Weltbienentag auch im Landkreis Kaiserslautern

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den heutigen 20. Mai als „World Bee Day“ ausgerufen. Dies zeigt bereits, dass die hohe ökologische Bedeutung der Bienen auf der ganzen Welt anerkannt ist. Und gemeint sind damit alle Bienen, nicht nur die mit dem Namen spontan verbundene Honigbiene.
Neben ihrem Wert für die Artenvielfalt ist vor allem die für die Menschen unverzichtbare Bestäubungsleistung dieser Insekten hervorzuheben. So sind 75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen von der Bestäubung insbesondere durch Bienen abhängig. Das gesunde Fortbestehen dieser Insektengruppe ist also für die Welternährung unerlässlich. Das gleiche gilt für die Pharmazie: allein für medizinische Zwecke verwenden wir heute über 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten.

Der heutige Aktionstag – auf den auch Landrat Ralf Leßmeister aufmerksam machen will – spiegelt aber gleichzeitig wieder, dass der Bestand unserer Bienen bedroht ist. Während die Honigbiene weniger von diesem Problem betroffen ist, weil sie als Nutztierart schon sehr lange und intensiv vom Menschen gehegt und gepflegt wird, stehen viele unserer 560 heimischen Wildbienenarten auf der Roten Listen der gefährdeten Insekten. „Dabei sollten sie auch hinsichtlich ihres Nutzwertes mindestens so im Fokus von Schutzbemühungen stehen wie die Honigbiene“, so der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Kaiserslautern, Andreas Dein. Denn aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Wildbienen und andere Wildinsekten den Großteil der Bestäubungsleistung an unseren Nahrungspflanzen übernehmen. In einer global angelegten Studie wurde z.B. nachgewiesen, dass die Honigbiene die Bestäubungsleistung der Wildbienen und –insekten lediglich ergänzen nicht aber ersetzen kann. Ein großer Vorteil von Wildbienen in diesem Zusammenhang ist, dass sie auch bei schlechtem und kaltem Wetter fliegen.

Die meisten Wildbienenarten leben solitär und sind auf ganz spezielle Lebensräume angewiesen. Sie haben ihre Nester häufig in senkrechten Abbruchkanten, Uferböschungen und Lösswänden, in Fugen und Spalten von alten Gemäuern und Fachwerk, in lockeren Sandböden oder nicht befestigten Pflasterfugen, in Trockenmauern, Steinhaufen, in alten Baumstämmen oder markhaltigen Stängeln. Der starke Rückgang solcher Lebensraumstrukturen ist neben dem Pestizideinsatz sicherlich einer der Hauptgründe für den Rückgang der Wildbienen.

Neben der anzustrebenden Minimierung des Pestizideinsatzes stellt die (Wieder-)Herstellung von geeigneten Lebensräumen die Maßnahme dar, mit der wir alle zur Erhaltung und Förderung der Wildbienen beitragen können. „Besonders die Gartenbesitzer können etwas tun, indem sie zumindest Teilflächen mit einem großen Nahrungsangebot in Form von Wildblumen und einer reichen Ausstattung der oben genannten Lebensraumstrukturen einrichten“, so Landrat Leßmeister. Das Internet enthält einen reichen Fundus sehr guter Internetseiten, die praktikable Hilfsmaßnahmen für den Gartenbesitzer aufzeigen.

Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang der Verzicht auf die heute leider sehr im Trend liegenden Schottergärten und hochversiegelten Freiflächen ums Haus! Um diesem Trend wenigstens ein bisschen gegenzusteuern, plant Landrat Leßmeister im Rahmen der Alten Welt-Initiative einen Flyer herauszugeben, der die Nachteile von Schottergärten für Natur- und Klimaschutz und im Gegenzug „gute Beispiele“ für naturnahe, pflegeleichte Gärten aufzeigt.

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Kaiserslautern, 20.05.2022