Der Monat April bringt am Pfalztheater zwei neue Schauspielproduktionen sowie eine absolute Pfalztheater-Premiere:
Wir zeigen erstmals Gounods Oper „Roméo et Juliette“!
Die Brüder Franz und Karl Moor sind grundverschieden. Karl, der ältere, ist unberechenbar in seinen Leidenschaften, aber der Liebling des Vaters.
Franz, der zu kurz Gekommene, neidet ihm diese Stellung. Sein Wunsch nach väterlicher Anerkennung schlägt um in Hass auf den Bruder, den Vater und die Welt. Franz denunziert den Bruder vor dem Vater. Die Intrige gelingt: Karl wird vom Vater enterbt und entsagt allen bürgerlichen Werten. Als Anführer einer Räuberbande zieht er plündernd und mordend im Namen der Unterdrückten durch die böhmischen Wälder. Franz erklärt seinen Vater für tot, ernennt sich selbst zum Herrscher und will Karls Geliebte Amalia zur Frau.
Friedrich Schillers rebellisches Jugendwerk „Die Räuber“ – entstanden 1779/80 in seiner Zeit an der Stuttgarter Militärakademie und uraufgeführt am 13. Januar 1782 in Mannheim – löste bei seinem Erscheinen frenetischen Jubel und einen handfesten Theaterskandal aus und hat bis heute nichts von seiner Kraft verloren.
Am Pfalztheater Kaiserslautern bereitet Schauspieldirektor Harald Demmer eine Neuinszenierung vor. Das Bühnenbild entwirft Oliver Kostecka.
Marion Hauer kreiert die Kostüme.
Es spielen Martin Schultz-Coulon, Jan Henning Kraus, Meike Anna Stock, Jelena Kunz, Rainer Furch, Helena Gossmann, Oliver Burkia, Robert Flanze, Stefan Kiefer, Michel Kopmann und Günther Fingerle.
Premiere im Großen Haus ist am Samstag, dem 2. April 2022, um 19.30 Uhr.
Der neunjährige Oskar Schell lebt in New York und ist laut eigenen Angaben u.a. Erfinder, Schmuckdesigner, Goldschmied, Amateur-Entomologe, Frankophiler, Veganer, Pazifist, Perkussionist und Sammler: von seltenen Münzen, toten Schmetterlingen, Mini-Kakteen, Beatles-Andenken, Halbedelsteinen usw.
Außerdem ist er Vaterkind, Detektiv und Geheimnisbewahrer. Und Geheimnisse hat Oskar seit dem „schlimmsten Tag“, an dem sein Vater beim Anschlag auf das World Trade Center ums Leben kam, so einige. Er spricht nicht über seine Einsamkeit und Traurigkeit. Er verschweigt auch die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, die sein Vater hinterlassen hat, nachdem die Flugzeuge in die Türme gerast waren. Er verschweigt den Schlüssel, den er bei den Sachen seines Vaters gefunden hat, auf dem „Black“ geschrieben steht. Aber Oskar ist ja nicht nur Geheimnisbewahrer, sondern auch Detektiv: Zu welchem Schloss gehört wohl dieser geheimnisvolle Schlüssel? –
Der 2005 erschienene Roman „Extrem laut und unglaublich nah“ von Jonathan Safran Foer thematisiert das amerikanische 9/11-Trauma aus der Perspektive eines bemerkenswerten neunjährigen Jungen.
Mit der Theaterfassung des Romans wird ein Stück aus der jüngeren Geschichte auch – aber nicht nur – für ein junges Publikum greifbar.
Für das Pfalztheater inszeniert Jan Langenheim in der Ausstattung von Manfred Schneider.
Es spielen Lukas Jakob Huber, Aglaja Stadelmann, Hannelore Bähr, Philipp Adam und Henning Kohne.
Premiere auf der Werkstattbühne ist am Sonntag, 10. April 2022, um 18.30 Uhr.
Am Samstag, dem 30. April 2022, feiert eine französische Oper ihre Kaiserslauterer Erstaufführung: Charles Gounods „Roméo et Juliette“!
William Shakespeares tragisch Liebende Romeo und Julia gelten als das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur, deren Geschichte in vielfacher Form in allen Künsten fortgeschrieben worden ist.
Neben „Faust“ nach Goethe, Gounods anderer großer Literaturoper, wurde die 1867 im Pariser „Théâtre Lyrique“ aufgeführte Shakespeare-Oper weltweit der größte Erfolg des französischen Komponisten, den man gelegentlich als Kirchenmusiker unter den Opernkomponisten belächelte. Die Dramaturgie der Oper folgt Shakespeare und gewinnt doch sehr eigenen Charakter: Ausgehend von brillanten Operntableaus mit großen Ensembles und virtuosen Arien verdichtet sich die Erzählweise stetig, der Ton wird lyrischer, die Figuren gewinnen immer mehr psychologische Tiefe und die Oper endet mit einer langen, berührenden Duettszene der Liebenden in der Gruft.
Die musikalische Leitung hat Daniele Squeo. Es inszeniert Mareike Zimmermann in der Ausstattung von Claudia Weinhart. Elena Iglesias Galán choreografiert.
Es singen und spielen: Daniel Kim (Roméo), Ani Yorentz (Juliette), Polina Artsis, Rosario Chávez, Daniel Böhm, Peter Floch, Hyeong-Joon Ha, Jae Sung Kim, Mischa Schelomianski und Radoslaw Wielgus.
Die Premiere findet am Samstag, dem 30. April 2022, um 19.30 Uhr, im Großen Haus statt.
Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern
www.pfalztheater.de
Kaiserslautern, 16.03.2022