Kaiserslauterer Politikwissenschaftler erhält Stipendium der renommierten Harvard Universität

Der Politikwissenschaftler Dr. Pascal König von der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) hat ein „John F. Kennedy Memorial Fellowship“ der renommierten Harvard Universität erhalten. Es wird jedes Jahr in Deutschland dreimal vergeben. Ab September wird König für zehn Monate am „Center for European Studies“ an der US-amerikanischen Universität in Cambridge zur Regulierung von Digitalisierung forschen.

König arbeitet am Lehrstuhl für Policy-Analyse & Politische Ökonomie (Politikwissenschaft III) von Professor Dr. Georg Wenzelburger. Er befasst sich in seiner Arbeit mit der Qualität und Fairness von algorithmischen Entscheidungssystemen sowie Möglichkeiten zu deren Regulierung. Diese Systeme, auch ADM-Systeme (Algorithmic decision making systems) genannt, verarbeiten meist große Datenmengen, um daraus Einsichten zu gewinnen, welche wiederum für Entscheidungen genutzt werden können.

ADM-Systeme kommen zunehmend und in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Sie filtern etwa die Informationen und Inhalte auf Online-Plattformen und sozialen Netzwerken, machen Vorhersagen über das Kaufverhalten von Personen oder bewerten die Tauglichkeit von Bewerberinnen und Bewerbern.

Während seines Aufenthaltes in den USA wird König den Einsatz solcher algorithmischen Systeme aus einer polit-ökonomischen Perspektive untersuchen. „Von Interesse ist für mich dabei die Verwertung von personenbezogenen Daten als eine zunehmend bedeutsame Form der wirtschaftlichen Wertschöpfung“, sagt König. Derartige Wertschöpfungsprozesse unter Verwendung von ADM-Systemen haben zugleich weiterreichende, gesellschaftliche Konsequenzen. „Indem sie vermehrt für und über Menschen Entscheidungen treffen oder sie vorwegnehmen, tangieren sie die Entscheidungsautonomie und informationelle Selbstbestimmung von Personen“, fährt er fort. Vor diesem Hintergrund wird König in seiner Forschung der Frage nachgehen, welche regulatorischen Herausforderungen durch die datenbasierte Wertschöpfung entstehen, wie politische Akteure damit umgehen und welche Antworten sie darauf finden.

Der Kaiserslauterer Wissenschaftler wird auch vom Deutschen Akademischen Austauschdienst unterstützt, er bezuschusst die Reise in die USA.

Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 26.07.2021