Wild, voll unbändiger Lebenslust und Neugier … so zeigen sich die 1920er-Jahre – auch in der klassischen Musik! Man wirft den Blick über den Tellerrand der Tradition, sucht nach neuen Klängen und wagt den Schritt ins Unbekannte. So auch die beiden Komponist*innen, die das 1. Pfalztheaterkonzert eröffnen: Germaine Tailleferre, die als charismatische Künstlerin und einzige Frau zur zukunftsorientierten Komponistengruppe „Les Six“ gezählt wird, spannt in ihrer „Ballade für Klavier und Orchester“ den Bogen von impressionistisch changierenden Klängen bis hin zu Episoden, die von akzentuierter Rhythmik geprägt sind, ohne dabei jedoch den Bezug zu spätromantischem Ausdruck völlig zu kappen. Ravel hingegen zitiert in seinem Klavierkonzert G-Dur die folkloristische Musik seiner spanischen Heimat ebenso wie er sich lustvoll den zeitgenössisch modernen Klängen des Jazz hingibt. Beide Werke sind von überbordender Virtuosität geprägt und finden in Alexandra Dariescu, die in der Spielzeit 22/23 als „Artist in Residence“ am Pfalztheater präsent sein wird, eine kongeniale Interpretin, der es ein großes Anliegen ist, in ihren Konzerten neben den Klassikern des Repertoires auch unbekanntere Werke vorzustellen, insbesondere auch Werke von Komponistinnen. Mit diesen beiden Klavierwerken wird überdies der brandneue Fazioli-Flügel des Pfalztheaters eingeweiht!
Die Brücke zur Tradition schlägt dann der zweite Teil des Konzerts mit Johannes Brahms‘ 2. Sinfonie. In den Sommermonaten des Jahres 1877 in Pörtschach am Wörthersee entstanden, scheint sie die Luft idyllisch sonniger Natur zu atmen – hochromantisch im Gestus, in schwelgerischer Harmonie und fast ein wenig zu schön, um wahr zu sein.
Die Pfalzphilharmonie Kaiserslautern leitet Generalmusikdirektor Daniele Squeo.
Karten unter www.pfalztheater.de , Vorverkauf@pfalztheater.bv-pfalz.de oder 0631 3675 209.
Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern
www.pfalztheater.de
Kaiserslautern, 18.10.2022