Ein Roboter, der eigenständig gärtnert: Forschende an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) haben einen programmierbaren FarmBot in Betrieb genommen. Die Lehrstühle Digital Farming Software Engineering: Dependability nutzen die Technologie, um Lösungen für die Landwirtschaft von morgen zu erforschen. Dabei handelt es sich um eine offene, frei verfügbare Roboter-Plattform. Das Neue im Vergleich zu anderen Technologien der digitalen Landwirtschaft: Auch die Software ist für alle offen einsehbar. Interessierte können sich ab jetzt über das Internet an der Entwicklung des autonomen Gärtners beteiligen. Die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz (OD Pfalz) lädt zum Mitprogrammieren ein.
„In der modernen digitalen Landwirtschaft geht es nicht nur um das effektive Ansteuern von Erntegeräten oder um die sensorische Überwachung von Anbaugebieten. Wir forschen auch anwendungsorientiert an vollständig digital gesteuerten Arbeitsprozessen“, so Prof. Dr. Jörg Dörr (Lehrstuhl Digital Farming) und M.Sc. Brian Tewanima Löwe (Lehrstuhl Software Engineering: Dependability / OD Pfalz). „Der FarmBot kann schon heute autonomes Gärtnern im kleinen Rahmen leisten. Über ein Gestell und Schienen, die an und über einem Beet angebracht werden, bringt er Samen aus, gießt Pflanzen und entfernt Unkraut. Hierfür nutzt er Algorithmen, die Regeln kennen und Entscheidungen treffen.“
An der TU Kaiserslautern ist der FarmBot in Form von Projekten in die Lehre, das heißt in die Ausbildung von angehenden Informatikerinnen und Informatikern, eingebunden. Gleichzeitig dient er als Demonstrator für die interessierte Öffentlichkeit. Wissenschaft bleibt hier nicht im Abstrakten: Alle können sich anhand des Geräts ein Bild von innovativen digitalen Entwicklungen machen. Dabei ist insbesondere die IT-Community angesprochen: Neben den Studierenden der TU Kaiserslautern können sich externe Software-Entwicklerinnen und -entwickler ebenso zu jedem Zeitpunkt in die Software-Dokumentation einlesen und mit dem kostenlos zur Verfügung stehenden, offenen Quelltext des FarmBot arbeiten. Die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz lädt außerdem dazu ein, aus dem Web auf den FarmBot zuzugreifen und so an der Entwicklung teilzuhaben.
Weitere Informationen sowie Besuchertermine und Kontaktdaten finden Sie auf der Webseite: https://www.e4lab-kl.de/demonstratoren/farmbot/
Erste externe Partner sind auch schon gefunden: Aufgrund von Lieferschwierigkeiten kam zunächst ein geliehener FarmBot vom Obst- und Gartenbauverein Thaleischweiler-Fröschen 1890 e.V. im Projekt zum Einsatz. Die Zusammenarbeit mit dem Verein wollen die Forschenden künftig fortsetzen.
Über den Lehrstuhl Digital Farming
Der Lehrstuhl Digital Farming der TU Kaiserslautern beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Software- und Systems Engineering im Bereich Digital Farming und einem effizienten Datenmanagement für innovative Lösungen in der Lebensmittelkette. Hierfür ist die Betrachtung der Interoperabilität von Systemen in der gesamten Wertschöpfungskette und eine Anforderungsanalyse aller unterschiedlichen Akteure unerlässlich. Der Lehrstuhl kooperiert mit dem Förderverein Friends of Digital Farming e.V.. Weiterhin ist der Lehrstuhl im nationalen KI-Leuchtturmprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft mittels KI (NaLamKI)“ aktiv und tauscht sich eng mit dem Programm Smart Farming des Fraunhofer IESE in Kaiserslautern aus.
Über die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz
Die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz ist ein Verbundvorhaben der Hochschule Kaiserslautern, der Technischen Universität Kaiserslautern sowie des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM). Das Vorhaben stärkt den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer mit Wirtschaft und Gesellschaft und basiert auf einer gemeinsamen Kooperationsstrategie der beiden Hochschulen. Die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördert.
Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
Hochschulkommunikation
Gottlieb-Daimler-Straße 47
67663 Kaiserslautern
www.uni-kl.de
Kaiserslautern, 04.07.2022