Japan ehrt Kaiserslauterer Informatik-Professor mit hochrangigem Orden für Verdienste in der Künstlichen Intelligenz

Professor Dr. Andreas Dengel wird mit der ältesten Auszeichnung Japans geehrt: Er erhält den hochrangigen „Orden der aufgehenden Sonne am Halsband, goldene Strahlen“ im Namen des japanischen Kaiserreichs. Dies gab das japanische Generalkonsulat in Frankfurt am Main bekannt. Damit würdigt das Land Dengels herausragende Verdienste um den akademischen Austausch zwischen Japan und Deutschland auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Dengel leitet an der TU Kaiserslautern den Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und ist Geschäftsführender Direktor sowie Leiter des Forschungsbereichs Smarte Daten & Wissensdienste am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern. Zudem ist er KI-Botschafter des Landes Rheinland-Pfalz.

Professor Dengel ist in Japan schon lange ein gefragter Berater für Wissenschaft, Industrie und Politik. Er hat zahlreiche Kooperationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz in Forschung und Industrie initiiert. Für seine besonderen Verdienste auf diesem Gebiet ist Dengel nun mit „dem Orden der aufgehenden Sonne“ geehrt worden. Dieser wird seit 1875 in verschiedenen Stufen verliehen und hat die Form einer aufgehenden Sonne mit Strahlenbündeln als Symbol für die japanische Landesflagge.

Es ist nicht die erste japanische Ehrung, die dem Kaiserslauterer Informatiker zuteilwird. Die Osaka Prefecture University (OPU) hat ihm beispielsweise 2018 eine Ehrenprofessur mit Auszeichnung (Distinguished Honorary Professor, tokubetu eiyo kyoju) verliehen und damit sein Engagement in der gemeinsamen Forschung und Lehre zur Künstlichen Intelligenz ausgezeichnet. Bereits 2009 hat ihn die Universität zum Ehrenprofessor mit vollen Lehr- und Prüfungsrechten ernannt.

Professor Dr. Andreas Dengel: „Ich fühle mich zutiefst geehrt von dieser bedeutungsvollen Auszeichnung. Die japanisch-deutsche Freundschaft und der Austausch auf Basis einer gemeinsamen KI-Philosophie ist mir seit langem eine Herzensangelegenheit. Mit Japan als Hightech-Land teilen wir das Ziel, KI zum Nutzen von Mensch und Gesellschaft einzusetzen. Ich freue mich darauf, die bestehenden guten Beziehungen und Kooperationen mit japanischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen weiter zu vertiefen.“

Mit seinem Engagement in Japan hat er auch die Internationalisierung des Informatik-Studiengangs der TU Kaiserslautern vorangetrieben: Studierende der TUK und der OPU können zum Beispiel ein Auslandssemester an der Partneruniversität absolvieren, die Studienleistungen werden ihnen in den Heimatuniversitäten anerkannt.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte anlässlich der Auszeichnung: „Ich gratuliere Professor Dr. Andreas Dengel zu dieser außergewöhnlichen Auszeichnung. Sie spiegelt nicht nur die große internationale Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Forschung zur Künstlichen Intelligenz wider, sondern würdigt auch sein großes Engagement für die Vernetzung der japanischen und rheinland-pfälzischen Forschung im Bereich der KI. Wir haben mit der Ernennung von Prof. Dengel im September letzten Jahres zu einem der beiden KI-Botschafter des Landes eine sehr gute Wahl getroffen.“

Wissenschaftsminister Clemens Hoch schloss sich den Glückwünschen an: „Professor Dr. Dengel gebührt große Anerkennung und Dank für seine Leistungen für den Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Als Geschäftsführender Direktor des DFKI in Kaiserslautern hat er maßgeblich zu der beachtenswerten Entwicklung des Instituts beigetragen und durch vielfältige Kooperationen mit regionalen und überregionalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen wichtige Impulse für die Weiterentwicklung und den Siegeszug der Schlüsseltechnologie KI geleistet“, so Wissenschaftsminister Clemens Hoch.

„Ich gratuliere Herrn Dengel sehr herzlich zu dieser herausragenden und besonders ehrenvollen Auszeichnung“, so die Worte von Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Präsident der TU Kaiserslautern. „Auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz ist Professor Dengel eine Koryphäe und als hoch angesehener Forscher weltweit gefragt. Umso mehr freut es mich, dass er seine Expertise mit großem Engagement seit Jahren in Forschung und Lehre in Kaiserslautern einbringt und damit den Forschungsstandort prägt und weiterentwickelt.“

Professor Dr. Antonio Krüger, Geschäftsführer des DFKI, ergänzt: „Diese außergewöhnliche Auszeichnung würdigt die herausragenden Verdiensten von Professor Dengel um den deutsch-japanischen wissenschaftlichen Austausch. Dazu gehört die langjährige enge und gewinnbringende Partnerschaft des DFKI mit japanischen Institutionen. Ich beglückwünsche Andreas Dengel herzlichst zu dieser hohen Ehre und freue mich, mit ihm die Zusammenarbeit mit unseren gleichgesinnten japanischen Partnern im internationalen Wettbewerb weiter auszubauen.“

Professor Dengel studierte Informatik an der TU Kaiserslautern und wurde danach an der Universität Stuttgart promoviert. Nach Tätigkeiten in der Wirtschaft und einem Forschungsaufenthalt in den USA erhielt er 1993 einen Ruf von der TU Kaiserslautern auf den Lehrstuhl Wissensbasierte Systeme. Zugleich übernahm er als Wissenschaftlicher Direktor die Leitung eines Forschungsbereichs am DFKI. Seit 2009 hat er darüber hinaus eine Professur an der OPU im Fachbereich Informatik und Intelligente Systeme inne und ist dort lehr- und prüfberechtigt.

Dengel hat unter anderem zahlreiche internationale Konferenzen geleitet, über 500 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht und bislang mehr als 450 Doktor-, Master- und Bachelorarbeiten betreut. Zudem engagiert er sich bei verschiedenen erfolgreichen Start-ups als Gründer und Mentor. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde Dengel 2019 für seine Forschungsarbeiten im Bereich der Dokumentanalyse von einer Jury als einer der einflussreichsten Wissenschaftler in 50 Jahren KI-Geschichte in Deutschland gewählt. Auch weitere Auszeichnungen wurden ihm überreicht: Zum Beispiel erhielt er ebenfalls 2019 den Outstanding Achievement Award der International Conference on Document Analysis and Recognition (ICDAR) in Sydney und 2015 wurde er von der Initiative „KL gründet“ zum „Gründungsförderer des Jahres“ gekürt.

Nachdem die Urkunde am 3. November von Seiner Majestät Kaiser Naruhito unterzeichnet wurde, ist die feierliche Verleihung durch das Generalkonsulat in Frankfurt am Main für das Frühjahr 2022 vorgesehen.

Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 05.11.2021