Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern hat nach Abschluss der Ermittlungen Anklage gegen einen 19-jährigen Mann aus Kaiserslautern erhoben mit dem Vorwurf, am 29.01.2022 gegen 6 Uhr morgens auf dem Kaiserslauterer Stiftsplatz einen 23-Jährigen, ebenfalls in Kaiserslautern wohnhaften Mann mit einem Messer getötet zu haben. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen handelte es sich um einen (einzigen) heftigen Stich in den Brustbereich, an dem der Geschädigte trotz Notoperation am selben Tag im Krankenhaus verstarb. Zur Vorgeschichte der Messerattacke haben die Ermittlungen ergeben, dass zwei Personengruppen auf dem Stiftsplatz aus unklaren Gründen in Streit gerieten, zunächst verbal, dann auch mit Tätlichkeiten. Zur einen Personengruppe gehörte der Beschuldigte, zur anderen der Geschädigte. Zu dem Streit hatte der Geschädigte nach dem Ergebnis der Ermittlungen weder Anlass gegeben noch hatte er den Messerstich in irgendeiner Weise provoziert.
Das Tatmesser wurde nicht aufgefunden.
Der 19-Jährige war bereits zuvor wegen Körperverletzungsdelikten verurteilt worden.
Nach dem vorläufigen Gutachten des psychiatrischen Sachverständigen stand der 19-Jährige zum Tatzeitpunkt unter Einfluss von Alkohol und Cannabis. Eine Aussage zu einer eventuellen Einschränkung der Schuldfähigkeit kann der Sachverständige aber erst auf der Grundlage der Hauptverhandlung treffen.
Der 19-Jährige bestreitet den Vorwurf. Er bestätigt, dass es einen Streit zwischen zwei Personengruppen gab, in den er involviert war, bestreitet aber, ein Messer gehabt zu haben.
Die Anklage wurde zur Großen Jugendkammer des Landgerichts Kaiserslautern erhoben.
Dr. Gehring
Leitender Oberstaatsanwalt
Quelle Text/Bild:
Staatsanwaltschaft Kaiserslautern
Bahnhofstraße 24
67655 Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 01.07.2022