„Wir haben den Wald früher so bewirtschaftet, wie er uns am meisten nutzte, also in Monokulturen. Im Projekt ,LIFE Biocorridors‘ konnten wir Maßnahmen umsetzen, die es Arten ermöglichen, sich wieder zu verbreiten.“ Das sagte Michaël Weber, der Vorsitzende des SYCOPARC, der Trägerorganisation des Regionalen Naturparks Nordvogesen bei der Abschlussexkursion zu dem deutsch-französischen Projekt. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen schließt in den kommenden Wochen das EU-geförderte Projekt „LIFE Biocorridors“ ab. Seit 2016 wurden im französischen und deutschen Teil des Biosphärenreservats Maßnahmen in Wald und Wiesen sowie an Wasserläufen mit dem Ziel durchgeführt, einen grenzüberschreitenden Biotopverbund zu schaffen.
„Man könnte sagen, dass das hier endet. Aber ganz im Gegenteil, es ist der Anfang. Wir müssen gemeinsam immer weiter kämpfen für den Erhalt der Biodiversität“, so Weber. Matthias Schneider vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium sieht die Leistung der Biotopvernetzung als weitreichend: „Biokorridore sind ein wichtiger Beitrag, um den Klimawandel entgegenzuwirken. Es sind langfristige und nachhaltige, tragfähige Lösungen gefragt.“
Bei der Exkursion zum Projektabschluss konnten sich Fachleute und Interessierte aus Frankreich und Deutschland sowie aus den beteiligten Kommunen einen Überblick über verschiedene Maßnahmen verschaffen, die im Rahmen des Projekts umgesetzt wurden. Im französischen Teil des Biosphärenreservats wurden Heckenpflanzungen bei Drachenbronn, Altholzinseln bei Wingen und eine Fließgewässer-Renaturierung im Liebfrauenthal gezeigt. Im Pfälzerwald präsentierte das Biosphären-Team Laubholzpflanzungen im Gemeindewald Vorderweidenthal, die Wiederherstellung einer Feuchtwiese in Spirkelbach sowie die Wiederherstellung von Mager- und Streuobstwiesen in Erlenbach.
Das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“
Im Jahr 2012 wurden im Rahmen einer vom Regionalen Naturpark Nordvogesen, des französischen Teils des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen, durchgeführten Studie zu grenzüberschreitenden ökologischen Netzwerken die ökologischen Korridore des Biosphärenreservats herausgearbeitet. In diesem Zusammenhang wurden auch die zu stärkenden Korridore in den Bereichen Wald, Fließgewässer und Offenland identifiziert. Auf dieser Grundlage und nach einer Phase der Information und Abstimmung mit lokalen Akteuren und Akteurinnen aus Forst- und Landwirtschaft, öffentlichen Einrichtungen und Politik sowie Landbesitzenden entstand das Projekt „LIFE Biocorridors“.
Im Rahmen des EU-Projekts „LIFE Biocorridors“ wurden Maßnahmen zur Biotopvernetzung in den Lebensräumen Offenland, Wald und Wasser umgesetzt. Im Offenland ging es darum, Streuobstwiesen sowie Mager- und Feuchtwiesen zu bewahren, zu pflegen oder wiederherzustellen. Im Wald entstand ein Netz an Altholzinseln und der Laubwaldanteil wurde erhöht. Zudem wurden natürliche Bachuferwälder wiederhergestellt und die ökologische Durchlässigkeit von Fließgewässern verbessert. Die Europäische Union sowie die Projektpartner in Frankreich und Rheinland-Pfalz stellten für das Projekt „LIFE Biocorridors“ insgesamt 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Mit 540.000 Euro förderte das rheinland-pfälzische Umweltministerium die Umsetzung der Maßnahmen.
Bildunterschrift:Altholzinseln sind wichtige Lebensräume im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, hier bei Wingen im Nordelsass (Foto: Biosphärenreservat/frei)
Quelle Text/Bild:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Geschäftsstelle Pfälzerwald
Franz-Hartmann-Str. 9
67466 Lambrecht/Pfalz
www.pfaelzerwald.de
Lambrecht/Pfalz, 23.05.2022
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