Eine aktuelle Auswertung der AOK Reinland-Pfalz/Saarland zeigt, dass im Pandemie-Zeitraum von März 2020 bis November 2021 von den rund 530.000 bei der AOK versicherten Erwerbstätigen 18.844 Beschäftigte mindestens eine Krankschreibung aufgrund einer Covid-19-Diagnose erhielten. Damit sind in den ersten 21 Monaten seit Beginn der Pandemie 3,5 Prozent der AOK-Mitglieder im Zusammenhang mit Covid-19 krankheitsbedingt an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen. Die besondere Dynamik des Covid-19-Geschehens in der vierten Welle wird im November 2021 deutlich: Mehr als 13 Prozent aller bisher von Covid-19 betroffenen AOK-Mitglieder (2.464 Beschäftigte) haben eine Arbeitsunfähigkeit allein in diesem Monat erhalten.
„Es ist abzusehen, dass die Fehlzeiten im November 2021 nur einen vorläufi-gen Höchststand erreicht haben. Mit der zunehmenden Verbreitung der Omik-ron-Variante in Deutschland wird es eine Herausforderung sein zu gewähr-leisten, dass die Beschäftigten gerade in der kritischen Infrastruktur weiterhin gesund und arbeitsfähig bleiben“, so Dr. Martina Niemeyer, Vorstands-vorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse.
Vor allem Beschäftigte in den Branchen Erziehung und Altenpflege waren von Krankschreibungen im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen: So gab es im bisherigen Verlauf der Pandemie 6.258 Krankschreibungen je 100.000 AOK-Mitglieder in den Berufen der Erziehung, Sozialarbeit und Heilerzie-hungspflege und 5.014 Krankschreibungen je 100.000 AOK-Mitglieder in der Altenpflege. Aber auch Berufe in der „nicht-ärztlichen Therapie und Heilkun-de“, zu denen beispielsweise Physio- oder Ergotherapeuten gehören (5.182 je 100.000 AOK-Mitglieder), in Arzt- und Praxishilfe (5.162 je 100.000 AOK-Mitglieder) sowie in Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe (4.862 je 100.000 AOK-Mitglieder) hatten auffallend hohe Fehl-zeiten im Zusammenhang mit Covid-19. Die niedrigsten Covid-19-bedingten Fehlzeiten wiesen dagegen die Berufe in der Landwirtschaft (583 je 100.000 AOK-Mitglieder), der Gastronomie (1.319 je 100.000 AOK-Mitglieder) und des Gartenbaus (1.061 je 100.000 AOK-Mitglieder) auf.
Bei 54 Prozent der betroffenen Beschäftigten wurde der gesicherte Nach-weis der Infektion auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung dokumentiert (ICD-10 GM: U07.1!). Bei den übrigen Fällen ist SARS-CoV-2 nicht durch einen Labortest nachgewiesen worden, sondern aufgrund eines klinischen Kriteri-ums (zum Beispiel typische Symptome für Covid-19) und eines epidemiologi-schen Kriteriums (zum Beispiel enger Kontakt zu einer Person mit bestätig-ter Infektion) als Verdachtsfall dokumentiert (ICD-10 GM: U07.2!). Im Durch-schnitt waren 6.258 je 100.000 AOK-Mitglieder im Zusammenhang mit Co-vid-19 mindestens einmal im gesamten Pandemiezeitraum krankgeschrie-ben.
Die isolierte Betrachtung des Monats November 2021 macht eine Verschie-bung bei den betroffenen Berufsgruppen deutlich und weist auf eine breitere Durchmischung hin. „Die November-Daten 2021 zeigen, dass infolge der ak-tuellen
Omikron-Welle eine flächendeckende Betroffenheit in einer Vielzahl von ver-schiedenen Berufsgruppen zu erwarten ist. Auch in den technischen Berufen sind die Fehlzeiten stark angestiegen. Es sind gemeinsame Anstrengungen notwendig, damit die Beschäftigten gerade auch in diesen Teilen der kriti-schen Infrastruktur weiterhin gesund und arbeitsfähig bleiben“, erklärt
Niemeyer weiter und ruft alle Bürgerinnen und Bürger eidringlich zur Schutz-, bzw. Booster-Impfung auf.
November 2021: Vorläufiger Höhepunkt der Covid-19-Krankmeldungen
Der wellenartige Verlauf der Prävalenz von Covid-19-Infektionen in der Be-völkerung spiegelt sich auch in den krankheitsbedingten Fehlzeiten der AOK-versicherten Beschäftigten wider. Im April 2020 gab es mit 229 Er-krankten je 100.000 AOK-Mitglieder einen ersten Höhepunkt der Krank-schreibungen aufgrund einer im Labor bestätigten Covid-19-Diagnose (ICD U07.1). Im Dezember 2020 erreichte die Anzahl der Erkrankten – nach einem deutlichen Rückgang im Sommer 2020 – den Spitzenwert in der zweiten Welle mit 335 je 100.000 AOK-Mitglieder. In der dritten Pandemiewelle lag der Spitzenwert im April 2021 mit 272 Erkrankten je 100.000 Beschäftigten. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die Covid-19-Pandemie im November 2021 (350 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte).
Quelle Text/Bild:
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse
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Kaiserslautern, 19.01.2022