Die Ausstellung „Gurs 1940“, die die Berliner Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz mit 28 Tafeln in deutscher und französischer Sprache erarbeitet hat und die durch neun Stellwände mit dem Schicksal pfälzischer Jüdinnen und Juden ergänzt ist, kann noch bis Ende Oktober in Altrip besucht werden. Die Ortsgemeinde Altrip zeigt sie zusammen mit dem Heimat- und Geschichtsverein im Bürgerhaus Alta Ripa, Ludwigstraße 42, am Samstag und Sonntag, 23./24. und 30./31. Oktober, jeweils von 14 bis 19 Uhr. Zwei lokale Roll-ups gehen auf die jüdische Unternehmerfamilie Marx ein, die eine Kiesbaggerei, Dampfziegelei und Landwirtschaft besaß und von den Nationalsozialisten gezwungen wurde, alles zu einem Schleuderpreis zu verkaufen; das Geld kam auf ein Sperrkonto und kam Marx nie zugute.
Nach Altrip wandert die Schau nach Kirchheimbolanden, wo sie ab Mittwoch, 3. November, bis voraussichtlich Ende des Monats im Museum im Stadtpalais, Amtsstraße 14, dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen ist. Anschließend wandert die Ausstellung nach Bad Bergzabern, wo sie im Alfred-Grosser-Schulzentrum am Dienstag, 7. Dezember, um 11.30 Uhr unter Mitwirkung von Roland Paul, der die pfälzischen Stellwände erarbeitet hat, eröffnet und bis 20. Dezember gezeigt wird. Die nächsten Stationen ab dem kommenden Jahr sind Annweiler, Pirmasens, Zweibrücken, Ludwigshafen, Frankenthal, Kaiserslautern, Neustadt und Landau.
„Gurs 1940“ beleuchtet die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden. Sie zeigt den Ablauf der Deportation und das Verhalten der lokalen Bevölkerung, beschreibt die furchtbaren hygienischen Zustände im Lager Gurs anhand von Berichten, Fotos und Zeichnungen der dort internierten Menschen und beleuchtet die Zusammenarbeit der Vichy-Regierung und der Nationalsozialisten. Weitere Kapitel widmen sich der Erinnerungskultur und der Aufarbeitung. Die Ausstellung entstand im Auftrag und mit Unterstützung der Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der Arbeitsgemeinschaft zu Unterhalt und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs, in der badische Städte und Gemeinden sowie der Bezirksverband Pfalz zusammengeschlossen sind. Das Projekt, für das Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft übernommen hat, wird zudem vom Auswärtigen Amt unterstützt. Die Ausstellung ist von Pfälzer Städten, Gemeinden, Museen und Initiativen kostenfrei beim Bezirksverband Pfalz buchbar (Telefon 0631 3647-166 und a.pfenninger@bv-pfalz.de). Weitere Infos unter https://www.bv-pfalz.de/gedenken-erinnern/80-jahre-gurs/; dort sind auch Videos der Vorträge und des Gesprächskonzerts anlässlich der Ausstellungseröffnung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer im Frühjahr 2021 zu sehen.
Bu: Hierhin wurden 1940 die pfälzischen Jüdinnen und Juden deportiert: Lager Gurs in Südwestfrankreich
(Foto: Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde)
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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern
www.bv-pfalz.de
Kaiserslautern, 20.10.2021
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