Vor 50 Jahren starb Herbert Schoner. Er wurde am 22. Dezember 1971 in Kaiserslautern von Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) erschossen. Herbert Schoner wurde 32 Jahre alt. Das Polizeipräsidium Westpfalz gedenkt ihm.
Zwei Tage vor Heiligabend versah Herbert Schoner seinen Dienst in Kaiserslautern. Der Polizeiobermeister war Angehöriger der Polizeidiensthundestaffel. In der Fackelstraße / Ecke Fackelrondell wurde Schoner vor der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank (heute befinden sich dort gegenüber dem Einkaufszentrum „K in Lautern“ unter anderem ein Brillenfachgeschäft und wieder eine Bankfiliale) auf einen roten Kleinbus aufmerksam. Das Fahrzeug mit Neunkirchener Kennzeichen stand im Halteverbot. Als Schoner den Fahrer kontrollieren wollte, schoss dieser sofort auf ihn. Schwer verletzt schaffte es der Polizist, sich zur Eingangstür der Bankfiliale zu schleppen. Dort traf er auf weitere Terroristen, die die Bank überfallen hatten. Die Täter erbeuteten rund 140.000 D-Mark. Als sie zur Tür hinausstürzten, erschossen sie Herbert Schoner.
Der Banküberfall und der Mord an Herbert Schoner sorgten bundesweit für Betroffenheit und Aufsehen. Nach Abschluss der Ermittlungen wurde dem damaligen RAF-Mitglied, Klaus Jünschke, die Beteiligung am Überfall nachgewiesen. Wegen gemeinschaftlichen Mordes und anderer Verbrechen wurde er 1977 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Jüschke wurde 1988 vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel (CDU) begnadigt.
Schoner hinterließ eine Frau und zwei damals sechs und acht Jahre alte Kinder. Er wurde am 24. Dezember 1971 in Weilerbach beigesetzt. An seinem Begräbnis nahmen zirka 1.000 Menschen teil, darunter 400 Polizisten. Heinz Schwarz (CDU), der damalige Innenminister von Rheinland-Pfalz, versprach in seiner Rede an Schoners Grab einen besseren Schutz für Polizisten. Ministerpräsident war zu dieser Zeit der spätere Bundeskanzler, Dr. Helmut Kohl (CDU).
Im November dieses Jahres erinnerte die Polizeiseelsorge während eines Gedenkgottesdienstes an Herbert Schoner. Stellvertretend für den Behördenleiter des Polizeipräsidiums Westpfalz besuchte Thomas Heil, Leiter der Polizeidiensthundestaffel, Angehörige des Ermordeten. Sie leben heute in der Vorderpfalz. Heil überbrachte einen Brief des Polizeipräsidenten, Michael Denne, und einen Blumengruß.
Auch heute, zum 50. Jahrestag seines Todes, erinnert das Polizeipräsidium Westpfalz an Herbert Schoner. „Wir werden ihn in Erinnerung behalten: Sowohl als zuverlässigen und pflichtbewussten Kollegen, ebenso wie als beliebten Menschen und guten Freund – dankbar für alles, was er gegeben hat, und für die Zeit, die wir mit ihm hatten.“, so Michael Denne. „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden, seinen Kollegen und allen, die ihn vermissen.“ |erf
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Quelle Text/Bild:
Polizeipräsidium Westpfalz
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Kaiserslautern, 21.12.2021