. Diana Bodi hatte am rechten Unterschenkel eine Tätowierung in der Form von Blumen.
Die Polizei fragt:
– Ist Ihnen die Person, die in dem Video (siehe:
https://s.rlp.de/D4tiP) zu sehen ist, bekannt oder können Sie
Angaben zu dieser Person machen?
– Haben Sie am 12. Dezember 2020 zwischen 21 Uhr und 23 Uhr, im
Bereich Staubörnchenstraße, Richard-Wagner-Straße,
Humboldtstraße, Rosenstraße, Alleestraße, Eisenbahnstraße und
dem Einkaufszentrum „K in Lautern“ eine Person mit einem
Einkaufswagen gesehen?
– Haben Sie in diesem Bereich Geräusche wahrgenommen, wie sie beim
Ziehen eines Einkaufswagens über die Straße oder den Gehweg
entstehen?
– Sind Ihnen andere Geräusche aufgefallen?
– Ist Ihnen in diesem Zeitraum oder davor eine männliche Person
aufgefallen, die einen größeren, weißen Gegenstand ohne
Einkaufswagen transportierte?
– Haben Sie am 12. Dezember 2020 zwischen 21 Uhr und 23 Uhr, im
Bereich Staubörnchenstraße, Richard-Wagner-Straße,
Humboldtstraße, Rosenstraße, Alleestraße, Eisenbahnstraße und
dem Einkaufszentrum „K in Lautern“ einen leerstehenden
Einkaufswagen gesehen?
– Ist Ihnen die Person in dem Video im Bereich des Hauptbahnhofs
oder im Bereich der Innenstadt, insbesondere der
Staubörnchenstraße, aufgefallen?
– Verfügen Sie über sonstige Informationen, die der Polizei
weiterhelfen können?
Für Hinweise, die zur Ermittlung oder Ergreifung des Täters führen, hat die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro ausgesetzt.* Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0631 369 2620 mit der Polizei Kaiserslautern in Verbindung zu setzen. |erf
*Über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtsweges entschieden. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung von Straftaten gehört.
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Quelle Text:
Polizeipräsidium Westpfalz
Logenstraße 5
67655 Kaiserslautern
www.polizei.rlp.de
Kaiserslautern, 09.12.2022