Rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen entlang der gesamten Versorgungskette jährlich im Müll, davon in etwa die Hälfte in privaten Haushalten. „Oft handelt es sich um Lebensmittel, die eigentlich noch genießbar wären“, sagte Klimaschutz- und Ernährungsministerin Anne Spiegel anlässlich des morgigen bundesweiten Aktions-Startschusses „Deutschland rettet Lebensmittel“. „Auch in Privathaushalten werden viele Lebensmittel weggeworfen, jede und jeder von uns kann jedoch etwas tun: Wer mit Lebensmitteln bewusst und nachhaltig umgeht, leistet auch etwas für den Klimaschutz, denn die Produktion von Lebensmitteln benötigt viele Ressourcen“, so Spiegel weiter.
Sowohl vor Ort als auch digital wird innerhalb der Aktionswoche für das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung sensibilisiert und für mehr Lebensmittelwertschätzung geworben. Gemeinsam mit der Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz hat das rheinland-pfälzische Ernährungsministerium erneut vielfältige Aktionen für den Bereich Kita und Schule geplant: Am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Montabaur beispielsweise werden die Ausmaße der Lebensmittelverschwendung sichtbar und nachvollziehbar. In Zusammenarbeit mit der Initiative foodsharing e.V. werden hier gerettete Lebensmittel zusammen mit den Schülerinnen und Schülern kreativ weiterverarbeitet. Diese Lebensmittel können dann entweder direkt selbst verzehrt oder anschließend in einem Fair-Teiler – einem öffentlichen Kühlschrank – zum Lebensmitteltausch angeboten werden. Zudem werden in Workshops gemeinsam mit hauswirtschaftlichen und pädagogischen Fachkräften Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung in Kitas erarbeitet.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. informiert darüber hinaus in einem Web-Seminar: Neben Fakten gibt es hilfreiche Tipps, worauf jede und jeder von uns bei Einkauf, Lagerung und Zubereitung achten kann, um Lebensmittel vor dem Mülleimer zu retten. „Zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln gehört neben der Vermeidung unnötiger Abfälle auch die Sensibilisierung für eine saisonale und regionale Ernährung“, erläuterte Spiegel abschließend.
Hintergrund:
Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr startet am 29. September 2021 die zweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“. Sie ist eine gemeinsame Initiative von „Zu gut für die Tonne“ und den Ministerien der Länder sowie weiteren Partnerinnen und Partnern. Bis zum 6. Oktober engagieren sich Teilnehmende in den Bereichen Primärproduktion, Handel, Lebensmittelverarbeitung, Außer-Haus-Verpflegung und den privaten Haushalten mit kreativen Ideen und Aktionen. In Anlehnung an das „Internationale Jahr für Obst und Gemüse 2021“ bilden Obst und Gemüse das diesjährige Schwerpunktthema der Aktionswoche.
Mit vielfältigen Angeboten des Ernährungsministeriums, der Landeszentrale für Umweltaufklärung oder auch der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. wird für mehr Lebensmittelwertschätzung geworben. Dazu gehört neben der Vermeidung von Lebensmittelabfällen auch eine Sensibilisierung für saisonale und regionale Ernährung. Auch beteiligt sich Rheinland-Pfalz an der Aktion „Gelbes Band“: Obst und Gemüse, das sonst verderben würde, kann bei dieser Aktion durch die Obstbaumbesitzenden für Alle zur Ernte freigegeben werden. Auf Initiative des Biosphärenreservats Pfälzerwald, der LEADER AG Pfälzerwald plus sowie des Hauses der Nachhaltigkeit von Landesforsten Rheinland-Pfalz beteiligen sich Orts- und Verbandsgemeinden sowie Forstämter mit Streuobst-Flächen an der Aktion.
Die Aktionen in Rheinland-Pfalz können auf folgender Webseite gefiltert werden: https://www.zugutfuerdietonne.de/unsere-aktivitaeten/aktionswoche-deutschland-rettet-lebensmittel/aktionswoche-2021/aktionen
Quelle Text/Bild:
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 1
55116 Mainz
www.mueef.rlp.de
Kaiserslautern, 28.09.2021