Sowohl Bundeskanzler Scholz als auch Wirtschaftsminister Robert Habeck haben in ihren Reden auf der Hannover Messe 2022 deutlich gemacht, dass sie von der Industrie erwarten, zukünftig flexibler auf Störungen von außen reagieren zu können. „Es scheint der Moment gekommen, wo alle immer besser verstehen, dass sich etwas nachhaltig ändern muss“, so der Vorstandsvorsitzende der SmartFactory Kaiserslautern, Prof. Martin Ruskowski. „Mit unserer Shared Production geben wir auf viele brennende Fragen eine praktische Antwort.“
Auf dem Messestand der SmartFactory-KL stellte eine modular aufgebaute Produktionsinsel einen individuell konfigurierten Modell-LKW her. Das Design bestimmten die Standbesucher:innen. Sie konnten anschließend live verfolgen, wie die Bauteile an verschiedenen Standorten hergestellt wurden. In Kaiserslautern fräste ein Roboter einen Anhänger, in den Niederlanden schnitt ein Laser ein Bauteil und die Qualitätskontrolle fand in einer Cloud statt, die mit Künstlicher Intelligenz eines spanischen Unternehmens arbeitete (AI as a Service). „Viele Firmenvertreter oder Verbandsmitglieder haben durch unseren Auftritt erstmals verstanden, wie Industrie 4.0 von uns praktisch mit der Shared Production weiterentwickelt wurde“, so Ruskowski. „Sie konnten erstmals plastisch erleben, wie Menschen, Maschinen und Software in Zukunft zusammenarbeiten.“ Entsprechend begeistert zeigten sich die Urväter von Industrie 4.0, die Professoren Wolfgang Wahlster und Detlef Zühlke.
Automobilindustrie und Shared Production
Auf dem Automobil Production Kongress hielt Prof. Ruskowski einen vielbeachteten Vortrag: ‚Resilient, nachhaltig, zukunftsorientiert – Production Level 4 steht für die Produktion von Morgen‘. Darin beschreibt er, warum unterbrochene Lieferketten und die Neuordnung der Welt ein Neudenken der Fertigung unumgänglich machen. „Mit der Idee von Industrie 4.0 begann ein Weg, der konsequent weiterbeschritten werden muss, um den zukünftigen Herausforderungen in der Fertigung gerecht zu werden. Insbesondere die Automobilproduktion steht mit ihren verschiedenen Antriebskonzepten vor einem Umbruch“, so Ruskowski. „Flexibilität bekommt jetzt eine völlig neue Wichtigkeit. Wir sind stolz, dass wir dafür Konzepte anbieten können.“ Bereits seit Jahren arbeitet die SmartFactory-KL in einzelnen Forschungsprojekten mit Automobilherstellern zusammen. Schwerpunktmäßig dreht es sich dabei bisher um Multiagentensysteme. „Nach meinem Vortrag kamen einige Firmenvertreter auf mich zu“, erzählt Ruskowski. „Ich bin gespannt, ob es der Industrie gelingt, die 4. Industrielle Revolution umzusetzen.“
Hannover Messe als Ort der Vergleiche
Eric Brabänder, seit Mai Vorstandsmitglied, betont einen weiteren Aspekt der Hannover Messe: „Es ist in gewisser Form auch eine Leistungsschau. Es war für uns wichtig zu sehen, wo wir im Vergleich zu anderen Unternehmen, Forschungseinrichtungen oder Verbänden stehen. Und da muss man schon sagen, dass die SmartFactory Kaiserslautern als Speedboat bezeichnet werden kann. Bei uns funktionieren erste Versionen einer Shared Production bereits, während wir anderen das Konzept noch erklären müssen.“
Persönliches Treffen und Netzwerken sind durch nichts zu ersetzen, so ein Fazit der Hannover Messe 2022. Trotz der erwartet niedrigeren Besucherzahlen im Vergleich zu 2019 schälte sich ein weiterer Trend heraus: „Die Qualität der Gespräche hatte ein viel höheres Niveau“, sagt Ruskowski. Die SmartFactory-KL übertrug sämtliche Präsentationen live ins Internet. „Für uns war das ein spannendes Experiment. Die Zuschauerzahlen waren online fast so hoch wie die Besuche vor Ort“, so Ruskowski weiter.
Gesamtfazit: 2023 sind wir wieder dabei!
Links zu den thematisch sortierten Vorträgen auf dem Messestand: 1.Tag / 2.Tag / 3.Tag / 4.Tag
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Quelle Text/Bild:
Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V.
Trippstadter Straße 122
67663 Kaiserslautern
http://smartfactory.de
Kaiserslautern, 05.07.2022