Förderbescheid für Batteriezellfertigung am Opel-Standort Kaiserslautern übergeben

437 Millionen Euro für nachhaltige Batteriezellfertigung

Heute haben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, und die Wirtschaftsministerin von Rheinland- Pfalz, Daniela Schmitt, am Opel-Standort Kaiserslautern einen Zuwendungsbescheid für eine große Batteriezellfabrik übergeben, die dort entstehen soll. Der Zuwendungsbescheid des Bundeswirtschaftsministeriums hat ein Volumen von insgesamt 437 Millionen Euro (konkret 436,8 Millionen Euro) und wird erteilt für das Batterievorhaben „Automotive Cell Company – ACC“ des gleichnamigen Joint Ventures des internationalen Automobilkonzerns Stellantis, der Opel Automobile GmbH und dem französischen Batteriehersteller Saft. Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit zunächst rund 51 Millionen Euro, die in der Gesamtsumme von 437 Millionen Euro inbegriffen sind.

Bundesminister Altmaier: „Wir wollen, dass die innovativsten, nachhaltigsten und effizientesten Batterien aus Deutschland und Europa kommen. Die künftige ACC- Batteriezellfertigung in Kaiserslautern ist hierfür zentral. Das neue Batteriezellwerk wird Beschäftigung für rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern und zukünftig jährlich Batteriezellen für ungefähr eine halbe Million Elektrofahrzeuge nachhaltig produzieren. Dies ist ein Meilenstein für die Transformation der deutschen Automobilindustrie hin zu nachhaltigen Antrieben: Mit Batterien made in Germany sichern wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze von morgen!“

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte die Bedeutung der Batteriezellfertigung für den Standort Kaiserslautern: „Die Batteriezellfertigung schafft nicht nur zukunftsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze, sie unterstreicht auch das enorme Innovationspotential Kaiserslauterns.“ Hier werde eine neue Phase des Automobilbaus eingeleitet und damit die große Tradition des Standorts Kaiserslautern weiter fortgeschrieben. „Von der Batteriezellfertigung wird auch ein positives Signal für die Transformation ausgehen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Der Umstieg auf

Elektromobilität sei für die Automobilindustrie ohne Zweifel eine Herausforderung, aber eine, die bewältigt werden könne. Der Start einer Batteriezellfertigung in Kaiserslautern gebe gerade auch den Beschäftigten der Branche eine echte Zukunftsperspektive. „Der Standort Kaiserslautern wird durch diese innovative Spitzentechnologie auf ein noch breiteres Fundament gestellt“, zeigte sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer überzeugt.

„Der Einstieg in die Batteriezellfertigung wertet den Automobilstandort Rheinland-Pfalz auf und verhilft ihm zu einer Spitzenposition im Bereich der Elektromobilität“, sagte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. „Wir wollen diese Ansiedlung gezielt nutzen, um weitere Unternehmen – insbesondere KMU – in diesem Technologiefeld in der Region anzusiedeln und so ein Kompetenznetzwerk rund um batterieelektrische Speichersysteme aufbauen. Die Ansiedlung der Batteriezellfertigung wird die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Westpfalz nachhaltig stärken“, so Schmitt.

Yann Vincent, CEO ACC: „Der heutige Tag ist ein wichtiger Schritt in der noch jungen Geschichte von ACC. Dieser Vertrauensbeweis der deutschen Behörden bestärkt uns in unserem Bestreben, ein europäischer Marktführer in der Entwicklung und Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge zu werden und saubere und erschwingliche Mobilität für alle zu ermöglichen. Die mit der Bundesregierung geschlossene Vereinbarung spiegelt diesen Ehrgeiz wider.“

Ralph Wangemann, Geschäftsführer Personal bei Opel und Arbeitsdirektor: „Heute ist ein guter Tag für Stellantis, Opel und für den Standort Kaiserslautern. Wir errichten hier eine echte Giga-Factory für Batteriezellen. Ab 2023 werden wir schrittweise drei Blöcke mit einer Kapazität von jeweils acht Gigawattstunden aufbauen. Die Produktion soll 2025 starten. Unser Gemeinschaftsunternehmen Automotive Cell Company kann künftig alleine vom Standort Kaiserslautern aus jährlich 500.000 Fahrzeuge mit hochmodernen Batteriezellen ausstatten und wird so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir wollen in der Pfalz die weltweit besten, effizientesten und umweltfreundlichsten Batteriezellen für hohe Reichweiten herstellen und stellen den Standort damit im Zeitalter der Elektromobilität zukunftsfähig auf.“

Mit dem Vorhaben werden in Kaiserslautern eine Batteriezellfabrik mit zunächst
24 GWh Produktionskapazität und rund 2.000 neue Arbeitsplätze in Produktion und Entwicklung entstehen. Die am Joint Venture beteiligten Unternehmen investieren hierfür über 2 Milliarden Euro. Damit entsteht für das bislang von Verbrennungsmotoren und Komponenten-Produktion geprägte Werk in der Pfalz eine langfristige Perspektive für die Transformation hin zur Elektromobilität. Das Joint Venture ACC wird zudem im nordfranzösischen Douvrin eine gleich große Batteriezellfabrik errichten, die im Rahmen desselben Important Project of Common European Interest (IPCEI) von der französischen Regierung gefördert wird.

Seit Anfang 2019 verfolgt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit der Europäischen Kommission und weiteren elf EU-Mitgliedstaaten zwei IPCEI- Großprojekte zur Forschung und Investition im Batteriebereich. Zur Förderung des Ausbaus innovativer Batteriezellfertigungen stellt das BMWi insgesamt bis zu
drei Milliarden Euro bereit. Deutsche Unternehmen spielen in beiden IPCEI-Konsortien tragende Rollen. In Summe werden in den beiden IPCEIs allein in Deutschland durch 15 geförderte Unternehmen Investitionen von über 13 Milliarden Euro angestoßen.
Voraussichtlich rund 10.000 Arbeitsplätze werden verteilt über die Projekte in ganz Deutschland auf diese Weise im Bereich neuer umweltschonender Wertschöpfung entstehen.

Aus dem ersten Batterie-IPCEI sind nun alle fünf von der EU-Kommission genehmigten Projekte gestartet, aus dem zweiten IPCEI sechs von elf. Den weiteren deutschen IPCEI-Vorhaben werden in den kommenden Wochen ebenfalls die Zuwendungsbescheide überreicht werden.

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Mainz, 02.09.2021