Chillen, spielen, Gemeinschaft erleben – Sparkasse Kaiserslautern überlässt Räume für Jugendarbeit

Jahrzehntelang war es ziemlich geräuschlos zugegangen im Flachdachgebäude in der Rousseaustraße auf dem Betzenberg. Die Stadtsparkasse Kaiserslautern hatte dort vor Jahren eine Filiale unterhalten; im Zuge der Fusion mit der Kreissparkasse zur Sparkasse Kaiserslautern wurde die Räumlichkeit nun für das Jugendtreff zur Verfügung gestellt. Seit April dieses Jahres haben Kinder und Jugendliche die Räume in Beschlag genommen, denn aus dem Bankgebäude ist ein städtischer Jugendtreff geworden. „Wir sind glücklich über das Gesamtkonzept und die neue Nutzung“, sagte Hartmut Rohden, stellv. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kaiserslautern, bei einem Besuch vor Ort. Die Sparkasse spendierte zum Einzug zudem einen Billardtisch und einen Beamer mit Leinwand. Rohden zeigte sich zudem begeistert und „ein gutes Stück weit stolz“, dass die Umwandlung in einen Jugendtreff „genau den Bedarf deckt“, denn die Nutzerzahlen haben sich seit Öffnung im April verdreifacht. Besonders beeindrucke ihn, dass auch der Vorplatz mitintegriert wird.

Sie sei sehr erfreut, dass mit der Umnutzung nun der „Allgemeinheit etwas zurückgegeben wird“, denn das entspreche auch dem Auftrag der Sparkassenorganisation, sagte die Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern und Jugend- und Sozialdezernentin Anja Pfeiffer. Der Wunsch nach neuen Räumen für die Jugendarbeit auf dem Betzenberg sei aus den Reihen der städtischen Jugendpflege gekommen, denn bislang stand nur ein kleiner, enger Raum neben dem Kindergarten in der Kantstraße zur Verfügung, und nur mit Mühe geduldet wurde die Nutzung eines angrenzenden Schulhofs. Den grundsätzlichen Impuls habe sie der im städtischen Auftrag erarbeiteten „Jugend- und Sozialraum-Analyse“ entnommen, sagte Pfeiffer und sprach damit das „durchaus etwas schwierige soziale Umfeld hier im Wohngebiet“ an. Das müsse man angehen, denn „noch ist es nicht zu spät“, mahnte Pfeiffer mit Nachdruck.

Der Standort inmitten der Wohnblöcke sei gut gewählt und „passt supertoll an den Platz, wo der Bedarf aufschlägt“, bestätigte Ludwig Steiner, Referatsleiter Jugend und Soziales der Stadtverwaltung. Ermutigt durch den guten Zulauf, gebe es auch bereits erste Gespräche, den Jugendtreff zum generationenübergreifenden Anlaufpunkt zu erweitern. Dieser neu geschaffene Ort der Begegnung sei „eine Bereicherung für das Gemeinwesen“, hob Stadtjugendpfleger Reiner Schirra hervor. Im Jugendtreff würden neben Spiel, Begegnung und Austausch auch Beratungen durchgeführt werden können und somit „die Leute vor Ort miteingebunden“, hofft Schirra. Die Erfahrungen der ersten Wochen zeige, dass „der Bedarf da ist“. Er sehe diesen Ort auch als Erfüllung des außerschulischen Bildungsauftrags.

Manchmal halten sich nachmittags ab 14 Uhr bis zu 50 Kinder im Alter zwischen acht und 15 Jahren im neuen Jugendtreff auf, berichtet Einrichtungsleiter Thomas Matulla. Dort abzuholen, wo jeder Einzelne gerade steht, auf die jeweiligen Bedürfnisse einzugehen und Gestaltungsmöglichkeiten anzubieten, beschreibt der studierte Sozialarbeiter seine Hauptaufgaben auf dem Betzenberg. Der Jugendtreff sei „ein Ort zum chillen, zum miteinander reden, zum spielen und um sich sozial zu connecten“, weiß Matulla. „Direkt nach der Schule wollen viele erstmal chillen“, hat er beobachtet. Dann suchten sich die Kinder und Jugendliche Beschäftigungen wie beispielsweise Karten- oder Brettspiele und künftig sicherlich nun auch Billard. „Klar, auch PC-Gaming gehört dazu“, räumte Matulla ein, „aber Ballspiele und die Activity draußen ziehen im Moment mehr“. Das Leben im Gemeinwesen aufzuzeigen, erlebbar zu machen und den Kindern und Jugendlichen etwas mitzugeben, verstehe er als seinen Auftrag. Einige Projekte hat der Sozialarbeiter bereits initiiert. So wird es im August ein Street Soccer Turnier in der mobilen Fußball-Arena geben (Anmeldung vor Ort bis 21.7.2022). Außerdem wurde ein Rap-Musiker engagiert, der im August einen Rap-Workshop anbietet; das Ergebnis soll im Anschluss live performt werden. „Unterstützung wäre gut…“, sinniert Matulla, was Jugend- und Sozialdezernentin Pfeiffer aufgreift: „Wir suchen noch Sozialarbeiter und Streetworker – Bewerbungen sind willkommen!“

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Kaiserslautern, 27.06.2022