Verteilaktionen bei Hermes und DPD in Rheinland-Pfalz
Unter diesem Motto wird die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten in der Paketzustellung bei Hermes & DPD über die geplante Kampagne zur Einführung eines Gesetzes zum Schutz der Arbeitnehmer*innen in der KEP-Branche informieren.
An folgenden Tagen werden vor den Betrieben Informationen an die Paketzusteller*innen verteilt:
Dienstag, 22. November, 7:30 Uhr – 09:30 Uhr bei DPD in Worms, Mittelrheinstr. 19, 67550 Worms
Mittwoch, 23. November, 07:00 Uhr – 09:00 Uhr bei Hermes in Mainz, Genfer Allee 6, 55129 Mainz
Donnerstag, 24. November, 08:00 Uhr – 10:00 Uhr bei DPD in Koblenz, Im Metternicher Feld 32, 56072 Koblenz
„Die Arbeitsbedingungen in der Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP-Branche) sind zum großen Teil sehr schlecht. Die Bedingungen für die Kolleg*innen im KEP Bereich sind schlimmer als die der Fleischindustrie, die bis 2020 galten. Gemeinsam mit unserem Netzwerk aus Berater*innen der saarländischen Beratungsstelle für Wanderarbeit und mobile Beschäftigte, von Arbeit und Leben, Faire Integration und Faire Mobilität sehen wir oft katastrophale Zustände. Arbeits- und Gesundheitsschutz-vorgaben werden nicht eingehalten und es wird oft unter Tarif – sogar teils unter Mindestlohn – bezahlt. Das wollen wir, gemeinsam mit den Beschäftigten der KEP-Branche, ändern“, sagt Mike Kirsch, Gewerkschaftssekretär für die Fachgruppe Speditionen, Logistik, Kurier-, Express- und Paketdienste im ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland.
Viele Beschäftigte sind nicht direkt beim Paketdienstleister, für den sie zustellen, angestellt, sondern arbeiten bei Sub-Unternehmen oder sogar in einer Sub-Unternehmerkette. Die Bedingungen sind für Beschäftigte bei Sub-Unternehmen und mit Werkverträgen meistens schlechter. Arbeitnehmer*innen bei Sub-Unternehmen sind fast nie durch einen Betriebsrat vertreten und werden ausnahmslos nicht nach Tarifvertrag bezahlt.
Tanja Lauer, Landesfachbereichsleiterin im Bereich Postdienste, Speditionen und Logistik bei ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland ergänzt: „Die Arbeitsbedingungen in der KEP-Branche machen krank. Die Pakete sind schwer und die Auslieferung stellt eine große physische Belastung dar. Beschäftigte in der KEP-Branche erkranken öfter als der Rest der Bevölkerung – vor allem an Muskel-Skelett-Erkrankungen. Die physische Belastung muss deutlich reduziert werden, um die Gesundheit der Paketzusteller*innen zu schützen.“
Wir fordern ein Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmer*innenrechten in der KEP-Branche, das die folgenden Verbesserungen sicherstellt:
Das Verbot vom Sub-Unternehmen und Werkverträgen in der KEP-Branche
Eine Gewichtsbegrenzung der Pakete von 20 kg für Paketsendungen im Ein-Mann-Handling und eine Kennzeichnungspflicht für schwerere Pakete
In den Aktionswochen vom 21.-25. November und 12.-20. Dezember finden deutschlandweit vor mehr als 100 KEP-Betrieben Verteilaktionen statt.
Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz
www.verdi.de
Mainz, 18.11.2022