Das von der Stadt in Auftrag gegebene unabhängige Gutachten für den optimalen Standort des geplanten Chemie-Neubaus spricht eindeutige Worte. Der Waldstandort liegt auf Platz vier in der Einstufung und wird als deutlich weniger geeignet bewertet als die auf dem Campus in Betracht gezogenen Standorte, für die keine Waldflächen gerodet werden müssten. Gleichzeitig besticht das durch das international tätige Büro Gerber Architekten erstellte Gutachten durch herausragende Qualität, die von allen Beteiligten anerkannt wird. Aus Sicht der Bürgerinitiative Uni/Stadt/Wald-Schutz schließen die Ergebnisse des neuen Standortgutachtens damit den Waldstandort aus, da der Verlust von Waldflächen für bauliche Zwecke nur im absoluten Ausnahmefall in Kauf zu nehmen sei, der hier nicht gegeben ist.
Die Vorstellung des Gutachtens ist der derzeitige Höhepunkt eines demokratischen Prozesses mit Bürgerbeteiligung, auf den die Stadt stolz sein kann. Die Bürgerinitiative bedankt sich bei den Mitgliedern des Stadtrats für die Einberufung des Arbeitskreises, dem Vertreter der TU, des LBBs, der Fraktionen und der Bürgerinitiative angehören, sowie für die Bereitstellung der finanziellen Mittel für das unabhängige Gutachten. Der Prozess wurde durch die Stadtverwaltung konstruktiv und jederzeit transparent begleitet. Jetzt gilt es, den Weg gemeinsam zu Ende zu gehen und das Ergebnis des Gutachtens anzunehmen
wie es immer gedacht war. Ein Schielen nach Mainz und ein Abschieben der Entscheidung an die dortigen Ministerien würde nicht dem Prinzip der kommunalen Planungshoheit Rechnung tragen und die Ausschreibung und Finanzierung des Gutachtens durch die Stadt ad Absurdum führen.
Desweiteren hält die Bürgerinitiative fest, dass der Standort Wald nicht nur im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit, sondern auch bei Kriterien wie die nutzungsstrukturellen Bezüge, die Erschließung des ÖPNVs,der Bodenkompensationsbedarf und die Barrierefreiheit im Schnitt schlechter bewertet wurde als derzeitig verfügbare Standorte auf dem Campus.
Dabei ist zu betonen, dass die Entwicklungsmöglichkeiten der TU an allen drei Standorten auf dem Campus gegeben sind, so dass ein Nein zum Bau in den Wald keinesfalls ein Nein zur Entwicklung der Universität darstellte. Die Bürgerinitiative sieht es als wichtig an, dass jetzt das Mobilitätskonzept der TU abgeschlossen wird, um eine Erhöhung des Anteils der umweltfreundlichen Mobilität zu erreichen.
Um der Uni Planungssicherheit zu geben und der Chemie weitere Zeitverzögerung (FNPverfahren, Klagen von Verbänden und Privatleuten) zu ersparen, kann aufgrund der nun vorliegenden Fakten ein Neubau auf dem Campus und damit der vollständige Walderhalt die einzig logische Konsequenz sein.
Jetzt können alle Verantwortlichen beweisen, dass Umwelt/Klimapolitik nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern ihr Handeln beeinflusst.
Quelle Text/Bild:
BürgerInitiative UniStadtWaldSchutz
V.i.S.d.P. Kai Theisinger
Pfaffenbergstraße 104
67663 Kaiserslautern
Kaiserslautern, 14.08.2021