Impfen in Rheinland-Pfalz wird noch einfacher und mobiler: Die Landesregierung arbeitet intensiv daran, die Coronaschutzimpfungen mit neuen und zusätzlichen Angeboten weiter in die Fläche zu tragen und den Zugang möglichst unkompliziert zu gestalten. „Wir stehen kurz vor einem Wendepunkt in der Impfkampagne. Auch, wenn wir aktuell wieder eine leichte Zunahme bei Neuregistrierungen erkennen können, wird der Impfstoff bald keine Mangelware mehr sein, wir werden mehr Impfdosen als Impfwillige haben“, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch. „Wir werden das nutzen, um die Impfungen vermehrt dorthin zu bringen, wo Menschen zusammenkommen. So wollen wir die Impfquote weiter konsequent erhöhen, um die Bürgerinnen und Bürger sowie unsere gemeinsam errungenen Erfolge auch für Herbst und Winter bestmöglich zu schützen.“
Hoch verwies in diesem Zusammenhang auf die jüngste Analyse des Robert Koch-Instituts, in der eine Impfquote von mindestens 85 Prozent bei den 12- bis 59-Jährigen sowie 90 Prozent in der Gruppe der über 60-Jährigen empfohlen wird. „Die Messlatte ist damit klar“, sagte Hoch. „Bei den Menschen über 60 sind wir mit einer Quote von gut 86 Prozent bezogen auf die bisher verabreichten Erstimpfungen schon auf einem sehr guten Weg. In der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen liegt diese Quote aktuell bei gut 56 Prozent. Hierauf müssen wir künftig unser Hauptaugenmerk legen.“ Auch mit Blick auf die jüngst veröffentlichte Mainzer Gutenberg Covid-19-Studie, laut der Menschen mit niedrigerem sozioökomischen Status eine geringere Impfquote aufweisen, will das Land die Angebote bewusst niedrigschwellig und nah anbieten.
Impfbusse könnten eine Möglichkeit sein, Impfungen ohne vorherige Registrierungen beispielsweise auf Marktplätzen oder am Rande belebter Einkaufsstraßen anzubieten, skizzierte Hoch eine der Ideen, die zurzeit geprüft werden. Das Land sei diesbezüglich mit Kommunen und dem DRK im Gespräch. „Darüber hinaus schauen wir aktuell unter anderem mit der Bundesagentur für Arbeit und mit den Tafeln im Land, welche Aktionen wir in deren Umfeld anbieten könnten“, sagte Hoch.
Auch das Konzept der Stadtteilimpfungen soll in Kooperation mit den Kommunen fortgeführt und ausgebaut werden, sagte Hoch. In Ergänzung sei man mit der kommunalen Familie im engen Austausch über weitere Sonderimpfaktionen. „Das Wissen um die konkrete Situation vor Ort ist gerade im Hinblick auf das Ziel, die Impfungen möglichst passgenau anzubieten, ein großer Schatz“, sagte Hoch. „Wir unterstützen die Kommunen, wenn es umsetzungsfähige und konkrete Vorschläge gibt.“ Das enge Zusammenspiel habe sich im Laufe der Pandemie bewährt und sei nicht nur mit Blick auf die Impfzentren sehr erfolgreich gewesen. „Das wollen wir weiter ausbauen“, sagte Hoch.
Auch bei der Terminregistrierung sind Neuerungen geplant. So wird sich voraussichtlich kommende Woche jede und jeder Impfwillige ein Impfzentrum aussuchen können – unabhängig vom Wohnort. Gleichzeitig wird dann bei der Registrierung über ein Ampelsystem die Terminverfügbarkeit in den Impfzentren angezeigt. „Somit hat jeder die Wahl, ob er bereit ist, für eine schnellere Impfung eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen“, erläuterte der Minister. Seit Kurzem besteht darüber hinaus für alle, die für einen Termin registriert sind, die Möglichkeit, schnell und einfach den Status ihrer Terminvergabe abzufragen. Auf impftermin.rlp.de wurde eine Funktion ergänzt. Nach Eingabe der Daten erhält jede Registrierte und jeder Registrierte per E-Mail einen Überblick.
„Aktuell ist die Impfkampagne weiterhin auf einem sehr guten Weg“, sagte der Minister. In Rheinland-Pfalz sind bereits mehr als 3,8 Millionen Coronaschutzimpfungen verabreicht worden. Mehr als 2,2 Millionen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer haben ihre Erst-, mehr als 1,6 Millionen auch schon ihre Zweitimpfung erhalten. Mit einer Erstimpfquote von 58,6 Prozent liegt Rheinland-Pfalz über dem Bundesschnitt (57,6 Prozent). Die Quote der vollständig geimpften Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer liegt bei 39,7 Prozent.
Derzeit warten noch gut 27.000 Menschen auf einen Termin im Impfzentrum. Davon haben sich mehr als 26.000 erst nach dem Fall der Priorisierung am 7. Juni registriert. Aus den ehemaligen Priogruppen eins bis drei warten aktuell rund 1300 Personen auf einen Termin. Darin enthalten sind auch Neuregistrierungen von Menschen über 70 Jahren, die nach wie vor priorisiert werden, sowie Personen, die bereits einen Termin hatten, diesen aber verschieben mussten. Bereits mit einem Termin ausgestattet, aber noch ohne erste Impfung sind momentan rund 42.000 Personen, die sich ohne Priorität haben registrieren lassen sowie knapp 16.000 Menschen aus der ehemaligen Priogruppe drei.
„Noch vor einigen Wochen waren wir bei rund 400.000 Menschen ohne Termin in der Priogruppe drei, hinzu kamen rund 100.000 Wartende ohne Priorisierung. Deren Zahl ist sehr schnell auf nun nur noch gut 27.000 geschrumpft. Das zeigt, wie schnell und verlässlich wir auch dank der Unterstützung der Ärzteschaft und der Betriebsärzte vorankommen“, sagte Minister Hoch. „Deswegen gilt: Jetzt ist ein sehr guter Zeitpunkt, sich für eine Impfung registrieren zu lassen. Die Wartezeiten verkürzen sich rapide, künftig wird der Zugang zu den Impfungen noch viel einfacher werden. Ich möchte deshalb erneut appellieren: Nutzen Sie die Chance, lassen Sie sich impfen. Sie schützen damit nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Sie helfen uns allen, die wieder zurückgewonnenen Freiheiten zu bewahren.“
Quelle Text/Bild:
Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit
Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz
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Mainz, 08.07.2021