Suchtberatung per Messenger, Videochat und mithilfe digitaler Tools: Die länder- und trägerübergreifende Plattform „DigiSucht“ ermöglicht ab sofort einen niedrigschwelligen, digitalen Zugang zu kostenfreier und professioneller Suchtberatung. Auf der Online-Plattform erhalten suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie deren Angehörige Hilfe und Beratung von qualifizierten Suchtberaterinnen und Suchtberatern. Bei Bedarf erfolgt eine Vermittlung der Ratsuchenden in die vorhandenen Hilfestrukturen vor Ort.
Mit der DigiSucht-Plattform wird erstmals eine länder- und trägerübergreifende Infrastruktur für die digitale Suchtberatung vorgehalten. Umgesetzt wird die digitale Beratung von fast 90 Fachkräften in über 40 Suchtberatungsstellen aus 14 Bundesländern. Mit der „Die Tür“ Suchtberatung in Trier, dem Haus der Diakonie in Ludwigshafen und dem Therapieverbund Ludwigsmühle in Landau erproben auch drei Beratungsstellen in Rheinland-Pfalz das Angebot und unterstützen Betroffene auf digitalem Weg.
„Digitale Angebote wie ‚DigiSucht‘ sind für viele suchtgefährdete und suchtkranke Menschen der erste Kontakt mit dem professionellen Hilfesystem. Digitale Beratungsformen können die klassische Face-to-face-Beratung sinnvoll ergänzen und dazu beitragen, sie flexibler zu gestalten. Sie erleichtern den Zugang zur Suchtberatung gerade auch für Jüngere und helfen so, dass Angebote möglichst frühzeitig in Anspruch genommen werden“, betonte Sozialminister Alexander Schweitzer zum Start der DigiSucht-Plattform.
Im geschützten und anonymen Rahmen der Plattform können Ratsuchende per Nachricht, Videochat oder Messenger Kontakt mit Suchtberaterinnen und Suchtberatern aufnehmen. Auf der Plattform vorgehaltene digitale Anwendungen und Übungen helfen dabei, den digitalen Beratungsprozess zu strukturieren und unterstützen bei einer Verhaltensänderung. Die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten und Tools der Plattform eröffnen ambulanten Suchtberatungsstellen zudem die Möglichkeit, hybride Beratungskonzepte wie das sogenannte Blended Counseling systematisch auszubauen. Die digitalen Tools, die zum Start des Angebots zunächst die Themen Alkohol, Cannabis und Glücksspiel adressieren, sollen kontinuierlich ausgebaut und um weitere Themen erweitert werden.
Das Beratungsangebot „DigiSucht“ ist seit heute über www.suchtberatung.digital abrufbar.
Hintergrund:
Die Konzeption, die technische Umsetzung sowie der jetzt angelaufene Modellbetrieb der DigiSucht-Plattform werden gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG). An der Entwicklung beteiligt waren Expertinnen und Experten aus Suchtberatungsstellen, Landesstellen für Suchtfragen sowie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Die Administration und Organisation von „DigiSucht“ erfolgt in Rheinland-Pfalz durch die Landesstelle für Suchtfragen. Die DigiSucht-Plattform wird zunächst im Rahmen einer Modellphase bis Ende September 2023 getestet und evaluiert.
Quelle Text/Bild:
Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz
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Mainz, 17.10.2022