Institut ist ein Schmuckstück geworden – Wiedereröffnung nach dreieinhalbjähriger Schließung

„Das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde ist ein Schmuckstück geworden“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der feierlichen Wiedereröffnung des vor dreieinhalb Jahren vom Brand geschädigten Gebäudes im Kaiserslauterer Benzinoring 6. Die Katastrophe habe die Chance einer Generalsanierung geboten, und so sei nun eine historische Gründerzeitvilla aus dem Jahr 1900 restauriert und mit völlig neuer Technik – Elektroinstallation, Brandschutz und sanitäre Anlagen – ausgestattet worden. Der Bezirksverband Pfalz hätte vorgehabt, das Gebäude schrittweise im Laufe mehrerer Jahre zu sanieren, doch das wäre im laufenden Betrieb nicht nur schwierig geworden, es hätte auch nicht das Ergebnis gebracht. Er dankte allen, die sich von der Sanierung und Restaurierung eines solchen Gebäudes begeistern ließen. Das Institutsteam unter Leitung von Direktorin Dr. Sabine Klapp habe eine harte Zeit der Auslagerung hinter sich; es hätte auch vor der riesigen Herausforderung gestanden, die wertvollen Bestände zu schützen. Doch Mark de Fries vom Baureferat des Bezirksverbands Pfalz und Dietlinde Sand vom Kaiserslauterer Architekturbüro Sand, die durchaus Erfahrung hatte mit Brand geschädigten historischen Gebäuden, hätten sich mit viel Fingerspitzengefühl und großem Engagement ihrer Aufgabe angenommen und in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz agiert. Insgesamt habe die Baumaßnahme 2,4 Millionen Euro gekostet, wovon die Brandschutzversicherung 1,4 Millionen Euro übernommen habe.

Direktorin Dr. Sabine Klapp schilderte eindrücklich, was am Abend des 30. März 2019 geschah, als das Feuer durch das Dach des Instituts schlug. Nach vier Stunden hatte die Feuerwehr den Brand gelöscht, doch auch Ruß und Löschwasser hätten ihre Spuren hinterlassen. Glück im Unglück sei es gewesen, dass „den wertvollen Beständen so gut wie nichts passiert ist“. Immerhin lagerten in dem Haus, wohlverwahrt in Archivkartons in eigenen Räumen, unter anderem Auswandererbriefe, die Protokolle des Landraths der Pfalz, des Vorläufers des Bezirkstags Pfalz, und die nahezu vollständige Ausgabe der Zeitschrift „Pfälzer in Amerika“ – „einzigartige Schätze“, so Klapp. Daneben gebe es eine Bibliothek bestehend aus mehr als 20.000 Bänden, Diasammlungen und vieles mehr. Diese Medien mussten zunächst in einer Reinigungsstraße, aufgebaut im Erdgeschoss, vom Ruß befreit werden, sodann in eine Ozonkammer, die im Hof stand, um den Geruch loszuwerden. Auch hatte das Institutsteam die Entscheidung zu fällen, was im Original erhalten bleiben könne und was künftig als Digitalist zur Verfügung stehe. Schließlich musste alles, verpackt in 1.800 Umzugskartons im Lauf dieses Jahres wieder einen Platz erhalten. Denn aus statischen Gründen wurden die Regale, die früher auch inmitten der Räume platziert waren, an den Wänden entlang aufgestellt werden.

Bei einem Tag der offenen Tür, der rege genutzt wurde, konnten sich die zahlreich ins Institut gekommenen Besucherinnen und Besucher vom neuen Glanz des historischen Gebäudes nach der Sanierung überzeugen und auch geänderte, funktionale Abläufe erleben. Das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde steht nun Forschenden für ihre Recherche in den Beständen wieder offen. In der Bibliothek im Erdgeschoss, in die man über den Eingang an der Siegfriedstraße gelangt, gibt es neuerdings zwei PCs, an denen unter anderem im Bibliotheksbestand des Instituts sowie in der digitalen Migrationskartei gestöbert werden kann. Ein Besuch im Institut ist nach Terminvergabe unter info@institut.bv-pfalz.de oder 0631 3647-303 möglich.

 

Feierstunde zur Wiedereröffnung (von rechts): Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Institutsdirektorin Dr. Sabine Klapp, Mark de Fries von der Bauverwaltung des Bezirksverbands Pfalz und Dietlinde Sand vom Architekturbüro Sand

 

Neuer Besucherzugang: Institut über den Wintergarten von der Siegfriedstraße aus zugänglich

 

Brandspuren bleiben erhalten: Blick ins obere Treppenhaus

(Fotos: Bezirksverband Pfalz)

 

Weitere Impressionen, © Enilon UG

Pressekonferenz zur Wiedereröffnung.

 

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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern

www.bv-pfalz.de

Kaiserslautern, 22.11.2022

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