Nachdem sie einen sogenannten Schockanruf erhielt, hat eine Frau aus Enkenbach-Alsenborn am Mittwoch einen Nervenzusammenbruch erlitten. Der Seniorin war am späten Vormittag am Telefon mitgeteilt worden, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Mensch ums Leben kam. Die Frau war von der Nachricht so geschockt, dass sie sich im weiteren Verlauf des Telefonats sämtliche persönlichen Daten entlocken ließ. Dann brach das Gespräch ab. Die Seniorin suchte Hilfe bei Nachbarn, brach dann aber zusammen. Die echte Tochter meldete sich wenig später bei der Polizei und meldete den betrügerischen Anruf. Die weiteren Ermittlungen laufen.
Keine halbe Stunde später erhielt auch ein Mann in Enkenbach-Alsenborn einen solchen Anruf. In diesem Fall meldete sich eine männliche Stimme und gab sich als Enkel des Seniors aus. Auch er behauptete, einen Unfall verursacht zu haben – und weil er noch in der Probezeit sei, drohe ihm nun der Führerscheinverlust. Deshalb bat er seinen „Opa“ um einen fünfstelligen Euro-Betrag, um sich ohne Polizei mit dem Unfallgegner einigen zu können. Als der Senior eine Gegenfrage stellte, beendete der Anrufer das Telefonat. Das Fachkommissariat für Betrugsdelikte hat die Ermittlungen aufgenommen.
Auch aus Kaiserslautern und Otterberg wurden am Mittwoch zwei solcher Betrugsversuche gemeldet. Und auch in diesen beiden Fällen berichteten die Betroffenen, dass ihnen die Geschichte vom tödlichen Unfall erzählt wurde, den die Tochter, beziehungsweise der Enkel verursacht habe. Es wurde Geld gefordert, um eine „Kaution“ zu hinterlegen.
Während der angerufene 87-Jährige aus Kaiserslautern anschließend direkt seine echte Tochter anrief und erfuhr, dass sie keinen Unfall hatte und es ihr gut gehe, legte die angerufene Seniorin in Otterberg einfach auf, weil sie die Geschichte nicht glaubte. Die Kripo ermittelt wegen versuchten Betrugs. |cri
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Kaiserslautern, 07.10.2021