Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz warnen davor, sich auf Streaming-Portalen zu registrieren, die mit einem kostenlosen fünftägigen Probe-Abo in die Kostenfalle locken. Auf der Suche nach Filmen landen Verbraucherinnen und Verbraucher immer wieder auf unseriösen Seiten. Mehr als 200 vermeintliche Video-Streaming-Webseiten sind den Verbraucherzentralen bereits gemeldet worden. Die Nutzerinnen und Nutzer, darunter häufig Minderjährige, gelangten über ein Werbe-Pop-up-Fenster auf eine der Webseiten der Betreiber. https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/digitale-welt/onlinedienste/dubiose-streamingportale-locken-in-abofalle-was-sie-wissen-muessen-21823
Für die Nutzung mussten sie sich registrieren und dabei neben ihren Adressdaten eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer angeben. „Die Registrierung auf den Webseiten war dann entweder nicht erfolgreich oder nach der erfolgten Registrierung konnten keine Filme oder Serien gestreamt werden“, so Jennifer Kaiser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Daher gingen die Betroffenen davon aus, dass die Registrierung nicht funktioniert hat.“ Allerdings sind die Daten dennoch bei den Betreibern der Webseiten gelandet, die dann die Kosten für ein Abo in Rechnung stellten. https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/drittanbietersperre-schutz-vor-ungewollten-abos-12613
Die Domains haben stets ein identisches Design. Nur der Domain-Name ändert sich ständig. Hießen die Domains kürzlich noch regplay.de und yoplay.de, sind diese zwischenzeitlich wieder abgeschaltet. Neue Namen folgen.
Nur im Kleingedruckten findet sich ein Hinweis, dass nach fünf kostenfreien Tagen hohe Gebühren für eine Jahresmitgliedschaft fällig werden. Diese Information wird den Nutzern bei der Registrierung mit Namen, E-Mail-Adresse und Passwort jedoch nicht transparent dargestellt. Seriöse Anbieter geben Kosteninformationen vor Vertragsabschluss und verschicken zudem eine Vertragsbestätigung mit den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu den geltenden Konditionen. Und die Inhalte des Streaming-Dienstes sind sofort verfügbar. Auf den unseriösen Webseiten sind aber offensichtlich gar keine Filme oder Serien zum Abruf vorhanden.
Vermehrt tappen Minderjährige in die Abofalle: Viele Beschwerden kommen von Eltern minderjähriger Kinder, die sich auf diesen Portalen angemeldet haben. Sie erhielten innerhalb weniger Tage nach Registrierung von einer angeblichen Limited aus Großbritannien per Mail eine Rechnung über knapp 400 Euro, die auf eine ausländische Bankverbindung zu zahlen sind. Zum Schutz vor dubiosen Streaming-Diensten geben Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt folgende Tipps:
– Rechnungen über ein vermeintliches Jahresabonnement müssen nicht
bezahlt werden, wenn keine Leistung erbracht wurde.
– Betroffene sollten sich auch durch aggressive
Zahlungsaufforderungen nicht einschüchtern lassen.
– Auch von angeblichen Anwälten, die die vermeintliche
Rechtmäßigkeit der Forderung per YouTube-Video erläutern,
sollten sich Betroffene nicht verunsichern lassen.
– Es ist ratsam, Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten.
– Wer unsicher ist, ob Forderungen berechtigt sind, kann sich bei
der Verbraucherzentrale individuell beraten lassen:
https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/beratung-rlp
– Um gar nicht erst auf Angebote dubioser Streaming-Dienste
hereinzufallen, ist es sinnvoll, den Namen der Streaming-Website
in eine Suchmaschine einzugeben. Handelt es sich um eine
unseriöse Webseite, finden sich häufig bereits Hinweise dazu im
Internet.
Dubiose Streaming-Angebote können auf der Web-Seite der Verbraucherzentrale gemeldet werden https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/kontakt-rlp/nachrichten-an-die-vz
Weitere Informationen zum Thema sind ebenfalls auf der Webseite der Verbraucherzentrale unter https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/digitale-welt/onlinedienste/dubiose-streamingportale-locken-in-abofalle-was-sie-wissen-muessen-21823 und bei der Polizei unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/abofallen/ zu finden.
Beratung und Hilfen gibt es bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale und in den Polizeipräsidien.
Quelle Text/Bild:
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle
www.polizei.rlp.de/lka
Mainz, 30.06.2021