Die Arbeitgebervertreter, aber auch die Aufgabenträger bzw. die Kommunen, mit denen sich die VAV Vertreter in einem engen Dialog befinden, sind zutiefst enttäuscht darüber, dass ver.di die heutigen Manteltarifvertragsverhandlungen abrupt abgebrochen hat und Rheinland-Pfalz-weit zu Streiks im Öffentlichen Personennahverkehr aufruft. Der Druck, der von der Gewerkschaft erzeugt wird, ist insofern sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Vertreter der Kommunen nicht nachvollziehbar, als dass die für den ÖPNV zuständige Ministerin Katrin Eder in einem kürzlich an beide Sozialpartner adressierten Schreiben darum bittet, vor dem Hintergrund der noch keinesfalls gesicherten Refinanzierung weiterer Lohnforderungen, den Konflikt nicht auf dem Rücken der Fahrgäste auszutragen – im Gegenteil bittet die Staatsministerin eindringlich darum, dass das Land Rheinland-Pfalz, die rheinland-pfälzischen Kommunen und die Sozialpartner gemeinsam nach Lösungen suchen, wie ein Refinanzierungsmechanismus entwickelt werden könnte. Dieser Austausch soll laut Staatsministerin Eder sehr zeitnah stattfinden.
Nachdem Ende letzten Jahres ein Abschluss beim Lohntarifvertrag vollzogen werden konnte, der im Gesamten eine Erhöhung bei den Löhnen der Fahrer im ÖPNV um 28 % ausmacht, haben die Vertreter der VAV im Rahmen der heute stattgefundenen Tarifrunde zum MTV an den Sozialpartner appelliert, die gemeinsame Chance, Arbeitsbedingungen landesweit weiter zu verbessern, nicht verstreichen zu lassen und auf das Angebot der Staatsministerin einzugehen. „Die Mitarbeiter im Fahrdienst haben doch mit der deutlichen Lohnerhöhung um 28%, wie sie in keiner uns bekannten Branchen in Krisenzeiten sonst abgeschlossen wurde, bereits einen deutlichen Sprung bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen erfahren, warum kann man denn jetzt nicht den Druck vom Kessel nehmen“, bringt VAV Geschäftsführer Nagel sein Unverständnis zum Ausdruck.
Leider ist ver.di diesem Aufruf nicht gefolgt und verlangt auf Biegen und Brechen den Abschluss des Manteltarifvertrags am heutigen Tag, unabhängig der Frage, wie die massiven Forderungen durch die öffentliche Hand respektive durch den Steuerzahler refinanziert werden soll.
Quelle Text/Bild:
Verband des Verkehrsgewerbes Rheinland e.V.
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Koblenz, 19.01.2022