Das Pfalztheater Kaiserslautern, Willy-Brandt-Platz 4-5, zeigt zurzeit im Eingangsfoyer eine Ausstellung zur Theatergeschichte in Schlaglichtern mit dem Titel „160 Jahre Pfalztheater / 135 Jahre Orchester des Pfalztheaters“. Sie ist während der Vorstellungen im Großen Haus zu sehen (der Kalender ist abrufbar unter www.pfalztheater.de). Zusammengestellt hat die Schau aus sieben Roll-Ups das Zentralarchiv-Team des Bezirksverbands Pfalz.
1862 hob sich zum ersten Mal der Vorhang im Kaiserslauterer Theater, das der Besitzer der Spittelmühle, Andreas Müller, an der heutigen Ecke Gasstraße/Karl-Marx-Straße erbauen ließ. Nur fünf Jahre später brannte der Bau bis auf die Grundmauern nieder; doch der „Spittelmüller“ baute es wieder auf. Wenige Jahre später geriet das Theater in wirtschaftliche Schwierigkeiten, was zur Gründung der „Aktiengesellschaft Stadttheater“ führte, deren Aktien die Stadt bis 1897 sämtlich erwarb. 1902 wurde ein Förderverein gegründet und 1904 ein Umbau in Angriff genommen. Der Versuch, mit anderen pfälzischen Kommunen ein Städtebund-Theater ins Leben zu rufen, scheiterte jedoch und wurde erst Jahrzehnte später mit der Übernahme durch den Bezirksverband Pfalz Wirklichkeit.
1921 kam die Schauspiel-Sparte in die Verantwortung der „Künstlerischen Volksbühne für Pfalz und Saar“ und ging ab 1924 auf Gastspielreisen. Die „Pfalzoper“ mit dem 1887 gegründeten Orchester blieb in Trägerschaft
der Stadt Kaiserslautern und gab Gastspiele, insbesondere in Kurorten. 1944 wurde das Theater des „Spittelmüllers“ durch einen Bombenangriff zerstört. Doch schon direkt nach dem Krieg konnte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden, und zwar zunächst im ehemaligen Lichtspielhaus „Capitol“ in der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße. Ab 1950 spielte man im „Filmpalast“ am Fackelrondell – ein Provisorium, das 45 Jahre andauerte. 1968 stand das Theater aufgrund der wirtschaftlichen Rezession und des veränderten Freizeitverhaltens durch die Verbreitung von Fernsehgeräten vor dem Aus. Doch das Theater konnte durch die Übernahme durch den Bezirksverband Pfalz gerettet werden; er wurde zusammen mit dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Kaiserslautern Hauptfinanzier des Pfalztheaters. Im gleichen Jahr gründeten theaterbegeisterte Bürgerinnen und Bürger den „Verein der Freunde des Pfalztheaters“. 1992 erfolgte der erste Spatenstich für einen Theaterneubau am Willy-Brandt-Platz, der drei Jahre später eröffnet wurde. Erste Aufführung im neuen Haus war am 3. Oktober 1995 Lessings „Nathan der Weise“ in der Regie von Intendant Pavel Fieber und mit Ernst Stankovski in der Hauptrolle. Eine ähnlich wechselvolle Geschichte hat auch das Orchester des Pfalztheaters mit mehr als 60 Musikerinnen und Musikern aufzuweisen, das seit dieser Spielzeit „Pfalzphilharmonie Kaiserslautern“ heißt.
Um 1900: Stadttheater Kaiserslautern
(Abb.: Stadtarchiv Kaiserslautern)
3. Oktober 1995: mit Ernst Stankovski als „Nathan der Weise“ hebt sich zum ersten Mal der Vorhang des Pfalztheaters am Willy-Brandt-Platz
(Foto: Zentralarchiv des Bezirksverbands Pfalz)
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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
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www.bv-pfalz.de
Kaiserslautern, 27.10.2022
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