Am 17. September veranstalten die lokalen Ortsgruppen von Fridays for Future (FFF), NABU, BUND, Greenpeace und Stadt für alle (Sfa) mit der Unterstützung der Hochschulgruppe Future Nachhaltigkeit der TU Kaiserslautern eine Laufdemo durch die Kaiserslauterner Innenstadt. Eine Woche vor dem Globalen Klimastreik will das Bündnis Schüler*innen wachrütteln, denn es geht bei der Klimawahl am
26.09. vor allem um ihre Zukunft.
„Wieso kann ich mit meinem Fahrrad nicht neben einer anderen Radlerin fahren und mich mit ihr unterhalten?“, fragt sich Sidney Schwalbach (FFF). „Schließlich sitzen fast alle alleine im Auto und blockieren trotzdem die gesamte Straßenbreite. Ich würde es viel entspannter finden, wenn es Fahrradstraßen in Kaiserslautern gäbe.“ Das fordert auch die Bürger*inneninitiative Stadt für alle: Sie will den Radfahrenden in Eisenbahn- und Burgstraße Vorrang geben und Kaiserslautern zur Fahrradstadt machen.
Bislang nehmen vor allem PKW den öffentlichen Raum ein, stehen jedoch 97% der Zeit nur herum. Das sind Ergebnisse der Studie „Mobilität in Deutschland 2017“. Dieser Platz könnte anders genutzt werden. „Das Problem sind aber nicht die, die die Autos fahren“, wirft Chris Töpfer (FFF) ein, „sondern die, die die Autos bauen und verkaufen. Und weil Verbrenner-Autos technisch nicht mehr viel besser werden können und den Konzernen die Ideen ausgehen, bauen sie immer größere Autos, um Verkaufsargumente zu konstruieren.“ Das belegen auch die Zahlen: Laut Statista wurden 2019 von deutschen Automobilfirmen knapp 36 Millarden Euro in Werbung investiert – mehr als je zuvor. „Nur so können sie ihre Umsätze immer weiter steigern. Aber geht unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten?“, kritisiert Töpfer.
„Wenn wir alle ein eigenes Auto fahren, verbraucht das unnötig viel Platz“, konkludiert Schwalbach. „Wir brauchen drei Meter für jede Straßenseite, damit sie dort fahren können und nochmal zwei Meter für herumstehendes Blech. Stell dir vor, dort wären Grünflächen, Sitzbänke, Bodentrampoline, Bäume mit Schaukeln, gemeinschaftliche Hochbeete, eine offengelegte Lauter – wäre unsere Stadt nicht viel lebenswerter, gerade für Kinder und weniger mobile Menschen?“
Dagegen protestiert das Bündnis und geht mit sogenannten „Gehzeugen“ auf die Straßen – Holzgestelle, die die Dimensionen von Kraftfahrzeugen haben und veranschaulichen sollen, wie viel Platz PKWs wegnehmen. Fridays for Future fordert die Attraktivierung umweltfreundlicher Verkehrsmittel durch Maßnahmen wie einen kostenlosen ÖPNV und vom Autoverkehr getrennte Radwege. Um 12:30 Uhr startet die Demo an der Stiftskirche vor der Adler-Apotheke.
Dazu laden wir Sie herzlich ein. Für Fragen und Interviews steht Ihnen telefonisch oder per Mail vor, während und nach der Demo Sidney Schwalbach zur Verfügung. Wir planen außerdem ein gemeinsames Schildermalen. Den aktuellen Stand der Planungen erfahren Sie gerne von Sidney.
Quelle Text/Bild:
Fridays for Future Ortsgruppe Kaiserslautern
https://fff-kl.de/
Kaiserslautern, 13.09.2021
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