IG BAU warnt vor Sonnengefahr für „Draußen-Jobber“ in Kaiserslautern

Vom Gerüstbauer bis zur Landschaftsgärtnerin: Menschen, die in Kaiserslautern
unter freiem Himmel arbeiten, haben ein besonders hohes Risiko, durch Sonne und
Hitze im Job krank zu werden. Darauf macht die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-
Umwelt (IG BAU) aufmerksam – und appelliert an Beschäftigte, sich ausreichend zu
schützen. „Keiner sollte die hohe UV-Einstrahlung auf die leichte Schulter nehmen.
Sie kann zu dauerhaften Schäden auf der Haut bis hin zu Krebs führen“, sagt
IG BAU-Bezirksvorsitzende Marina Rimkus. In der Bau- und Agrarwirtschaft müssten
„Draußen-Jobber“ besonders aufpassen. Beide Branchen beschäftigen nach
Angaben der Arbeitsagentur allein in Kaiserslautern derzeit rund 830 Menschen.
Die Gewerkschaft rät zu einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50. Auch
regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss: „Sonnenmilch und Wasserflasche
gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle“, so Rimkus. Denn die Zahl
der Hitzetage habe durch den Klimawandel in den letzten Jahren deutlich
zugenommen. Besondere Vorsicht sei zur Mittagszeit geboten: Zwischen 12 und
14 Uhr sollte der Großteil der Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Wichtig sei
außerdem, möglichst viele Körperteile mit Kleidung zu bedecken. „Ein am Helm
fixierter Nackenschutz ist eine Kleinigkeit, die aber viel bringt“, so Rimkus.

Die Vorsitzende der IG BAU Süd-West-Pfalz verweist auf den weißen Hautkrebs, der
seit 2015 eine anerkannte Berufskrankheit ist. „Ständige UV-Einstrahlung schädigt
die Haut, schon lange bevor sich ein Sonnenbrand bemerkbar macht. Wer einen
hellen Hauttyp hat, trägt ein besonders hohes Krebsrisiko. Klar ist: Das Arbeiten mit
freiem Oberkörper ist nicht sexy, sondern brandgefährlich“, betont Rimkus. Die
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) verzeichnete im vergangenen
Jahr bundesweit rund 2.600 Verdachtsanzeigen für weißen Hautkrebs.
Unternehmen müssten den Arbeits- und Gesundheitsschutz in der heißen Jahreszeit
ernst nehmen, fordert Rimkus: „Selbst wenn das Haus schnell fertig werden soll – bei
Temperaturen um die 30 Grad kann die Mittagspause auch einmal länger dauern.
Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, ihr Personal vor Gesundheitsgefahren im Job zu
schützen.“
Allerdings gebe es auch Tage, an denen das Wetter gar keine „Outdoor-Arbeit“
zulasse. „Nicht nur die Zahl extremer Hitzetage, sondern auch Stürme und
Starkregen nehmen zu. Deshalb braucht der Bau Lösungen, damit die Beschäftigten
bei einem Arbeitsausfall nicht ohne Lohn dastehen“, so Rimkus.
Ein Beispiel aus dem Dachdeckerhandwerk zeige, wie es gehe: Zwischen April und
November erhalten Beschäftigte eine Ausfallzahlung, wenn sie wegen extremer
Wetterereignisse nicht arbeiten können. Das „Schlechtwettergeld für Frühling,
Sommer und Herbst“ liegt bei 75 Prozent des Bruttolohns und wird für maximal
53 Stunden pro Jahr gezahlt. Weitere Infos finden Beschäftigte der Branche – neben
einem Ausfallgeldrechner – bei den Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks im
Netz unter: www.soka-dach.de/leistungen/ausfallgeld

Quelle Text/Bild:
Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt
Bezirksverband Süd-West-Pfalz
Mitgliederbüro Kaiserslautern
Barbarossastr. 5
67655 Kaiserslautern

www.igbau.de

Kaiserslautern, 25.07.2022