Eine Spende in Höhe von 5.000 Euro wurde am Dienstag, 23. November 2021 im Rahmen der diesjährigen Unterstützung des Rotary-Clubs Kaiserslautern-Kurpfalz und Rockenhausen an die Vertreterinnen und Vertreter der Patientenstiftung Aktion Niere und des Bundesverband Niere e.V. im Dialysezentrum am Stiftsplatz in Kaiserslautern überreicht. Die Corona-Pandemie stellt schwer nierenkranke Menschen vor enorme Herausforderungen und konfrontiert sie mit noch höheren Risiken als zuvor. Qualifizierte Angebote zur Beratung, Unterstützung und Betreuung sind unerlässlich. Die großzügige Spende ermöglicht die Durchführung eines Sozialseminars und die Qualifizierung zusätzlicher ehrenamtlicher PatientenBegleiter.
Das Engagement, das mit dem Start des Angebotes der PatientenBegleitern für die Westpfalz 2018 initiiert wurde, findet nun eine sinnvolle und wichtige Fortführung. Zu verdanken ist die großzügige Förderung den Nephrologen Dr. Thomas Ruf und Dr. Thomas Nesbigall vom Dialysezentrum am Stiftsplatz in Kaiserslautern. Die beiden Ärzte waren in ihrer Freizeit im Impfzentrum aktiv und haben unter anderem die Einnahmen ihrer Tätigkeit als Spende zur Verfügung gestellt. Die beiden Rotary Clubs haben die Summe gerne aufgerundet.
„Wir schätzen diese großzügige Unterstützung des Rotary-Clubs Kaiserslautern-Kurpfalz und Rockenhausen für unsere gemeinnützige Stiftung außerordentlich. Mit der Summe beabsichtigen wir zum einen, den Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen in und um Kaiserslautern ein interaktives Sozialseminar anzubieten. Dabei geht es um soziale Fragen rund um die chronische Nierenerkrankung. Hierbei können die Beteiligten eigene Schwierigkeiten klären und lernen zudem, anderen Betroffenen künftig helfend zur Seite zu stehen“, erklären Peter Gilmer,Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Annette Diehl, BN-Koordinatorin PSB Niere. Dies gelinge durch einen umfassenden Überblick über soziale Problemlagen und das Aufzeigen und gemeinsame Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten sowie Hilfestrategien. Ein wichtiges Ziel sei es, die Kompetenzen der Teilnehmenden für sich selbst und für die Fragestellungen anderer Betroffener zu erweitern – stets orientiert an den originären Bedarfen. „Des Weiteren will die Patientenstiftung die Qualifizierung ehrenamtlicher PatientenBegleiter unterstützen. Die Weiterbildung ist ein zentraler Bestandteil der Selbsthilfe, hier werden erfahrene Patientinnen und Patienten bzw. ihre Angehörigen geschult, um anderen chronisch nierenkranken Menschen in Dialyseeinrichtungen und Transplantationskliniken zur Seite zu stehen.“
Die Situation für schwerkranke Patientinnen und Patienten mit Nierenversagen, die zur Dialyse müssen, könnte komplizierter kaum sein, leiden sie doch ganz besonders unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Dreimal pro Woche für vier Stunden der Gang zur Blutwäsche ins Zentrum, in welchem sie auf zahlreiche andere Patient/innen treffen, die wiederum aus den verschiedensten Einrichtungen wie Pflegeheimen, betreutem Wohnen etc. kommen. In dieser Zeit haben sie engste Kontakte zu Krankenschwestern und Pflegern, die sich in dieser Zeit intensiv um sie kümmern.
„Somit besteht neben einer hohen Covid-19-Infektionsgefahr auch die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufes. Das Risiko, an einer Covid-19-Infektion zu sterben, beträgt über 20 Prozent. Das weckt natürlich große Ängste. Es entwickelt sich soziale Isolation und eine erhebliche Einschränkung der sozialen Teilhabe. Die Etablierung von PatientenBegleitern soll dem entgegenwirken. Es sind selbst Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die sich in kommunikativen und sozialrechtlichen Belangen ausbilden lassen. Neben dem Grundverständnis für die Situation der Mitpatienten sind sie in der Lage, wichtige Fragen zu beantworten, beratend zur Seite zu stehen“, so Dr. Thomas Ruf.
Die mit der Spende bedachte Patientenstiftung Aktion Niere schlage eine wichtige Brücke zwischen Medizin und Gesundheit. In Kaiserslautern sei bisher eine PatientenBegleiterin für die gesamte Westpfalz Ansprechpartnerin. „Gerne können sich alle Betroffenen und Angehörigen bei mir melden, ich habe jederzeit ein offenes Ohr für alle Fragen“, erklärt Mirela Koch. Sie ist unter mirelajustina.koch@gmail.com oder telefonisch unter Tel. 0631 – 34 313 550 erreichbar. Unterstützt wird sie durch Katrin Fechner, Schirmherrin der Kaiserslauterer PatientenBegleiter: „Nutzen Sie gerne auch die sozialen Medien zur Information und Kontaktaufnahme. Via Facebook gibt es regelmäßig News und Termine auf der Seite www.facebook.com/PatientenBegleiterKaiserslautern/“.
Zusatzinfo:
Die Patientenstiftung Aktion Niere ist Teil des bundesweiten Selbsthilfenetzwerkes Bundesverband Niere e.V. (BN e.V.). Der in Mainz ansässige Verein ist seit 1975 im
Gesundheitswesen tätig, hat 171 regionale Mitgliedsvereine und vertritt damit rund 18.000 Dialysepatienten, Nierentransplantierte und deren Angehörige. Die Patientenstiftung Aktion Niere unterstützt diese Menschen, damit sie besser und länger mit ihrer Erkrankung leben. (http://www.bundesverband-niere.de)
Rotary ist einer der traditionsreichsten Serviceclubs der Welt und wurde am 23. Februar 1905 von Paul Harris in Chicago gegründet. Durch seine Initiative wurden Freundeskreise
von Unternehmern und Entscheidungsträgern gebildet, die ethisches Handeln mit festen und moralisch geprägten Werten in den Mittelpunkt ihrer Gemeinschaft stellen.
(https://kaiserslautern-kurpfalz.rotary.de/).
Bu: Spendenübergabe_Dialyse_2: v.l.n.r.: Bernd Siefert (Rotary Kaiserslautern-Kurpfalz), Annette Diehl, Rainer Mürköster (Rotary Rockenhausen) Dr. Thomas Ruf, Mirela Koch, Dr. Susanne Ruf, Peter Gilmer
Quelle Text/Bild:
Medizinisches Zentrum
Stiftsplatz 5
67655 Kaiserslautern
Kaiserslautern, 24.11.2021