Roman: Moritz Rinke – Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García
In seinem kleinen Postbüro in Yaiza sortiert Pedro Fernández García seit Erfindung des Internets keine Briefe mehr, sondern nur noch Werbesendungen. So hat er unendlich viel Zeit, um am Hafen Café con leche zu trinken, seinem Sohn Miguel alles über historische Vulkanausbrüche zu erzählen und den Geheimnissen seiner Familie auf den Grund zu gehen. Als sich Pedros große Liebe Carlota von ihm trennt und mit Miguel nach Barcelona zieht, wird es plötzlich still in seinem Leben. Dann sitzt da auf einmal ein Mann in seiner Küche, Amado, ein Flüchtling, der auf Lanzarote die Freiheit gesucht und ein Gefängnis vorgefunden hat. Pedro und Amado schmieden einen wahnwitzigen Plan – und merken, wie viel es zu gewinnen gibt, wenn alles verloren scheint.
Roman
Sandro Veronesi – Der Kolibri
Ein Schock, der heftigste vielleicht in einem an Schocks reichen Leben: Vom Psychoanalytiker seiner Frau erfährt der Augenarzt Marco Carrera, dass sie ihn wegen eines deutschen Piloten verlassen werde, von dem sie schwanger ist. Damit beginnt Sandro Veronesis mit dem Premio Strega ausgezeichneter Roman „Der Kolibri“. Auf psychologisch raffinierte Weise erzählt er darin von einer Achterbahn der Gefühle, die das Schicksal dieses sensiblen Mannes prägen, von unvergleichlichen Charakteren, denen er auf dem Tennisplatz oder am Spieltisch begegnet, von familiärem Unglück und von einer großen, lebenslänglichen Liebe … Marcos Dasein gleicht dabei dem eines Kolibris: Auf der Suche nach Ruhe ist er ständig in Bewegung.
Ratgeber
Annette Kehnel – Wir konnten auch anders
Unser wirtschaftliches Denken stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Und ist für die Gegenwart unbrauchbar geworden. Wie die Historikerin Annette Kehnel anhand lebendig erzählter Beispiele deutlich macht. Ein Blick auf die vormoderne Geschichte der Menschheit offenbart Anregungen für unsere Zukunft jenseits von Gewinnstreben und Eigennutz. Renaissance-Architekten, die Baustoffe neu aufbereiteten, Crowdfunding für die große Brücke in Avignon, nachhaltige Fischerei am Bodensee, Second-hand-Märkte in Paris und Reparaturberufe in Frankfurt in Zeiten, als Kreislaufwirtschaft eine Selbstverständlichkeit war: teilen, tauschen und nachhaltig handeln. Annette Kehnels Reise in unsere Vergangenheit macht Spaß und zugleich Lust über Veränderungen nachzudenken.
Sachbuch
Robert Macfarlane – Berge im Kopf – Geschichte einer Faszination
Gipfel zu besteigen ist eine kulturelle Erfindung, die vor dreihundert Jahren begann und nicht nur spektakuläre Blicke in jähe Abgründe bot, sondern auch in die nicht minder schwindelerregende Vergangenheit der Erde. In der Romantik wandelten sich die Berge vom gemiedenen Ort des Schreckens zu einem der Anziehung. In seinem preisgekrönten Debüt, folgt Robert Macfarlane den Vorstellungswelten dieser Faszination, berichtet von Legendären Aufstiegen und großen Niederlagen. Und schafft dabei eine ganze eigene literarische Gattung.
Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
67655 Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 02.09.2021