Ab dem 11. Juni 2022 zeigen junge Choreograph*innen unseres Tanzensembles „Tanz.6: 4 Short Pieces“ auf der Werkstattbühne. In den letzten Jahren sind uns die Begegnungen, Berührungen, generell der körperliche Austausch mit anderen Menschen fremd geworden. Wir haben gelernt, uns gegenseitig auf Distanz zu halten und selbst eine Begrüßung auf das nötigste reduziert: Ellenbogen an Ellenbogen, Faust an Faust, Knöchel an Knöchel. Nur langsam gewinnen wir unsere alte Realität zurück. Auf der Bühne und insbesondere im Tanz, wo jede Berührung existenziell dazugehört, war der Verlust der selbigen besonders deutlich spürbar. Nun nähern wir uns einander wieder an, finden neu heraus, was es bedeutet, wenn Körper aufeinandertreffen und decken auf, wo der Schmerz besonders tief sitzt.
Vier Tänzer und Tänzerinnen aus dem Ensemble gehen die Herausforderung an, sich mit großen Themenkomplexen auseinanderzusetzen und sie in Körpersprache zu übersetzen. Sei es das Thema „Schmerz“, das Thema „Hypocrisy (Heuchelei)“ oder das Thema „Gender“ – in allem schwingt der Wunsch nach Kommunikation mit dem Gegenüber mit, der Wunsch nach einer gemeinsamen Wahrheit und den Austausch von Wahrnehmungen.
Davide Benigni, Emelie Anna Söderström, Carla González und Yan Jun Chin setzen in „4 Short Pieces“ vier Themenkomplexe gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des Tanzensembles choreographisch in Szene und überraschen so zum Ende der Spielzeit mit Tanz.6!
Mit seiner Neuinszenierung von Richard Strauss` großem Musikdrama „Salome“ verabschiedet sich Intendant Urs Häberli künstlerisch von seinem Pfalztheater-Publikum!
Die schöne Salome ist fasziniert von der Stimme des Propheten Jochanaan (= Johannes, der Täufer). Er verdammt das dekadente Leben ihrer Mutter Herodias und ihres Stiefvaters Herodes und verkündet den Anbruch eines neuen Zeitalters. Salome lässt den Propheten aus seinem Kerker kommen, doch dieser verweigert ihr jeden Blick. Als sie für ihren Stiefvater tanzen soll, fordert sie als Lohn den Kopf des Jochanaan. Nun kann er ihrem Blick nicht mehr entweichen …
Seit den biblischen Berichten bei Matthäus und Markus ist die Geschichte der judäischen Prinzessin Salome zu einem zeitlosen Mythos geworden. Künstler*innen aller Epochen und Richtungen versuchten, das Bild einer faszinierenden Frau von fast noch kindlicher Reinheit und verführerischer Schönheit einzufangen, deren aufblühende Sexualität in zerstörerischer Lust ausbricht.
Als Richard Strauss im Winter 1902/03 eine Aufführung von Oscar Wildes Einakter in Berlin sah, stand sein Entschluss fest, „Salome“ als Stoff für seine nächste Oper zu wählen.
Er selbst richtete Wildes Drama in der Übersetzung von Hedwig Lachmann als Libretto ein. Wie die Vorlage provozierte Strauss‘ Oper bei ihrer Uraufführung 1905 an der Dresdener Hofoper heftigen Widerstand, vor allem aufgrund moralischer Bedenken gegen die „Unsittlichkeit“ des Stoffes, aber auch weil Strauss seine Partitur an die Grenze der Tonalität führte. Trotzdem wurde „Salome“ Richard Strauss‘ erster überragender Erfolg als Opernkomponist und gilt heute als eine der prägnantesten Opern der beginnenden musikalischen Moderne im 20. Jahrhundert.
Die musikalische Leitung hat GMD Daniele Squeo. Regie führt Urs Häberli.
Das Bühnenbild entwirft Thomas Dörfler. Die Kostüme kreiert Monika Gora.
In den Hauptrollen sind Dara Hobbs als Salome, Renée Morloc als Herodias, Thomas Hall als Jochanaan, Scott MacAllister als Herodes, und Daniel Kim als Narraboth zu erleben.
Premiere ist am 25. Juni 2022 im Großen Haus des Pfalztheaters.
Auch das „Junge Theater“ hat nach zweijähriger Zwangspause seine Arbeit wieder aufgenommen und bereitet nun zum 2. Juli 2022 ein neues Stück vor.
Erste Workshops sind schon gestartet und man darf gespannt, was Regisseurin Yvonne Kespohl, Dramaturgin Melanie Pollmann und
Kostümbildnerin Helen Maria Boomes daraus machen.
Nähere Informationen wird es in Kürze geben.
Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern
www.pfalztheater.de
Kaiserslautern, 06.05.2022