Ohne Lasertechnik wären viele moderne Fertigungsprozesse nicht oder nicht wirtschaftlich machbar. Das Land Rheinland-Pfalz fördert nun den Kompetenzaufbau für ein Lasertechnik-Projekt am Photonik-Zentrum Kaiserslautern mit 482.000 Euro. Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojektes ist auch ein gezielter Technologietransfer in die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Land.
„Der Kompetenzaufbau am Photonik-Zentrum ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Forschung den Standort Rheinland-Pfalz attraktiv und produktiv halten kann. Wir fördern das innovative Vorhaben in Kaiserslautern, damit unsere Industriebetriebe langfristig vom Ultrakurzpuls-Laser profitieren können“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Lasertechnologie aus Rheinland-Pfalz werde weltweit eingesetzt, und spiele eine wichtige Rolle bei zahlreichen Zukunftstrends: „Unternehmen benötigen die Laser zur Innovation in der Photovoltaik, bei Laserverfahren für die Herstellung von Hochleistungsbatterien oder bei der Be- und Verarbeitung von Metallen, Kunststoffen und Verbundwerkstoffen. So fördern wir in Kaiserslautern nicht nur Laser, sondern indirekt auch moderne Mobilität sowie nachhaltige Energiequellen und Produktion.“
Profitieren können insbesondere mittelständische Unternehmen. Die Monate der Pandemie und unterbrochene Lieferketten haben gezeigt, wie herausfordernd die global agierende Wirtschaft für plötzlich wechselnde Produktnachfragen ist. Zur Lösung bedarf es innovativer Fertigungstechnologien und –konzepte, die auch von KMU umgesetzt werden können. Anwendungen in der Metallbearbeitung, der Kunststoffbearbeitung, der Glasbearbeitung, der Herstellung von Bauteilen aus Verbundwerkstoffen oder auch der Batterieproduktion erfordern zunehmend Verfahren kleinste Strukturen hochpräzise und schnell auf großen Flächen zu realisieren. Klebestellen müssen selektiv funktionalisiert, Glaselemente mattiert, die Benetzbarkeit von Batteriefolien räumlich selektiv eingestellt oder die Kontur der empfindlichen Folien ausgeschnitten werden. Ein wichtiger Baustein hierzu ist das „Werkzeug Laser“. Es ist ein zentrales Schlüsselelement in der modernen Produktionstechnik an der Schnittstelle der digitalen Welt zur physischen Welt.
Im Rahmen des Projektes „Software adaptierbares photonisches Werkzeug zur parallelen Bearbeitung“ arbeitet das PZKL an der notwendigen System- und Prozesstechnologie für die großflächige selektive Oberflächenbearbeitung und -funktionalisierung. „Das Projekt passt perfekt in die technische Umsetzung unserer Vision der individuellen und selektiven, aber großflächigen Bearbeitung bis hinunter zu Losgröße 1 – bei Stückpreisen wie sie heute nur in der Großserie zu erreichen sind“, sagte Priv.-Doz. Johannes L’huillier. Die komplexen Prozesse sollen so gekapselt werden, dass sie transparent in die Fertigungsprozesse integriert werden können.
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Mainz, 22.10.2021