Krokodile verlieren nur gegen den Turniersieger

KSK wird Dritter beim Alois-Uder-Pokal des SV Friedrichsthal

Dank eines deutlichen 9:1-Erfolges im kleinen Finale gegen den SC Poseidon Koblenz kehrten die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs am Samstag mit der Bronzemedaille vom Friedrichsthaler Alois-Uder-Pokal zurück. Angesichts des Umbruchs im Lauterer Team ist dies als großer Erfolg anzusehen, zumal man sich im Verlauf des Turniers lediglich dem späteren Sieger WSV Ludwigshafen geschlagen geben musste.

Weniger gute Nachrichten für die Lauterer gab es vor der Abfahrt zum ersten Turnier nach mehr als einem Jahr Pause: Mit Lukas Starck und Ulf Feddeck mussten zwei der erfahreneren Spieler kurzfristig passen, sodass nur zehn Krokodile die Fahrt ins Saarland antraten. Darunter Leon und Niklas Birich, sowie Johann Lehmann, für die ihre ersten offiziellen Auftritte überhaupt anstanden und Mattis Starck, der just beim Alois-Uder-Pokal im Vorjahr sein Debüt gegeben hatte. Um es vorweg zu nehmen: Die Youngsters machten ihre Sache allesamt toll, fügten sich gut ins Team ein und bekamen am Ende neben dem Schulterklopfen der restlichen Mannschaft auch ein Sonderlob von Spielertrainer Dirk Feddeck.

Nicht ganz so zufrieden war man hingegen zunächst mit dem Ergebnis des Auftaktspiels gegen den WSV Vorwärts Ludwigshafen. Zwar hatte man den mit einigen Zweitliga-erfahrenen Akteuren angetretenen Rheinstädtern ordentlich Paroli geboten und die Partie – auch dank eines durch Frank Dick entschärften Strafwurfs – lange offengehalten, doch mit dem allerletzten Angriff musste man doch noch den entscheidenden Gegentreffer zum 4:5 hinnehmen. Da sich die Ludwigshafener in ihren nächsten Begegnungen immer mehr in die Favoritenrolle spielten, war die Enttäuschung auf Lauterer Seite jedoch bald verflogen, zumal man bei den folgenden Auftritten selbst ebenfalls in die Erfolgsspur fand.

So war im Spiel gegen die Wasserfreunde Gemmingen beim Stand von 4:1 bereits zur Halbzeit eine Vorentscheidung gefallen und spätestens beim 6:1 nach den ersten 90 Sekunden der zweiten Hälfte war die Partie entschieden. Danach schaltete man zwar einen Gang zurück, fuhr aber trotzdem einen ungefährdeten 7:3-Erfolg ein.

Dass eine niedrigere Gangzahl allerdings auch ins Auge gehen kann, wurde den Krokodilen dann von den Water Polo Manatees deutlich gemacht. Nach einer schnellen Führung, ließ man es viel zu früh langsamer angehen und lag kurz vor dem Seitenwechsel mit 2:4 zurück. Ein Fernschuss, der praktisch mit dem Pausenpfiff im Tor der „Seekühe“ einschlug, sowie eine wieder etwas konzentrierter angegangene zweite Hälfte mit vier Lauterer Treffern in Folge, brachten aber dann mit 7:5 doch noch den zweiten Sieg nacheinander.

Gegen den SC Poseidon Koblenz hatten es die Krokodile in der eigenen Hand, ihr Minimalziel klar zu machen und sich mit einem Erfolg für das Halbfinale zu qualifizieren. Von Beginn an ließen die Lauterer keinen Zweifel daran aufkommen, dass man dies mit aller Macht erreichen wollte und beim Stand von 3:0 nach nur vier Minuten war es so gut wie in trockenen Tüchern. Da man den Gegner auch danach nicht zur Entfaltung kommen ließ und die Partie schon früh fast nur noch dahinplätscherte, fiel es nicht ins Gewicht, dass man das Torschießen weitestgehend einstellte und „nur“ mit einem 4:2 die Vorrunde beendete.

Aufgrund der bisherigen Ergebnisse und des „Dresdner Systems“ als Modus, war somit zwar bereits klar, dass die Lauterer im Halbfinale nicht auf die mit vier Siegen souverän durchmarschierten Gastgeber treffen konnten, ihr Gegner musste aber zwischen Ludwigshafen und Koblenz erst noch ausgespielt werden. Mit einem knappen 6:5 hatten die Chemie-Städter in einer spannenden Partie am Ende die Nase hauchdünn vorn, sodass das Entscheidungsspiel wie zum Turnierauftakt „WSV Ludwigshafen gegen Kaiserslauterer SK“ lautete.

Hier wurde bereits in den ersten sieben Minuten deutlich, dass der „Vorwärts“ den Schwung aus der Vorrunde anscheinend besser mitgenommen hatte, als der KSK. Zwar glichen die Krokodile das schnelle 0:1 postwendend aus – danach spielte aber nur noch der Gegner und mit dem 1:4 zum Seitenwechsel war man durchaus noch gut bedient. Das energische Wachrütteln in der Pause trug aber offensichtlich Früchte, sodass die Lauterer in der zweiten Halbzeit durch drei Treffer aus dem Rückraum ausgleichen konnten. Was dann jedoch passierte, lässt sich mit der fehlenden Cleverness des jungen Lauterer Teams wohl am besten erklären: Während die erfahrenen Rheinstädter auf die neuen Gegebenheiten reagierten und ihre Spielweise umstellten, gingen die Krokodile trotz des nun ausgeglichenen Ergebnisses unnötigerweise weiter volles Risiko und wurden gnadenlos ausgekontert. Der Endstand von 4:8 spiegelte zwar das Kräfteverhältnis über die gesamte Spieldauer wieder, wird der starken Leistung des KSK über weite Phasen der zweiten Halbzeit aber nicht wirklich gerecht.

Den Lauterer Ärger über den verpassten Finaleinzug bekamen dann im Spiel um Platz drei die Koblenzer zu spüren, die bereits zuvor beim 1:6 im Halbfinale gegen den SV Friedrichsthal chancenlos geblieben waren. Lediglich bis zur Hälfte des ersten Abschnitts konnte das Team vom Deutschen Eck mit den Krokodilen mithalten, doch danach spielte sich der KSK den Frust von der Seele und gewann deutlich mit 9:1. Während Leon Birich, Niklas Birich und Johann Lehmann trotz durchaus vorhandener Möglichkeiten ohne eigenen Treffer blieben, gelang es Mattis Stark, sich mit dem 8:1 in die interne Torschützenliste einzutragen. Hier lag Spielertrainer Dirk Feddeck mit insgesamt 13 Erfolgserlebnissen wieder einmal weit vorn – gefolgt von seinem jüngeren Bruder Jens (8), Wasserballwart Stefan Raspudic (5), sowie Jan-Philipp Minges und Stefan Stranz (je 4).

Mit dem dritten Platz schafften es die Lauterer bei der fünften Austragung des Alois-Uder-Pokals zum fünften Mal aufs Siegertreppchen, wobei diese Bronzemedaille aufgrund des Resultats des Finales sogar noch aufgewertet wurde: In einem von An- bis Abpfiff hochklassigen Endspiel besiegte der WSV Ludwigshafen die Friedrichsthaler mit 4:3, wodurch sich die Krokodile auf die Fahnen schreiben konnten, lediglich gegen den Turniersieger verloren zu haben. Der SVF zeigte sich somit – wenngleich sicherlich ungewollt – auch im Wasser als guter Gastgeber, dem erneut von allen Seiten der Dank zuteilwurde, trotz der Umstände ein so optimal organisiertes Event auf die Beine zu stellen.

Für den KSK geht es der aktuellen Planung nach schon in drei Wochen weiter, wo der Stolberger SV zu seinem traditionellen Freundschaftsturnier geladen hat. Bereits eine Woche davor ist eine erste Besprechung der südwestdeutschen Wasserballwarte geplant, in der darüber beraten werden soll, ob und wenn ja wie und wann der Wiedereinstieg in den Ligaspielbetrieb bewerkstelligt werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass diese Pläne nicht wie im Vorjahr wieder kurzfristig über den Haufen geworfen werden müssen. (sts)

So spielten sie: Frank Dick (im Tor), Niklas Birich, Stefan Raspudic (5 Treffer), Leon Birich, Jens Feddeck (8), Mattis Starck (1), Stefan Stranz (4), Jan-Philipp Minges (4), Johann Lehmann, Dirk Feddeck (13)

Vorrunden-Ergebnisse des Kaiserslauterer SK:
WSV Vorwärts Ludwigshafen – KSK 5:4
Wasserfreunde Gemmingen – KSK 3:7
Water Polo Manatees – KSK 5:7
SC Poseidon Koblenz – KSK 2:4

Tabelle nach der Vorrunde:
1. SV Friedrichsthal 8:0 Punkte (22: 9 Tore)
2. WSV Ludwigshafen 6:2 Punkte (27:16 Tore)
3. Kaiserslauterer SK 6:2 Punkte (22:15 Tore)
4. SC Poseidon Koblenz 4:4 Punkte (15:14 Tore)
5. Water Polo Manatees 2:6 Punkte (14:16 Tore)
6. Wf Gemmingen 2:6 Punkte (12:18 Tore)
7. SV 08 Saarbrücken 0:8 Punkte ( 3:27 Tore)

Endrunden-Ergebnisse:

Halbfinale:
SV Friedrichsthal – SC Poseidon Koblenz 6:1
WSV Vorwärts Ludwigshafen – KSK 8:4

Spiele um die Plätze 5 bis 7:

SV 08 Saarbrücken – Wf Gemmingen 6:4

Wf Gemmingen – Water Polo Manatees 2:5

Water Polo Manatees – SV 08 Saarbrücken 5:1

Spiel um Platz 3:

SC Poseidon Koblenz – KSK 2:4

Finale:

SV Friedrichsthal – WSV Ludwigshafen 3:4

Platzierungen:

1. WSV Vorwärts Ludwigshafen

2. SV Friedrichsthal

3. Kaiserslauterer SK

4. SC Poseidon Koblenz

5. Water Polo Manatees

6. SV 08 Saarbrücken

7. Wasserfreunde Gemmingen

V.i.S.d.P. Stefan Stranz

Quelle Text/Bild:
Kaiserslauterer Schwimmsportklub e.V.
Entersweiler Strasse 35
67657 Kaiserslautern

www.ksk1911.de

Kaiserslautern, 11.10.2021