Anlässlich des „Internationalen Tag des Öffentlichen Dienstes“, am 23. Juni, stellt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fest, dass die Probleme auch in den vergangenen 12 Monaten größer statt kleiner geworden sind. Fachkräftemangel im Öffentlichen Dienst gilt nicht mehr nur für ausgewählte Berufsgruppen. Personalräte und Arbeitgeber ächzen über die „miese“ Bewerber*innenlage. Die Kolleg*innen müssen vorübergehend – und das teilweise jahrelang – für fehlende Kolleg*innen die Arbeit mit erledigen. Stellen werden ausgeschrieben und sind oft nicht zu besetzen.
ver.di fordert schon seit Jahren eine konzertierte Aktion für den öffentlichen Dienst. „Leider wird in der Politik und bei den öffentlichen Arbeitgebern zu wenig über das Problem nachgedacht. Statt Applaus und warmer Worte während der Lockdowns wären gute Arbeits- und Entlohnungsbedingungen das richtige Zeichen gewesen. Wir sind es bei der ver.di langsam leid, bei Tarifverhandlungen das Offensichtliche ständig wiederholen zu müssen. Es gibt ein Nachwuchsproblem im gesamten öffentlichen Dienst,“ kritisiert Volker Euskirchen, zuständiger Branchensekretär bei der ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland.
Nur mit attraktiven Arbeits- und Vergütungsbedingungen lässt sich das Problem lösen. Die sogenannten geburtenstarken Jahrgänge nähern sich mit schnellen Schritten ihrem verdienten Ruhestand. Jetzt muss gehandelt werden!
Interessierte Kreise propagieren immer noch als Lösung für die Personalprobleme im öffentlichen Dienst eine schnelle Privatisierung. Aber „Privat vor Staat“ ist nicht die Lösung. Während der Pandemie haben die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes gezeigt wie unverzichtbar sie für das Gemeinwesen sind. Das muss endlich von allen anerkannt werden. „Wir erwarten Taten und keine weiteren leeren Worte“, ergänzt Volker Euskirchen seinen Appell.
In der im Winter anstehenden Tarifrunde für Bund und Kommunen können die politisch Verantwortlichen Zeichen setzen.
Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz
www.verdi.de
Mainz, 22.06.2022