Studierende der Zweibrücker Bachelorstudiengänge Wirtschaft und Recht, Technische Betriebswirtschaft und Industrial & Digital Management erlernen die Grundzüge des Innovationsmanagements am Campus Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern jetzt auch unter Nutzung der sozialen Medien Instagram und TikTok. Prof. Dr. Christian Thurnes, Professor für Innovationsmanagement und Beauftragter für Gründungsfragen des Fachbereichs Betriebswirtschaft, vom Kompetenzzentrum OPINNOMETH an der Hochschule Kaiserslautern hat für seine Innovationsmanagement-Lehre das Lernkonzept #studyinnovationchallenge2022 konzipiert und setzt es im aktuellen Semester seit März ein.
Begleitend zur Vorlesung können die Studierenden sechs Kernthemen, die mit Hilfe von Keywords bzw. Keyphrases über das Semester hinweg sukzessive zur Bearbeitung freigegeben werden, mittels selbsterstellter Videobeiträge auf Instagram (Reels) und TikTok ergründen, reflektieren und interpretieren. Die Teilnahme ist freiwillig und wird bei der Modulbewertung berücksichtigt.
Vordergründig bewirkt dies Lerneffekte hinsichtlich des Verständnisses von Handhabung, Nutzung und Wirkung von Socialmedia- Plattformen. Professor Thurnes strebt durch das Konzept aber viel tiefgreifendere Lernwirkungen an: „Die Studierenden erstellen und posten ihre Videos zu den Keywords individuell und ohne jegliche Vorgaben. Sie interpretieren die Keywords selbständig vor dem Hintergrund ihrer eigenen Sicht auf die Welt und reflektieren so die Vorlesungsinhalte zum Thema Innovation und Innovationsmanagement. Wichtig ist mir dabei, dass die Studierenden keine „Präsentationen“ oder „Werbevideos“ drehen, sondern alters- und mediengerecht ihre Gedanken ausdrücken und weiterentwickeln. Als Ü50-Professor für Innovationsmanagement muss und kann ich damit leben, dass ich vielleicht nicht jede Ausdrucksform und gedankliche Interpretation verstehe, denn der Wandel gehört zum Geschäft – das ist ein Kernelement von Innovation. Daher werden die Videos auch nicht inhaltlich oder formal bewertet; einzig die ernsthafte Auseinandersetzung mit den Keywords muss erkennbar sein.“
Mit diesem Lernarrangement sind somit etliche tiefgründige Ziele der Kompetenzentwicklung erreichbar: So durchlaufen die Studierenden beispielsweise mit der Ideenentwicklung, Konzeptbildung, Umsetzung und Vermarktung bei jeder Erstellung eines Reels oder TikToks unmittelbar die entscheidenden Grundschritte eines Innovationsprozesses. Auch können sie in der Diskussion mit anderen und ebenso aus der Wirkung in den sozialen Medien über das Ausmaß der Erfolge ihrer Beiträge reflektieren. So wie auch im Innovationsgeschäft Misserfolg und Scheitern ein natürlicher und notwendiger Wegbegleiter sind, wenn es um die Verwirklichung der großen Innovationserfolge geht, zeigen sich auch bei den eigenen Videos Erfolgs- und Misserfolgscharakteristika. Nicht zuletzt fördert die Auseinandersetzung mit Triggern wie z.B. „Innovation in meinem Alltag“, „Nachhaltigkeitsinnovation“ oder „Zufriedenheit“ die Selbsterschließung der Narrative und Definitionen hinter den Themen, und zudem können die Studierenden die Weiterentwicklung ihrer eigenen kreativen Fähigkeiten direkt beobachten, da die Erstellung der bis zu sechs Beiträge zeitlich versetzt erfolgt.
Bereits ein Blick auf die aktuelle Statistik belegt den Erfolg des Lernkonzepts: So haben bis Ende April 29 Studierende insgesamt 84 Reels bei Instagram bzw. TikToks produziert und veröffentlicht, die mehr als 138.000mal auf den beiden Plattformen angeschaut wurden. Man darf gespannt sein, wie sich das Projekt noch bis zum Semesterende im Juli weiterentwickeln wird.
Bild: Kollektion von Instagram- und TikTok-Screenshots (Prof. Dr. Christian M. Thurnes)
Weitere Infos:
Kompetenzzentrum OPINNOMETH: www.hs-kl.de/opinnometh/
Instagram: Reels unter #studyinnovationchallenge2022
TikTok: #studyinnovationchallenge2022
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Kaiserslautern: 03.05.2022